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und die wilde Bande

und die wilde Bande

Titel: und die wilde Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Unterlippe herum.
    Eine Weile sagte keiner der drei ein Wort.

    »Ist ja doof«, sagte Tanne schließlich.
    Nele seufzte tief. »Ziemlich«, sagte sie.
    Tanne nahm tröstend ihre Hand. »Bleib doch noch hier. Du kannst meinen zweiten Badeanzug anziehen.«
    Nele guckte begehrlich auf das Wasser und die tobenden Kinder. »Ich weiß nicht«, sagte sie unschlüssig.
    »Klara liest sowieso«, beruhigte Lukas sie. »Da störst du sie nur.«
    Bis zum Nachmittag jagte Nele mit Tanne und Lukas durchs Wasser und sie kreischten sich die Seele aus dem Leib. Sie spielten Ball mit Sammy, und Otto konnte seine Kunststückchen plötzlich wieder 1A. Der halbe Waldsee klatschte Beifall und ein älteres Ehepaar spendierte Otto sogar ein richtiges Würstchen von der Würstchenbude.

    Zum Schluss gab es noch ein Riesentheater, weil Sammy die volle Tüte mit den Hundekeksen aus Tannes Rucksack stibitzte, als gerade niemand hinschaute, und sich die Beute mit seinem Kumpel Otto brüderlich teilte.

    »Seit wann ist Josefine eigentlich mit Basti und Florian befreundet?«, fragte Nele, als sie sich mit Tanne zusammen hinter einem Busch umzog.
    Sie wusste, dass Tanne Florian besonders gut leiden konnte. Weil diese für ihn in der Mathearbeit geschummelt hatte, war sie sogar richtig in Schwierigkeiten geraten und musste die Arbeit nachschreiben. Seitdem schuldete er ihr immer noch ein Eis.
    »Keine Ahnung, was das Pferdegesicht den Jungs für Lügengeschichten aufgetischt hat«, sagte Tanne schnippisch. »Ist mir aber schnurz.« Aber so eingeschnappt wie Tanne guckte, war es ihr alles andere als egal.
    Nele nahm sich vor, Florian beim nächsten Mal einfach rotzfrech an seine Eisschulden zu erinnern. Schummel-schulden waren schließlich Ehrensache.
    »Kommt ihr morgen in der Burg vorbei?«, bettelte Nele zum Abschied. »Bitte, bitte. Nur ganz kurz.« Sie rubbelte Sammy mit Tannes Handtuch trocken, bis er ganz zerzaust aussah.
    »Na gut«, antwortete Lukas. »Aber wenn deine langweilige Klara wieder nicht schwimmen will, gehst du alleine. Vielleicht hat sie sich ja heimlich mit Graf Kuckuck angefreundet
und sie zicken sich gegenseitig an.« Er grinste breit und klopfte Nele auf die Schulter.
     
    Als Nele auf den Burghof radelte, wurde ihr ganz schummrig zumute. Sie hatte nämlich plötzlich ein höllisch schlechtes Gewissen. Hoffentlich waren ihre Eltern nicht allzu sauer.
    Wie ein begossener Pudel schlich sie sich in die Burg.
    Klara saß mit Herrn und Frau Winter in der Küche und mampfte gut gelaunt Windbeutel.
    Zu Neles großer Überraschung guckte niemand böse, als sie fast unhörbar Hallo zusammen flüsterte. Im Gegenteil.
    Mama lächelte sie gar höchst freundlich an. »Du kommst gerade rechtzeitig, Nele«, rief sie. »Wir haben einen Windbeutel für dich aufgehoben.«
    Sie zeigte auf einen Teller. »Kakao ist auch noch da.«
    Erleichtert ließ sich Nele auf einen leeren Stuhl plumpsen. »Tut mir wirklich leid,« sagte sie hastig und stach mit der Gabel so heftig in den Windbeutel, dass der Puderzucker herumspritzte. »Ich war am Waldsee und habe wohl vergessen, Bescheid zu sagen.«
    Vater Winter zwinkerte ihr zu. »Das kann schon mal
passieren in der Eile. Mama hat mit Tannes Mutter telefoniert. Wir konnten uns also denken, wo du bist.«
    Im gleichen Augenblick erschien Großtante Adelheid in der Tür. Auf ihrer Schulter saß der Papagei Plemplem. »Darf ich vorstellen«, sagte sie. »Plemplem – das ist Klara. Klara – das ist unser Burgherr Plemplem.« Sie verbeugte sich leicht.
    Plemplem rührte sich genauso wenig wie eine Wachsfigur. Er hielt hoheitsvoll sein Köpfchen gerade und blinzelte Klara aus seinen Knopfaugen neugierig an.
    Frau Winter hatte auf dem Markt extra frische Walnüsse für ihn gekauft. Die stellte sie nun in einer Schale auf den Tisch.
    Großtante Adelheid setzte sich direkt neben Klara auf die Küchenbank.
    Sofort begann sich Nele Sorgen zu machen, dass er Klara erschrecken könnte und sie wieder losheulen würde.
    Aber Plemplem zeigte sich für alle überraschend von seiner charmantesten Seite. Er blinzelte Klara ganz verliebt zu, schenkte ihr sogar eine heiß geliebte Walnuss und kreischte ohne Unterlass: Süßsüßsüß !
    »Ist der putzig!«, rief Klara hin und weg. »Bist du ein lieber Vogel.« Ohne die geringste Angst strich sie ihm über seinen Kopf.

    Plemplem gurrte wie ein Täubchen und seufzte herzzerreißend.
    Klara war plötzlich total aus dem Häuschen. Sie hatte ja gar nicht gewusst, dass

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