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und die Schattenmaenner

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Titel: und die Schattenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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sichtlich unzufrieden.
    »Wir legen stets großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei.« Bob, der neben Justus saß, grinste in sich hinein. Typisch unser Erster, dachte er, er weiß genau, dass sie es anders gemeint hat, aber blitzschnell fällt ihm eine schlaue Antwort ein. Auch wenn sie manchmal ein bisschen großspurig gerät.
    Alexandra blieb hartnäckig. »Dies ist eine Modenschau, nicht der Ort für eine Verbrecherjagd.«
    Justus legte ihr eine Hand auf den Arm. »Keine Sorge«, sagte er. »Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, gibt es keine Jagd.«
    Die Modenschau wurde tatsächlich zu einem tollen Fest. Über der Ewigen Stadt funkelten die Sterne, man konnte das Meer riechen, schmeichelnde Musik betörte die Zuschauer, und vor ihren Augen ließen stolze junge Mädchen aus allen Erdteilen in rascher Folge hinreißende Bilder aus der aktuellen Mode entstehen. Immer wieder brandete der Beifall des begeisterten Publikums auf.
    Schon ein paar Mal hatte Justus Albertos blasses Gesicht und den Zopf im Nacken unten an der Treppe erspäht. Aber immer war er gleich wieder in den Seitengängen verschwunden. Jetzt sah Justus auf seine Uhr. In einer halben Stunde spätestens ging die Schau zu Ende. »Es ist so weit«, sagte er und stand auf. Die anderen folgten ihm, bis auf Alexandra. Es ist besser so, dachte Justus. Wenn es doch zu Handgreiflichkeiten kommen sollte, fände es die weltbekannte Modeschöpferin Valentina wahrscheinlich nicht besonders gut, wenn ihr Au-pair-Mädchen etwas damit zu tun hätte.
    Der Erste Detektiv traf den Fotografen Alberto Bergamelli etwa auf halber Höhe der Spanischen Treppe. Er hatte ihn durch den schmalen Gang auf der linken Seite herunterkommen sehen: immer durch die großen Topfpflanzen hindurch lauernd, mit der riesigen, schussbereiten Kamera in der Hand, offenbar ganz in seinem Element. Auf ein Zeichen von Justus hatten sich die drei ??? und Franca hinter einem Oleanderbusch versteckt. Als Alberto ihn erreichte, trat Justus ihm in den Weg.
    »Ich muss mit dir sprechen«, sagte Justus. Ein anderer Fotograf schlängelte sich an den beiden vorbei.
    Justus entging nicht, wie Alberto zusammenfuhr. Und der bemerkte, dass Justus es bemerkt hatte. »Dich habe ich hier nicht erwartet«, sagte er wie zur Erklärung. »Interessierst du dich für Mode?«
    »Offen gestanden, nur nebenbei«, gab Justus zurück. »Banden, die in Rom ihr Unwesen treiben, finde ich noch spannender.«
    Alberto fixierte ihn scharf. »Du siehst ja, ich bin nicht zum Vergnügen hier.« Er hielt ihm die gewaltige Kamera unter die Nase. »Wenn ihr noch länger in Rom seid, können wir gern mal über dieses Thema sprechen.« Und damit zwängte er sich, während hinter ihm ein Modell die Treppe hinaufstieg, an Justus vorbei nach unten.
    Der Erste Detektiv packte ihn am Arm und zog ihn zurück. Albertos Ohr befand sich direkt vor seinem Mund. »Ich habe doch gesagt, ich muss mit dir sprechen.«
    »Nicht jetzt.« Albertos Kinnmuskeln mahlten. Aber er blieb stehen.
    »Doch, jetzt. Über ›Los Olvidados‹ zum Beispiel.« Justus glaubte, ein leises Ächzen zu hören. »Über einen Fotografen, der zu schnell zu hoch hinauswill. Der auf zu großem Fuß lebt und in Schulden versinkt.«
    »Ich habe keine Ahnung, von wem du da fantasierst«, gab Alberto zurück. Aber in Justus’ Ohren klang es schon ziemlich matt.
    »Von dir«, konterte er. »Du brauchst Geld. Viel Geld. Deswegen machst du krumme Geschäfte. Verkaufst zum Beispiel für teure Honorare tolle Fotos, die du vorher selbst gestellt hast.« Er zog die Aufnahmen von dem lächelnden Steinewerfer hervor. Alberto warf einen Blick darauf und erstarrte. Gleich wird er fragen, woher ich die habe, dachte Justus, denn dumm ist Alberto nicht.
    »Wo hast du die her?« Alberto ließ seine Kamera sinken. Mit flackerndem Blick sah er Justus an.
    »Kannst du dir doch denken.«
    »Du bluffst.« Der Fotograf klammerte sich an einen letzten Strohhalm. »Willst du Geld? Darüber können wir reden. Aber nicht hier und nicht jetzt. Ich muss arbeiten. Eine halbe Stunde nach der Modenschau können wir uns treffen.«

Der Mann im Schatten
    »Bei Verabredungen mit dir haben wir bisher ausgesprochen schlechte Erfahrungen gemacht«, erwiderte Justus. »Außerdem will ich kein Geld.«
    Alberto biss sich auf die Lippen. »Was willst du dann?«
    »Einen Namen.«
    »Von wem?«
    »Vom Boss.«
    »Ich kenne keinen Boss.« Alberto straffte sich. Er wurde wütend. »Dies hier ist

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