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...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

Titel: ...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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bin?«
    »Woher soll ich wissen, daß Sie wirklich ein Terrorist sind? Sie könnten ja auch ein Fluggast sein.«
    »Würde ich dann mit Ihnen sprechen?«
    »Vielleicht hält man Ihnen einen Revolver an die Schläfe.«
    »Na und?«
    »Das würde die Situation grundlegend ändern. Es ginge dann nicht um eine direkte Verhandlung, sondern um eine Vermittlung.«
    »Was für ein Unterschied wäre das, zum Teufel?«
    »Ein gewaltiger, mein Herr. Im Falle einer Vermittlung müßte ich eine andere Behörde einschalten. Ich will gerne mit Ihnen kooperieren, aber ich muß mich nach meinen Vorschriften richten. Wie ist Ihr Name, bitte?«
    »Hauptmann Dschamel Rafat.«
    »Mit einem >K< in der Mitte?«
    Man hörte ein heiseres Röcheln. Dann meldete sich der Kapitän des Flugzeugs.
    »Er ist der Anführer der Gruppe, Sie können mir glauben.«
    »Ich akzeptiere Sie als provisorischen Zeugen. Ihre Paßnummer?«
    »75103/97381.«
    »Wann und wo ausgestellt?«
    An dieser Stelle riß Hauptmann Rafat das Gespräch wieder an sich.
    »Wenn die Verhandlungen nicht in zwanzig Sekunden beginnen, jagen wir das Flugzeug in die Luft!« »Zwanzig Sekunden von wann an?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich meine, wann beginnen die zwanzig Sekunden?«
    »Sie beginnen jetzt, sofort, in diesem Augenblick.«
    »Wie spät haben Sie?«
    »11.29 Uhr, verdammt noch mal!«
    »Auf meiner Uhr ist es erst 11.22 Uhr, ich lasse nachsehen. In solchen Situationen kann jede Sekunde eine Rolle spielen. Bitte warten Sie.«
    »Hallo«, brüllte Hauptmann Rafat, aber die Verbindung war bereits unterbrochen und blieb es für drei Minuten. Dann kam Hauptmann Rafat wieder zum Kontrollturm durch. Was er hörte, war die Stimme Ilanas.
    »Wer hat Ihnen erzählt, daß ich mit Chaim ausgegangen bin? Dudik lügt. Sie kennen doch Dudik, oder? Hauptmann Rafat? Endlich. Man sucht Sie schon. Bitte sprechen.«
    Und Hauptmann Rafat sprach.
    »Wir verlangen die sofortige Entlassung von 390 palästinensischen Freiheitskämpfern, die sich bei Ihnen in Haft befinden. Ich diktiere die Namen.«
    »Bitte nicht über das Telefon«, sagte Schultheiß.
    »Außerdem liegen 390 Enthaftungen weit über der zulässigen Quote. Wir haben gar keine Transportmittel für so viele Personen. Ich dachte an sechs oder sieben, höchstens acht.«
    »390.«
    »Neun. Einer von ihnen stottert.«
    »Ich handle nicht.«
    »Also gut, zehn. Sechs bei Inkrafttreten unseres Abkommens, drei am 31. Oktober und vier am ...« 
    »Jetzt sofort und alle!«
    »Alle zehn?«
    »300.«
    »Elf, ohne Empfangsbestätigung.«
    »250. Das ist mein letztes Wort!«
    »Zwölf. Es kostet mich selbst mehr.«
    Die Verbindung zwischen Cockpit und Kontrollturm wurde aufs neue unterbrochen. Nach ihrer Wiederherstellung drangen rätselhafte Satzfetzen an Hauptmann Rafats Ohren: »Galiläa-Import-Export ... Schechter, Gure-witsch . alle weggegangen . niemand mehr hier .«
    Dann schaltete sich die erregte Stimme des Flugzeugkapitäns in das Gespräch ein.
    »Achtung, Kontrollturm. Die Entführer treffen Vorbereitungen zur Zündung der Sprengkörper. Sie stellen Ihnen ein Ultimatum von dreißig Minuten. Und sie meinen es ernst. Achtung, Kontrollturm. Haben Sie verstanden? Ein Ultimatum. Dreißig Minuten.«
    »Verstanden«, sagte Schultheiß. »Aber ich brauche es schriftlich. Sagen Sie den Leuten, Sie sollen auf Sabena-Briefpapier ungefähr folgendes schreiben: >Wir, die unterzeichneten Terroristen, wohnhaft dort und dort, erklären hiermit, daß wir die auf dem Flughafen Lydda stehende Maschine der Sabena mittels chemischer Substanzen< und so weiter und so weiter. In dreifacher Ausfertigung. Hebräisch, arabisch und flämisch. Paßfotos erwünscht.«
    Der Flugkapitän antwortete nicht. An seiner Stelle meldete sich Rafat und verlangte nach einem Rettungswagen des Roten Kreuzes.
    »Das heißt bei uns Roter Davidstern«, belehrte ihn Schultheiß.
    Rafat überhörte ihn.
    »Der Wagen soll mit einer weißen Flagge an das Flugzeug heranfahren«, schloß er keuchend.
    »Welche Größe?«
    »Was welche Größe?«
    »Wie groß soll die Flagge sein?«
    »Das ist mir scheißegal, Sie Trottel. Eine kleine weiße Flagge.«
    »Wir haben zwei Flaggen, eine zu 78 mal 45 und eine zu 75 mal 30, aber die ist in der Wäsche. Sollte Ihnen die andere zu groß sein, dann kann ich aus Haifa eine kleinere bestellen.«
    Der Kehle des Terroristenanführers entrang sich ein dumpfes Stöhnen.
    »Kommen Sie ohne Flagge.«
    »Ich oder der Rettungswagen? Bitte entscheiden Sie

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