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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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Gesteck. »Das ist für dich. Tut mir leid. Der einzige geöffnete Laden war Stewart’s an der 117, und dort ist die Auswahl nicht so groß.« Er hatte seine Stiefel aufgeschnürt und streifte sie ab. »Ich dachte, ich sollte dir Blumen mitbringen, wenn ich dich frage, ob du mich heiraten willst.«
    Clare, die geistig in ihrer Küche nach etwas kramte, das sie ihm anbieten konnte, starrte ihn an. »Was hast du gesagt?«
    Er erlöste sie von dem Gesteck und legte es auf den Kieferntisch. Dann ergriff er ihre Hände. »Heirate mich. Tut mir leid, ich habe keinen Diamanten.« Er drückte ihre Hände. »Fühlt sich an, als hättest du Handschuhe nötiger als Juwelen.«
    »Ich war spazieren.« Sie zog ihre Hände zurück. »Wie meinst du das, heirate mich?«
    »Wir können uns morgen im Rathaus eine Lizenz besorgen. Richter Ryswick kann die Wartezeit aufheben und uns direkt in seinem Büro trauen. Wir könnten schon mittags Mann und Frau sein.« Russ fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Natürlich nur, ohne Ringe zu kaufen. Dafür müssten wir nach Glens Falls.«
    »Ich will aber nicht morgen von Richter Ryswick getraut werden. Das ist …« Ihr ging ein Licht auf. »Jemand hat dir erzählt, dass ich einrücke.« Sie schüttelte den Kopf. »Lieber Gott. Ich wusste, dass sich Gerüchte in dieser Stadt schnell verbreiten, aber mit dieser Geschwindigkeit hätte ich nicht gerechnet. Ich weiß es ja selbst erst seit zwei Stunden.«
    »Geoff Burns hat mich angerufen.« Russ lächelte dünn. »Ich schätze, ich sollte ihn in Zukunft nicht mehr als Schwachkopf bezeichnen.«
    »Und dann was? Hast du dir gedacht, du rauschst hier rein wie ein Matrose in Heut gehen wir bummeln und heiratest mich, ehe ich eingeschifft werde? Danke, aber nein danke.«
    »Clare …«
    »Ich muss nach dem Feuer sehen.« Sie lief durch die Schwingtüren ins Wohnzimmer. Er folgte ihr. Blieb am Sofa stehen, während sie mit dem Schüreisen in den unschuldigen Scheiten stocherte.
    »Ich will nicht, dass du gehst.« Seine Stimme war leise.
    »Und ich will nicht gehen.« Sie sah ihn nicht an. »Mein ganzes Leben ist hier.« Sie holte Luft. »Aber ich wusste, worauf ich mich einließ. Was mehr ist, als ich über mein Leben als Pastorin sagen kann.« Sie kam auf die Beine und drehte sich zu ihm um, einem großen Mann in Uniform und auf Socken, die Hände in den Taschen.
    Er senkte den Blick. »Wenn ich sage, ich will nicht, dass du gehst, meine ich, ich will nicht, dass du stirbst.«
    Sie ging zu ihm hinüber und legte die Arme um ihn. Er schloss sie in seine Umarmung.
    »Du bist kalt.«
    »Es war ein langer Spaziergang. Und ich habe ein bisschen Angst.«
    »Burns hat mir gesagt, es wäre der Irak. Er hat nicht gesagt, wie lange dein Einsatz dauert.«
    »Ein Jahr. In vierzehn Tagen muss ich einrücken.«
    Sein Griff wurde fester. Er holte tief Luft. In der Stille konnte sie spüren, wie er lautlos alles aufzählte, was im Lauf eines Jahres in einem Kriegsgebiet passieren konnte. Als er schließlich sprach, überraschte er sie. »Ich habe heute Lindas Grab besucht.«
    Sie sah zu ihm auf.
    »Ich hatte diese Vorstellung, mit ihr – mit ihr zu reden. Wie die Leute in den Filmen. Deshalb fuhr ich hin. Ich stand in der Kälte und kam mir vor wie ein Idiot. Dann ist mir bewusst geworden, dass ich das nicht brauche. Sie kannte die Wahrheit. Wusste, was ich für sie empfand. Sie war auf dem Rückweg. Zurück zu mir. Sie hatte mir vergeben, ehe sie starb. Ich muss nur – ich weiß auch nicht – mir selbst auch vergeben.« Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. »Wenn ich versuche, es laut auszusprechen, klingt es blöd.«
    Clare schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Er lächelte schief. »Als ich kam, lagen auf ihrem Grab frische Blumen.«
    »Ach.«
    »Viel schönere als die, die ich dir mitgebracht habe.«
    Sie lachte.
    Er drückte sie fester. »Ich will nicht noch ein Jahr damit vergeuden, mich für etwas zu strafen, das ich hätte tun sollen oder nicht. Deshalb sag mir jetzt, was ich für dich tun kann, Liebes. Soll ich wieder gehen? Dir packen helfen? Nach deinem Haus sehen, während du fort bist? Was brauchst du von mir?«
    Nicht länger warten, dachte sie. Nicht noch mehr Zeit. Sie lächelte langsam. »Schlaf mit mir.«
    Einen Herzschlag lang starrte er in ihr Gesicht, dann gab er sie frei, um sein Hemd herunterzureißen. »Ma’am, ja, Ma’am.«
    Sie lachte immer noch, als er sie an seine nackte Brust zog. Er küsste ihre Mundwinkel, ihren Kiefer, ihren

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