und der magische Stein
nicht vergessen, nachher noch ein Stück Dach zu flicken«, murmelte sie.
Sie lieferten sich gerade ein ausgelassenes Rennen auf ihren Fahrrädern quer über den Rasen, als Mum aus dem Haus kam und nach Marina rief. »Verena ist am Telefon! Sie möchte sich von dir verabschieden.«
Marina sprang von ihrem Rad und rannte zum Haus, um mit ihrer Freundin zu reden. Der Freundin, die sie so gernhatte, der sie aber nicht vertrauen durfte. Als sie den Hörer auflegte, war sie erleichtert, dass Verena die Ferien über nicht da sein würde und sie und Flame sich nicht mehr zu streiten brauchten.
Später kamen Quinn und Janey McIver auf ihren Rädern vorbei. Sie hatten ihre Tennisschläger dabei. Flame und Janey spielten drei Sätze gegen Quinn und Marina, die das Match ganz knapp gewannen.
Dann nahm Marina Janey mit auf ihr Zimmer, um ein paar CD s zu hören, während Quinn und Flame sich auf dem Rasen unter der Buche ausstreckten und redeten.
»Ich glaube, das hier ist der tollste Platz auf der ganzen Welt«, sagte Quinn mit einem verträumten Blick.
Flame lächelte und sah tief in seine dunklen Augen.
»Und du bist das tollste Mädchen von allen«, sagte er mit einem leichten Lächeln.
Flames Herz pochte wild, als er auf dem Gras näher an sie heranrutschte. Sie war sich sicher, dass er sie jeden Moment küssen würde – es würde ihr erster Kuss überhaupt sein –, als Sky angerannt kam und sich neben sie ins Gras fallen ließ.
Quinn lachte, und Flame funkelte ihre kleine Schwester wütend an. Dann rief Mum sie zum Tee. Quinn nahm Sky huckepack und trabte mit ihr zum Haus zurück. Flame folgte den beiden langsam.
Es ist einfach hoffnungslos, dachte sie. Jede Romanze ist zum Scheitern verurteilt, wenn man Schwestern wie meine hat.
Während die Cantrips sich mit ihren Gästen zum Tee auf der Terrasse von Cantrip Towers versammelten, brachte Glenda Glass Verena zum Londoner Flughafen. Den Großteil der dreistündigen Fahrt sah Verena schweigend aus dem Fenster. Sie dachte über ihre Mutter und ihren Vater nach und darüber, wie sehr sie ihre Großmutter verabscheute.
Am Flughafen angekommen, begleitete Glenda ihre Enkelin zum Check-In-Schalter und verabschiedete sich kühl von ihr. Verena würde in Begleitung einer Stewardess nach Buenos Aires fliegen.
Als Glenda über die Autobahn zurückfuhr, dachte sie über ihre eigene Ferienplanung nach. Und ihre Pläne für Cantrip Towers, die sie schon bald in die Tat umsetzen wollte.
In seinem Londoner Büro stand Stephen Glass und beobachtete durch das Fenster ein Flugzeug hoch oben am Himmel. Er rief seine Tochter auf ihrem Handy an, während sie auf den Abflug wartete. »Pass gut auf dich auf, Liebling«, sagte er. »Ruf mich an, wenn du gelandet bist.«
Und in Buenos Aires, fast siebentausend Meilen weit entfernt, wartete Zoe Glass, Verenas Mutter und Schwester von Oswald Foffington-Plinker, sehnsüchtig auf die Ankunft ihrer Tochter und fragte sich besorgt, was die Zukunft bringen würde.
Auf Cantrip Towers lag Flame Cantrip spät am Abend in ihrem Bett und fragte sich ebenfalls, was die Zukunft für sie bereithielt. Das letzte Bild in ihrem Kopf, bevor sie einschlief, war das von Glenda Glass, die im Mondlicht vor Cantrip Towers stand.
Die Schlacht um Cantrip Towers
Als sie später darüber nachdachte, was passiert war, machte Flame sich große Vorwürfe. Sie hätte damit rechnen müssen, dass etwas geschehen würde. Denn das Bild von Glenda Glass war an diesem Samstag mehrere Male in ihrem Kopf aufgeblitzt. Auch Grandma war den ganzen Tag über unruhig. Es lag eine seltsame Stimmung in der Luft.
Nachdem sie zeitig gefrühstückt hatten, fuhren Mum und Dad mit dem großen roten Wagen zu einer Hochzeit von Freunden. Sie würden über Nacht weg sein und wurden nicht vor Sonntagabend zurückerwartet. Trotz der schrecklichen Sorge, die ihnen das Dach bereitete, hatten sie gute Laune. Mum und Dad fuhren selten zusammen weg und freuten sich auf das Wochenende zu zweit. Ihre elegante Hochzeitsgarderobe lag auf dem Rücksitz, und ihre Gesichter strahlten vor Glück.
Die Cantrip-Schwestern und Grandma winkten ihnen hinterher, als sie die lange, von Bäumen gesäumte Auffahrt hinunterfuhren.
Den größten Teil des Vormittags jätete Grandma Unkraut im Rosengarten. Dann ging sie nach drinnen, um Brot und Kuchen zu backen. Die vier Mädchen erledigten ihre Arbeiten im Haus und draußen im Garten und beschäftigten sich die restliche Zeit mit dem
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