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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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magischen Stein. Sie trugen ihn im Haus und auf dem ganzen Grundstück herum, aber es passierte nichts. Er leuchtete nicht auf, es zeigte sich nicht mal der klitzekleinste blaue Schimmer.
    »Was ist bloß mit dem Stein los?«, fragte Sky.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Flora ratlos.
    »Mrs Duggery hat doch gesagt, er würde leuchten, wenn wir auf dem richtigen Weg sind«, sagte Sky.
    »Dann sind wir eben noch nicht auf dem richtigen Weg, oder es funktioniert samstags nicht«, erwiderte Flora und starrte den graubraunen Stein auf ihrer Handfläche an. Schließlich steckte sie ihn in die Hosentasche zurück.
    »Komm, lass uns mit den Kaninchen spielen.«
    Für Flame war der Höhepunkt des Nachmittags ein Anruf von Quinn.
    »Du fängst an zu säuseln, wenn du mit ihm sprichst«, stellte Sky fest, als Flame das Telefonat beendet hatte. Flame warf ihr Haar zurück und stürmte aus dem Zimmer.
    »Was hab ich denn gesagt?«, protestierte Sky, als Grandma sie rügte.
    Und so verging der Nachmittag.
    Später lief Flame in den Garten. Sie blieb mitten auf dem Gras stehen und drehte sich zum Haus um.
    Was ist bloß los, dachte sie. Irgendetwas stimmt hier nicht …
    Auch Grandma stand mit einem Mal wie angewurzelt in der Küche. Ein eisiger Hauch durchfuhr sie. Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte auch sie.
    Abgesehen davon verging der Tag ohne besondere Vorkommnisse. Als die Sichel des abnehmenden Mondes am Julihimmel aufging, war es für Flame, Marina, Flora und Sky Schlafenszeit. Grandma hatte unten im Wohnzimmer in einem großen Ohrensessel Platz genommen und sah sich einen Film an. Bert lag auf ihrem Schoß und ließ sich von ihr seine langen, seidenweichen Ohren streicheln.
    Der Film war gerade zu Ende, als Bert seinen Kopf hob und scharf bellte.
    Er sprang von Grandmas Schoß und lief zum Fenster.
    »Was hast du denn, Bert?«, fragte sie, und stand auf, um ihm zu folgen. Sie zog den Vorhang zurück und spähte in die Dunkelheit. Aus Berts Kehle ertönte ein langgezogenes, tiefes Knurren. Grandma nahm plötzlich wahr, wie wild ihr Herz klopfte. Was geht hier vor, dachte sie erschrocken.
    Dann hörte sie es: ein tiefes, unheimliches Grummeln.
    Wie aus dem Nichts blies der Wind plötzlich in orkanartigen Böen. Das Tosen war so laut, dass Berts Bellen vollkommen unterging. Grandmas Herz schlug vor Angst immer schneller. Sie spürte, wie das ganze Haus ächzte und stöhnte.
    Sie lugte in die Dunkelheit hinaus. Die Bäume, die die Auffahrt säumten, wurden vom Wind so stark hin- und hergepeitscht, dass es aussah, als müssten sie jeden Moment in der Mitte entzweibrechen.
    Bert bellte und bellte. Nah am Haus riss ein Ast ab und traf auf den Asphalt, wo er in tausend Stücke zersplitterte.
    Mein Gott!, dachte Grandma panisch. Das Dach! Die Schornsteine könnten einstürzen … Ich muss die Mädchen nach unten holen!
    Sie rannte aus dem Wohnzimmer und war gerade im Begriff, die Treppe hinaufzusteigen, als die vier Schwestern ihr entgegengerannt kamen.
    »Was ist los?«, riefen sie durcheinander. Im gleichen Moment ertönte vom Dach her ein lautes Krachen. Die Lichter flackerten, und keine Sekunde später gab es einen lauten Knall draußen vor dem Haus. Etwas Großes, Schweres zerbarst auf dem Kies.
    Grandma und die vier Mädchen schraken zusammen, ihre Gesichter waren weiß vor Schreck, ihre Herzen rasten. Sie kauerten sich dicht aneinander.
    »Es ist, als würden wir angegriffen!«, rief Flame.
    Als sie diese Worte hörte, entfernte sich Grandma einen Schritt von ihren Enkelinnen und sah zur Decke hoch.
    Die Lichter flackerten erneut.
    »Was ist hier los?!«, schrien die Schwestern.
    PENG ! Wieder hörten sie ein lautes Krachen vom Dach und einen donnernden Knall. Was immer es war, war ebenfalls auf dem Boden vor dem Haus zerschellt. Bert bellte so laut seine kleinen Lungen es zuließen.
    »Das ist kein normaler Sturm!«, rief Grandma über den Lärm hinweg.
    Die vier Mädchen sahen sie angsterfüllt an. Ihre Augen waren vor Panik weit aufgerissen.
    »Die Türme!«, rief Grandma. »Die Türme halten dem Sturm vielleicht nicht Stand!«
    Da ging ein Ruck durch Flame. Sie richtete sich auf und schrie den anderen zu: »Wir müssen nach unten, schnell! Kommt schon!« Sie nahm die letzten Treppenstufen mit einem Satz, ihre Schwestern im Schlepptau, als vom Dach her erneut ein lautes Krachen ertönte.
    Sky kreischte.
    Grandma rief: »Beeilt euch!«
    »Schnell, hier rein!«, schrie Flame und riss die Tür der Bibliothek auf.

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