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und die wilde Bande

und die wilde Bande

Titel: und die wilde Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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enttäuscht.
    »Haben wir probiert. Aber du hast so tief geratzt, dass nur ein Eimer Wasser geholfen hätte. Das hat dein Papa aber nicht erlaubt.« Lukas zeigte grinsend auf den Wasserkanister, den Herr Winter mitgebracht hatte.
    Da war etwas Wahres dran. Die letzten Nächte im Hundekorb hatte Nele nicht wirklich tief geschlafen. Das hatte sie heute Nachmittag wohl nachgeholt.
    »Nele, du kannst die Kartoffeln mit einer Wurzelbürste abschrubben und in Alufolie einwickeln. Die legen wir dann in die Glut.« Herr Winter zeigte auf eine Schüssel, in der riesige Kartoffeln lagen.

    »Mach ich, Papa!«, sagte Nele eifrig. Gebackene Kartoffeln mit Quark waren ihre Lieblingsspeise.
    »Rate mal, wen ich beim Beerensuchen im Wald getroffen habe«, sagte Lukas zu Nele.
    Nele kicherte. »Rotkäppchen und den Wolf?«
    »Du bist eine echte Hellseherin«, mischte sich Tanne düster ein.
    »Häh?« Nele verstand nur Bahnhof.
    »Florian und Josefine«, platzte Lukas heraus. »Aber als sie mich gesehen haben, sind sie ganz schnell weggerannt. Ich bin ihnen natürlich hinterher gedüst. Doch komischerweise waren sie auf einmal verschwunden. Wie in Luft aufgelöst.«
    Nele machte ein verdutztes Gesicht. »Wieso hängt Florian ausgerechnet mit Josefine zusammen?« Sie sah Tanne an. »Hast du eine Idee?«
    Tanne presste die Lippen fest aufeinander. »Keinen blassen Schimmer«, sagte sie schließlich. »Und es ist mir total egal. Sein blödes Eis kann er sich in die Haare schmieren oder die Pferdetussi damit füttern.«

    Klara sah interessiert von einem zum anderen. »Um was geht es denn?«, fragte sie. »Ist das diese Josefine, die so gut reiten kann und die keiner mag?«
    Niemand antwortete.
    »In dem Buch Die Ponyprinzessin , das ich gerade lese, steht auch ein Mädchen im Mittelpunkt, das niemand leiden kann und zu dem alle total gemein sind, weil es sich nur für Pferde interessiert. Aber zum Schluss stellt sich heraus, dass sie in Wirklichkeit eine verwunschene Prinzessin ist und sich jede Nacht in ein edles weißes Pferd verwandeln muss, weil sie von einer bösen Zauberin verflucht wurde. Zum Schluss erlöst sie der Junge, der in der Schule neben ihr sitzt, mit einem Kuss.«

    Tanne schnaubte wütend. »Josefine verwandelt sich in kein edles Pferd, sondern höchstens in eine falsche Schlange.«
    Nele kriegte einen Lachanfall. »Wenn der Florian sie abknutscht, wird bestimmt ein Stinktier aus ihr und keine Prinzessin.«
    Lukas schüttelte verwundert den Kopf. »Was redet ihr denn für einen Mist daher, nur weil ich den
Pferdekopf mit Florian im Wald gesehen habe? Mädchen haben echt eine komische Fantasie.«
    Herr Winter mischte sich ein. »Können die Herrschaften sich mal bitte um das Essen kümmern, anstatt herumzulästern? Sonst kriegen wir unsere Kartoffeln und Gemüsespieße erst zum Frühstück!«
     
    Gerade als es dunkel wurde, waren die ersten Leckerbissen fertig. Nele hatte schon wieder so einen Hunger, als ob sie seit Tagen nichts gegessen hätte.
    Am allerleckersten waren Klaras Gemüsespieße, lobte sie ihre Freundin.
    Die schmeckten noch besser als die Kartoffeln mit Mamas selbst gemachtem Kräuterquark. Und natürlich die frischen Himbeeren, die Lukas im Wald gesammelt hatte.
    Sammy hatte sich ganz klamm und heimlich auch an das Feuer herangeschlichen und ausgerechnet neben Klara alle viere von sich gestreckt. Nele wunderte sich total. Er benahm sich plötzlich so lieb, als könne er kein Wässerchen trüben.
    Nele beobachtete grinsend, wie Klara ihm ihr Hühnerfleisch
zusteckte und einen Riesenbissen Kartoffel. Schließlich hielt sie ihm sogar einen Löffel mit Quark vor das Maul und fütterte ihn damit.
    Zum Glück war Mama nicht da. Die hätte bestimmt geschimpft. Sammy beim Essen was abzugeben, hatte Mama nämlich streng verboten. Nele fand das nicht so schlimm. Viel wichtiger war, dass sich ihre Freundin und Sammy lieb hatten. So wie Nele Klara lieb hatte. Manchmal brauchte man dafür eben Quark mit Hühnchen.
    Während das Feuer langsam herunterbrannte und Papa als Überraschung noch ein paar Marshmallows schmelzen ließ, tauchte der Mond am Himmel auf und die Sterne leuchteten mit ihm um die Wette.
    »Guckt mal, Vollmond!«, rief Lukas. »Hoffentlich ist Graf Kuckuck heute nicht unterwegs«, sagte er mit einem dicken Grinsen im Gesicht in Klaras Richtung.
    »Spinner!«, antwortete Klara und traf ihn mit einem abgenagten Spieß. »Macht mir überhaupt nichts aus, ich habe ja einen tollen Wachhund bei mir.«

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