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und ein schlimmer Verdacht

und ein schlimmer Verdacht

Titel: und ein schlimmer Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Bürgerin der kleinen Stadt.
    Â»Das hatte ich mir doch gedacht«, zischte Tante Doro, noch bevor sie den ersten Flur betreten hatten. »Der liebe Herr Begleitlehrer hat uns einen Wachhund an die Fersen geheftet.«
    Erst als sie an einer großen Schautafel Halt machten, auf der die Geschichte des Schullandheims skizziert war, wagte Anne einen Blick und erkannte den jungen Mann, der eben noch beim Bürgermeister gestanden hatte. Er hielt sich auf Distanz, ließ sie aber offenbar nicht aus den Augen.
    Tante Doro und Anne schauten sich alles an, die Aufenthaltsräume, die Bibliothek, die Sportmöglichkeiten. Hin und wieder trafen sie auf Gäste, die ihnen neugierige Blicke zuwarfen. Eine Frau mit einem solch auffallenden Schlapphut tauchte hier schließlich nicht alle Tage auf.

    Als sie wieder Richtung Foyer gingen, hielt Tante Doro einen Jungen auf, der ihnen mit einer Landkarte unter dem Arm auf dem Flur entgegenkam. »Sag mal, wo befindet sich denn in diesem Schullandheim ein Abstellraum?«
    Dem Jungen war es offensichtlich unangenehm, von dieser fremden Frau angesprochen zu werden. Er zog die Schultern zusammen wie ein ängstliches Häschen. »Da vorn«, antwortete er irritiert und blickte sie verwundert an. »An der Treppe zum Hinterhof.«
    Es entging den beiden nicht, dass der Junge ebenfalls von dem jungen Mann angehalten und ausgefragt wurde.
    Â»Aber Tante Doro«, flüsterte Anne. »Jetzt erzählt er dem Typ doch bestimmt, dass du ihn nach dem Abstellraum gefragt hast.«
    Tante Doro nickte. »Das soll er ja auch. Man muss den Drachen aus der Höhle locken, wenn man gegen ihn kämpfen will.«
    Tante Doro und Anne liefen nun ein bisschen schneller und steuerten direkt auf den Versorgungstrakt zu.
    Plötzlich stellte sich ihnen der junge Mann in den
Weg. »Entschuldigung, aber ich glaube nicht, dass dieser Teil des Schullandheims Sie wirklich interessieren wird. Hier befinden sich nur Sekretariat, Küche und der Speisesaal.«
    Â»Oh!«, rief Tante Doro. »Aber gerade der Speisesaal interessiert mich außerordentlich! Kein Raum spiegelt das Leben in einem Schullandheim besser wider als der Speisesaal. Und mit wem habe ich hier das Vergnügen, wenn ich fragen darf?«
    Â»Mein Name ist David und ich bin Schülersprecher«, erklärte der junge Mann leicht genervt.
    Â»Wenn Sie mich bitte vorbeilassen würden, David«, sagte Tante Doro und schob ihn kurzerhand beiseite.
    Â»Aber…«, erwiderte der Schülersprecher und folgte ihr auf dem Fuß. Und als er sah, dass die beiden auf die Tür zum Abstellraum zusteuerten, drängte er sie höflich beiseite. »Zum Speisesaal geht es dort entlang. Immer geradeaus am Ende des Ganges.«
    Â»Und was befindet sich hinter dieser Tür?«, fragte Tante Doro geradeheraus. Ihr war klar, dass es sich um die Tür zum Abstellraum handelte.
    Â»Dieser Raum wird nur als Abstellraum genutzt«,
erklärte der Schülersprecher kurz angebunden.
    Anne biss die Zähne zusammen und dachte: Ja, und zurzeit als Abstellraum für unliebsame Schüler.
    Â»So, so, als Abstellraum«, erwiderte Tante Doro und fixierte den jungen Mann mit ihrem Blick, was diesem offensichtlich äußerst unangenehm war. Anne konnte sehen, wie er aufatmete, als Tante Doro endlich Richtung Speisesaal weiterging.
    Â»Hm«, machte Tante Doro, als sie schließlich einen Blick in den großen, schmucklosen Saal warf. Lediglich einige Zimmerpalmen und Gummibäume lockerten die Atmosphäre des Raumes ein wenig auf. »So viel dazu.«
    Im Hinausgehen bedankte Tante Doro sich bei David für die freundlichen Auskünfte.
    Â»Puh!«, sagte sie, als sie in den sonnendurchfluteten Innenhof traten. »Jetzt brauche ich erst einmal ein Tässchen Tee.«
    Â»Gute Idee«, sagte Anne. »Ich schau mal, ob ich Georg und Tim finde.«

Georg begeht einen Fehler
    Anne konnte ihre Kusine nicht finden. Die hockte nämlich in dieser Zeit in Richards Zimmer. Sie hatte Peter nirgendwo entdecken können, also hatte sie es gewagt, in dessen Kleider zu schlüpfen und das Gebäude durch den Lieferanteneingang zu betreten, auch wenn es riskant war. Zwar hatte ihr ein Schüler zugerufen: »He, Peter, ich denke, du hast heute deinen freien Nachmittag!« Doch Georg hatte sich nur die Kappe tiefer in die Stirn gezogen, etwas gebrummt und war einfach weitergelaufen. Zum Glück kannte

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