und ein Geist aus alten Zeiten
einer dunklen Macht angegriffen wurde. Im Sommer erst hatte die rachsüchtige Feindin der Schwestern, Glenda Glass, versucht, die Familie aus ihrem Zuhause zu verjagen. Sie hatte ihre dunkle Magie benutzt, um das Dach von Cantrip Towers zu beschädigen. Wasser war die Wände hinuntergelaufen und die Holzbalken hatten begonnen zu verrotten. Glendas Hoffnung war gewesen, dass die Cantrips sich die Reparaturen nicht leisten könnten und gezwungen wären, das Anwesen zu verkaufen. Die vier Schwestern hatten Glenda Glass in einer großen Schlacht besiegt und das Haus gerettet.
Doch jetzt machte sich etwas aus den Tiefen der Erde bereit, Cantrip Towers anzugreifen.
Als die Mädchen am Montag aus der Schule kamen, spielten Flame, Marina und Sky mit Archie, während Flora draußen nach dem Rechten sah. Gemeinsam mit Dad schritt sie in der Abenddämmerung über den Rasen.
»Die Bauarbeiter kommen morgen früh«, erzählte Dad.
»Das ist gut«, erwiderte Flora. »Sieh mal, die Fontäne ist noch etwas kleiner geworden.«
»Der Druck hat nachgelassen«, sagte Dad und richtete den Schein der Taschenlampe auf das Wasser. »Aber es tritt immer noch eine Menge Wasser aus. Mich überrascht, dass es so plötzlich passiert ist!« Dann fügte er hinzu: »Was ist das nur mit Cantrip Towers und dem Wasser, hm? Erst hatten wir ein undichtes Dach, und jetzt haben wir eine Überschwemmung im Garten.«
Flora fühlte sich unbehaglich. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, dachte sie. Einen Moment schloss sie die Augen und benutzte ihre Erdmagie, um zu fühlen, was vor sich ging. Es ist, als versuche irgendetwas Böses aus der Erde zu kommen, dachte sie. Ein Anflug von Kälte erfasste ihr Herz, und sie fröstelte.
Ihre Grübelei wurde von Dad unterbrochen, der die Taschenlampe auf den Gemüsegarten richtete. »Lass uns einen kurzen Blick auf die Kürbisse werfen, wo wir schon mal hier sind«, schlug er vor.
»Einverstanden«, erwiderte Flora, und sie traten durch die Öffnung in der Buchsbaumhecke in den Gemüsegarten. In der hintersten Ecke, im Schutz der hohen Backsteinmauer, lag das Kürbisbeet.
Dad ließ den Strahl der Taschenlampe darübergleiten. Eine Reihe prächtiger orangefarbener Kürbisse leuchtete im Schein des Lichts. »Sie sehen toll aus«, sagte er. »Ihr werdet einige Arbeit damit haben, die alle für Halloween auszuhöhlen.«
»Und wir werden bis Weihnachten Kürbissuppe essen!«, sagte Flora lachend.
Als sie zum Haus zurückgingen, fragte Flora: »Dad, hat schon mal jemand auf dem Gelände gegraben? Weißt du, ob da etwas im Boden ist?«
»Nun, es gab ein anderes Haus hier, bevor Cantrip Towers gebaut wurde«, sagte Dad. »Ich glaube, es stand hier irgendwo, wo jetzt unser Rasen ist. Es könnte sein, dass noch Reste der Grundmauern existieren.«
»Was für ein Haus war das?«
»Ein sehr altes. Ich glaube, Sidneys Schwester hat hier gelebt. Frag Grandma, sie weiß es sicher.«
Und damit gingen sie nach drinnen.
In der Küche spielten Flame, Marina und Sky mit Archie. Als Dad und Flora hereinkamen, freute der kleine Hund sich so, dass er auf Dads Gummistiefel pinkelte.
Die Mädchen explodierten schier vor Lachen. Dad sah sehr viel weniger begeistert aus und wischte die Pfütze auf. »Na toll«, sagte er.
»Keine Sorge, du bist nicht der Einzige, dem das passiert ist. Archie macht seine Pfützen überallhin«, sagte Mum. »Ich bin schon den ganzen Tag am Wischen.«
Leider hatte Grandma Cantrip Towers verlassen, um mit ein paar Freunden essen zu gehen. Deshalb konnte Flora sie nicht nach dem alten Haus fragen, das Dad erwähnt hatte. Später, als die Mädchen ihre Zähne putzten, erzählte Flora ihren Schwestern, was er gesagt hatte. Sie waren wie elektrisiert.
»Das müssen wir unbedingt genauer wissen«, sagte Flame. »Ich frage mich, warum es bis jetzt nie jemand erwähnt hat.«
»Wahrscheinlich hatte Dad es schlicht vergessen«, meinte Marina.
»Wir müssen unbedingt Grandma danach fragen«, sagte Flame.
Am Morgen jedoch, als die Schwestern sich für die Schule fertig machten, fand sich wieder keine Gelegenheit, mit ihr zu reden, da Mum die ganze Zeit in der Nähe war. Also gingen sie in die Schule, ohne mehr über das Haus erfahren zu haben, das einst auf ihrem Grundstück gestanden hatte.
Flora grübelte darüber nach, als sie zwischen zwei Unterrichtsstunden über die Schulflure ging. Flame dagegen hatte andere Dinge im Kopf. Sie beschäftigte vor allem, wer Kapitän des
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