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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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in London, ich sehe ihn kaum. Und Mummy ist Tausende Meilen weit weg. Aber gute Noten soll ich trotzdem nach Hause bringen.«
    »Ich dachte immer, das fällt dir leicht.«
    »Schon, aber deshalb erwarten auch alle sehr viel von mir«, erwiderte Verena.
    »Ich glaube, du setzt dich selbst viel zu sehr unter Druck«, hielt Marina dagegen.
    Verena lächelte. »Da hast du recht. Ich bin froh, dass wir uns zum Reden haben.«
    »Ich auch«, erwiderte Marina lächelnd. Da läutete es zur nächsten Stunde.
    »Bis bald«, sagte Verena und sie trennten sich.
    Kurz darauf kam Verena auf dem Hof an Flame vorbei. Die beiden Mädchen warfen sich einen misstrauischen Blick zu und machten eine möglichst großen Bogen umeinander.
     
    Kurz nachdem die Cantrip-Schwestern am Morgen zur Schule aufgebrochen waren, trafen die Arbeiter auf Cantrip Towers ein und parkten ihren Laster neben der Fontäne. Sie begannen die Geräte aufzubauen, die sie für die Bohrung brauchten.
    Dad kam aus dem Haus, um mit den Männern zu reden. Es freute ihn, vom Kopf des Bautrupps zu hören, dass Cantrip Towers bald über eine Quelle mit frischem, sauberem Trinkwasser verfügen würde.
    Die Männer nahmen ein paar Proben, damit das Wasser im Labor untersucht werden konnte.
    Am späten Morgen waren alle Vorbereitungen für die Bohrung getroffen. Der Motor sprang an und der Bohrer begann sich zu drehen. Das machte eine Menge Krach, aber es war auch sehr aufregend. Die Hände in die Taschen seiner alten Gartenjacke gesteckt, sah Dad fasziniert zu, wie das Metall sich in die Erde bohrte.
    Plötzlich gab es ein furchtbar kreischendes Geräusch. Dad hielt sich erschrocken die Ohren zu.
    Charlie, der Vorarbeiter, hob seinen Arm und spähte in das Loch. »Wow, haltet mal an!«, rief er.
    Die Arbeiter stellten die Maschine ab.
    »Was ist los?«, fragte Dad und machte ein paar Schritte nach vorn.
    »Wir haben etwas erwischt!«, rief Charlie. »Holt ihn hoch!«
    Der Bohrer wurde hochgezogen und hinterließ ein tiefes Loch im Gras.
    Mit einem Mal war es wieder still im Garten. Dann holte Dad erschrocken Luft. Etwas Dunkles quoll aus dem Loch im Boden.
    Dad war wie hypnotisiert. Zuerst dachte er, es sei Rauch oder Schlamm, der durch die Bohrung freigesetzt worden war. Was immer es war, drehte sich langsam im Kreis und wuchs zu einem schwarzen, wirbelnden Schatten. Dad schauderte.
    Er sah auf und registrierte, dass Charlies Augen sich geweitet hatten. Er hat es auch gesehen, dachte Dad und beobachtete, wie der Blick des Mannes dem Schatten folgte, der aus dem Loch kam und seine Füße umkreiste.
    Ein kalter Schauer rieselte durch Dads Körper. Er stand da wie versteinert, konnte keinen Muskel rühren und war sich nur allzu bewusst, dass der Schatten nun auf ihn zuwirbelte. Er kam über den Rasen geschossen wie eine mit Wut gefüllte schwarze Kugel.
    Dad fühlte, wie seine Finger eiskalt wurden. Die dunkle Wolke nahm ihm den Atem, als sie ihn schließlich erreichte und um seine Schultern und sein Gesicht herumzischte.
    In seinem Magen schien sich ein großes Loch aufzutun, das ihn ein wenig schwindelig werden ließ. Dad sah, dass die Arbeiter ihn beobachteten – er nahm den entsetzten Ausdruck auf ihren Gesichtern wahr –, während die dunkle, wirbelnde Kugel vor seinem Gesicht auf und ab tanzte.
    Dann, als er meinte, sein Herz müsse jeden Moment stehen bleiben, ließ der dunkle Schatten von ihm ab und sauste davon.
    Das Ding bewegt sich auf unser Haus zu, dachte Dad.
    Er sah wie gelähmt zu, während der Schatten auf die Hintertür zujagte.
    »Nein!«, schrie Dad – und lief endlich Richtung Haus. »Nein, lasst ihn nicht rein!«
    Aber es war zu spät. Grandma hatte die Küchentür geöffnet, um ihn zum Essen zu rufen. Dad packte das Grausen, als er sah, wie der dunkle Schatten um Grandma herumbrauste, und dann an ihr vorbei ins Haus zischte.
    O mein Gott, dachte Dad. »Was war denn das?«, rief Charlie ihm zu.
    »Das weiß Gott allein!«, erwiderte Dad und rannte zum Haus.
     
    In der Küche war Grandma damit beschäftigt, das Essen zuzubereiten. Die Tiere leisteten ihr Gesellschaft. Archie schleckte Bert ab, der in seinem Körbchen neben dem Herd lag. Pudding, die Katze, ruhte zusammengerollt auf dem Windsorstuhl und ignorierte die beiden Hunde geflissentlich. Grandma hatte eine Käseplatte zusammengestellt, den Salat angerichtet und einen von Mums selbstgebackenen Brotlaiben aufgeschnitten. Als das Essen angerichtet war, hatte sie Mum gerufen, die kurz darauf

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