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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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ein.“
    „Na schön“, seufzte sie. Als ob sie Daniel irgendetwas ausschlagen könnte. Dann würde sie eben eine waschechte Whoopi-Goldberg - Nummer zum Besten geben.
    Während die Bestatter sich bereit machten, den Sarg ins Grab hinab zu lassen, gingen die verbliebenen vier Bandmitglieder von Rock´Zone zu den Barhockern und nahmen ihre Instrumente auf. Josh sagte schlicht: „Danny, Kumpel, Billy Joel hatte recht. Only the Good Die Young! “ Und als der Sarg dann langsam in das Grab hinunter gelassen wurde, stimmte die Band Danny Boy an.
    Elizabeth fand es wunderschön und sehr ergreifend, doch Daniel ließ seine Stirn auf ihre Schulter sinken und stöhnte: „Mann, Leute! Gönnt mir ´ne Pause!“
    Ein Kichern stieg in Elizabeth auf, dem sie sich beim besten Willen nicht erwehren konnte. „Du musst zugeben, es passt selten so gut wie heute“, flüsterte sie mühsam beherrscht. Das Flüstern war wohl nicht so leise, wie sie gedacht hatte, denn Detective Wood warf ihr einen ärgerlichen Blick über die Schulter zu und kam dann in ihre Richtung gestapft.
    „Was ist nur los mit Ihnen?“, fragte er schroff.
    „Tut mir leid.“ Elizabeth schüttelte den Kopf und versuchte verzweifelt ernst zu bleiben. „Aber ich dachte gerade, dass Danny mit der Musikwahl bestimmt nicht einverstanden wäre. Ich meine, wo er sich doch immer so gegen Klischees gewehrt hat … Und dann ausgerechnet das traditionellste Beerdigungslied überhaupt …“
    Elizabeth glaubte den Hauch eines Lächelns über Woods Gesicht huschen zu sehen. „Und welches Lied würden Sie passend finden, Elizabeth?“, fragte er.
    Aus den Augenwinkeln warf sie einen hilfesuchenden Blick auf Daniel.
    „Sieh nicht mich an“, sagte er. „Ich bin auf deine Antwort ebenso gespannt.“
    Elizabeth räusperte sich leise und dachte einen Moment nach. Was würde zu Daniels Mentalität passen? „Vielleicht The show must go on ?“ Unsicher hob sie die Schultern.
    „Perfekt!“, flüsterte ihr Daniel ins Ohr und hauchte einen Kuss auf ihre Wange.
    Wood lächelte nun tatsächlich und nickte. Dann ging er zur Band, wo er kurz mit dem Gitarristen sprach. Und wirklich, nachdem sie Danny Boy beendet hatten, redete der Gitarrist mit seinen Bandkollegen, und sie spielten The show must go on .
    Wood kam zurück zu Elizabeth, stellte sich mit einem beinahe zufriedenen Gesichtsausdruck neben sie, und zu ihrer nicht geringen Überraschung fragte er: „Trinken Sie hinterher ein Bier mit mir?“
    „Trinkt eins für mich mit“, brummte Daniel.
    „Ähm, gerne Detective.“
    „Tony“, sagte Wood ohne sie anzusehen.

-16-
     
    „Detective Wood. Seien Sie mir gegrüßt.“ Sir Thomas Hamilton hatte am Ende der Beerdigungszeremonie mit Daniels Mutter und Schwester gesprochen und war dann, gefolgt von Simon Stephens, direkt auf Wood und Elizabeth zugesteuert. „Eine Schande, dass wir uns unter so traurigen Umständen wiedersehen. Es ist eine schreckliche Tragödie. Sie erinnern sich doch an Simon, nicht wahr? Für den armen Jungen ist es ein herber Schlag.“
    In der Tat sah Simon furchtbar aus. Dunkle Ringe lagen unter seinen eisblauen Augen, er hob nie den Blick und die kräftigen Kiefermuskeln zuckten, als würde er mit seinen Zähnen Steine zermalmen.
    „Sir Thomas, Simon“, grüßte Wood knapp. „Das ist Elizabeth Parker. Sie ist Journalistin und war eine gute Freundin von Daniel.“
    Elizabeth blinzelte überrascht. Wood schien heute keine Gelegenheit auszulassen, sie zu verblüffen. Nun sah Simon doch kurz auf und musterte sie schüchtern. Sein Blick blieb für einen Moment am Sonnenamulett hängen und richtete sich dann schnell wieder auf den Boden.
    „Journalistin, ja?“, wandte sich Hamilton an Elizabeth. „Für welches Blatt schreiben Sie, wenn Sie mir die Frage gestatten?“
    „Ich bin freiberuflich tätig, Sir Thomas.“
    „Ach? Nun, ich hätte da eventuell etwas für Sie, falls Sie Interesse haben.“
    „Sir Thomas, ich bin …“ Nicht an Auftragsarbeiten interessiert , wollte sie eigentlich sagen. Schließlich war es ihr Ziel, objektive Stories zu schreiben. Doch als Daniel begeistert sagte: „Liz, das ist eine großartige Chance!“, antwortete sie stattdessen: „… geehrt.“ Höflich interessiert fragte sie: „Um was für ein Thema geht es denn?“
    Elizabeth konnte Hamiltons Alter nicht genau einschätzen, denn ebenso wie bei Nan, schien sein zerbrechliches Äußeres nicht zu seiner Vitalität zu passen, und aus seinen wässrigen blauen

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