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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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vielleicht darüber reden.«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein, würden sie nicht …« Sie verstummte. »Ich glaube, sie würden das nicht.« Sie sprach jetzt mit sich selbst. »Oder doch?«
    »Haben Sie was dagegen, wenn ich weitermache?«
    Sie bedeutete ihm, fortzufahren. Er machte es kurz – kein Schrank, ein Bett, keine Falltür in den Keller. Es wäre schwierig, hier jemanden zu verstecken, zumal, wie er bemerkte, am Türknauf nur noch Schraubenlöcher zu sehen waren, wo ein Schloss oder ein Riegel hätte sitzen müssen. Am anderen Ende des Raumes war noch eine Tür, aber als er sie öffnete, stand er im Waschmaschinen- und Trocknerbereich der Veranda. Praktisch. Er hatte so eine Ahnung, dass die männlichen Christies nicht viel von Hausarbeit hielten.
    Er fischte eine Karte aus seiner Brusttasche. »Hier«, sagte er.
    Sie nahm sie. Las. Ihre Miene wurde verschlossen. Sie gab sie zurück.
    »Die brauche ich nicht«, sagte sie.
    »Dann geben Sie sie einer anderen Frau, die es vielleicht tut«, erwiderte er. »Der Anruf ist gebührenfrei, vierundzwanzig Stunden täglich, Fragen werden nicht gestellt. Dort sind Sie sicher.«
    Sie schnaubte. »Sie wissen nicht besonders viel, oder?«
    Darauf konnte er nichts erwidern. Er entschuldigte sich noch einmal und ließ sie allein dort stehen, die Stirn immer noch gerunzelt. Wenigstens behielt sie die Karte. Er traf den Chief im Esszimmer am Eingang zu dem schmalen Flur.
    Der Chief sah aus wie ein Mann, den man buchstäblich gegrillt hatte. »Nächstes Mal«, sagte er, »nehmen wir ein Betäubungsgewehr mit.«
    »Für die Hunde?«
    »Für die Verlobte.« Er raufte sich die Haare, die danach in alle Richtungen abstanden. »Oben schlafen ein Baby und zwei Kleinkinder. Zwei weitere Kinder und Donalds halbwüchsige Tochter leben ebenfalls hier, außerdem der Samenspender von dem Teenagerbaby und die Christies. Bruce wohnt draußen in dem aufgebockten Wohnwagen. Wir suchen nach etwas Anormalem.«
    »Jesus, Chief«, sagte Kevin. »Ich wusste gar nicht, dass Sie den Ausdruck Samenspender kennen.«
    »Früher hab ich Stecher und Hallodri gesagt, aber ich hab meinen Wortschatz modernisiert.«
    Das Obergeschoss war eine Pleite, ebenso der Wohnwagen. Keine Spur von Amado, kein Hinweis darauf, dass irgendeiner der Christies das Pfarrhaus verwüstet hatte.
    »Und was jetzt?«, fragte Kevin den Chief. Sie hatten den klapprigen Trailer verlassen und überquerten den Rasen.
    »Jetzt geben wir eine Fahndungsmeldung heraus und hoffen, dass jemand den Kerl entdeckt.« Der Chief blinzelte, als ein weiterer Bewegungsmelder an der Seite des Hauses aufflammte. »Wenn Eric und Knox in der Baracke auch nicht fündig geworden sind, ist unsere einzige Spur beim Teufel.«
    »Ich habe mit der Schwester gesprochen«, sagte Kevin.
    »Ja?« Der Chief blieb stehen. »Was hat sie gesagt?«
    »Dass sie nichts mit dem Typ hatte. Meinte, ihre Brüder hätten die Situation falsch verstanden.«
    »Hm. Ziemlich viele Missverständnisse.« Der Chief ging zum Streifenwagen. »Glaubst du ihr?«
    »Weiß nicht. Sie schien sich mehr Gedanken darüber zu machen, dass ihre Brüder sich wieder mal in Schwierigkeiten gebracht haben, als um den Hausmeister der Kirche.« Er zögerte. »Ich glaube, jemand schlägt sie.«
    Der Chief runzelte die Stirn. »Hat sie so etwas gesagt?«
    Er schüttelte den Kopf. Der Chief seufzte. »Das muss aber nicht heißen, dass sie ihre Brüder nicht schützen würde, selbst wenn es einer von ihnen ist.«
    »Ich weiß.« Reifenknirschen erregte Kevins Aufmerksamkeit. MacAuleys Wagen fuhr rückwärts von dem Parkplatz an der Scheune über den Weg. Er setzte zurück, bis er direkt neben ihnen stand, in der klassischen Fahrer-neben-Fahrer-Position. Seine Scheibe glitt herunter.
    Der Chief beugte sich vor, die Hände am Türrahmen. »Und?« Er zuckte zurück. »Himmel! Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«
    »Schafe«, erwiderte MacAuley. Er klang nicht glücklich. Kevin konnte ihn verstehen. Er stand mehr als einen Meter vom Fenster entfernt, und selbst er konnte es riechen. »Nix haben wir gefunden«, fuhr der Deputy Chief fort. »Aber ich würde verdammt gern noch mal mit einem Hund da rein. Ich wette, sie verstecken, was immer sie verkaufen, in den Ställen. Der Gestank reicht, um eine Million Sünden zu überdecken.«
    »Später«, versprach der Chief. »Wir brauchen mehr.« Das Kläffen eines Hundes ließ Kevin herumfahren. Bruce und Neil Christie schlenderten über die Einfahrt, Neil führte

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