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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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mich vor juristischen Folgen zu schützen.
    Ich hoffe, ihr genießt die Lektüre ebenso, wie ich es genossen habe, das Ganze zu erleben.

> Die Nacht, in der wir fast gestorben wären
    Passiert – April 1999
Aufgeschrieben – Juli 2001
    Es gibt lustige Abende, es gibt verrückte Abende, und es gibt Abende, an denen Männer zu Legenden werden.
    An einem Samstagabend hatte ich mich mit vier Freunden (Hate, GoldenBoy, Brownhole und Credit) in der Wohnung von El Bingeroso verabredet. Ein Burschenschaftsbruder von El Bingeroso, Thomas, war in der Stadt, und El Bingeroso wollte ihm zeigen, wo hier die Post abgeht. Also trafen wir uns um 19 Uhr und begannen sofort damit, große Mengen Fleisch zu braten und noch größere Mengen an Alkohol zu vernichten.
    El Bingeroso, der mit seiner Verlobten zusammenwohnt, freute sich riesig über den Besuch und fing an, sich kräftig einen hinter die Binde zu kippen. Da seine Verlobte Kristy genau wusste, was passieren würde, wenn er besoffen war, fing sie mich in einer Ecke ab und bat mich, nüchtern zu bleiben, um später den Chauffeur spielen zu können. Da ich ihr noch einen Gefallen schuldete, willigte ich ein. Zugegeben, keine besonders prickelnde Vorstellung. Doch diese Entscheidung sollte sich später als die beste entpuppen, die ich in meinem ganzen Leben getroffen habe.
    Als in der Wohnung kein Bröckchen Fleisch und kein Schluck Schnaps mehr zu finden waren, machten wir uns auf den Weg. Wir hatten Lust, mal wieder eine neue Bar auszuprobieren. Irgendjemand erzählte von einer Kneipe namens »Shooters II«, in der ein mechanischer Bulle steht. Die Entscheidung war gefallen.
    Als wir bei der Bar ankommen, sind El Bingeroso und Thomas schon so betrunken, dass sie Johnny-Cash-Lieder singen und dazu auf parkende Autos eintreten. Dem Rest der Truppe geht es nicht viel besser. Hate, ein ziemlich nervöser Typ, ist so breit, dass er sich schon von einem Stoppschild provoziert fühlt. Die letzten beiden Stunden hat er mit Jim Beam gerungen und verloren. Jetzt ist er bereit für den nächsten Kampf. Brownhole und GoldenBoy schwanken auch schon bedenklich. Mir schwant nichts Gutes!
    Am Eingang kaufen wir die obligatorischen Armbänder für zwei Dollar. Das Mädchen hinter dem Tresen steckt in einem hautengen roten Cowgirloutfit aus Kunstfaser, das mit weißen Troddeln und Rüschen übersät ist. Ihre schwarz-weißen Stiefel sind aus Schlangenleder. Der wagenradgroße Hut im Leopardenlook macht die Maskerade perfekt.
    Dekoriert ist der Laden wie eine typische Wildwestkneipe: Rinder, Ölkannen und Sättel schmücken die Wände. Es fehlt nur noch Patrick Swayze, der ein paar frech gewordene Stadtmenschen verprügelt. Der ganze geschmacklose Krimskrams fasziniert mich derart, dass ich das Geschehen erst bemerke, als Hate plötzlich aufstöhnt: »Ich glaub’s nicht! Wie geil ist das denn?«
    Mitten in dieser Kneipe findet ein Profiringkampf statt – live. So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt. Unglaublich – es steht dort wirklich eine komplette Ringkampfarena, in der irgendwelche Menschen, angebliche Profis, miteinander ringen. Es dauert ganze drei Minuten, bis mein Hirn verarbeitet hat, was meine Augen sehen.
    Ein Ringkampf in Echtzeit mitten in dieser Bar. Zwei verschwitzte Sportsmänner, die aneinander herumzerren und offensichtlich nicht gerade in Bestform sind. Das Ganze vor einer weißen Fahne, auf der gut lesbar »THIS IS THE SOUTHERN WRESTLING ASSOCIATION« steht.
    Hate reagiert als Erster. Der sowieso stets zornige – und jetzt auch noch sturzbesoffene – ehemalige Schulringer bahnt sich seinen Weg durch die Zuschauer und beginnt auf die Wettkämpfer einzuschimpfen.
    »WAS SIND DENN DAS FÜR ERBÄRMLICHE GESTALTEN? DA MACHT JA MEINE GROSSMUTTER IM RING MEHR HER! EUER GLÜCK, DASS ICH NICHT DA DRIN BIN, IHR SCHWANZLUTSCHENDEN TELETUBBIES! LASST MICH MITMACHEN, UND ICH REISS EUCH DIE VERDAMMTEN ÄRSCHE AUF!!«
    Das geht noch etwa fünf Minuten so weiter. Angetrunken, wie wir sind, starren wir gebannt auf diese surrealistische Komödie, die sich direkt vor unseren Augen abspielt. Zu Hates Entschuldigung muss gesagt sein: Die Jungs im Ring sind wirklich nicht in der allerbesten Form. Anders ausgedrückt: Sie sind fett und sehen widerlich aus.
    Ein kleines Bier später schaltet Hate einen Gang höher. Er klettert über die Seile, die zwischen Zuschauern und dem Ring gespannt sind, beginnt, auf die Ringumgrenzung einzuboxen, und schreit die beiden Kämpfer an. Als ein

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