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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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tausend Jahre müssen wir uns damit abfinden.
    Tausend Jahre, ist das zu glauben! Wir werden uns länger halten als Die Simpsons! Wenn ich daran denke, bekomme ich jedes Mal Lust, jemand ganz Bestimmten durch eine Wand zu schubsen.
    Noch eine Woche zuvor war meine größte Sorge, dass ich meinen Job verlieren könnte. Das waren noch Zeiten gewesen! Jetzt war ich damit beschäftigt, ein Königreich voller Vampire zu regieren, meine Finger von Sinclair zu lassen (mein Gott, ich wollte ihn noch immer! Ich würde alles dafür tun, noch einmal seine Hände – oder etwas anderes – zu spüren!), Tina die kalte Schulter zu zeigen, bis ich mich entschloss, ihr zu vergeben, Jessica und Marc davon abzuhalten, ein privates Verbrechensbekämpfungs-unternehmen zu gründen (HELP GmbH) und Tausenden von Vampiren beizubringen, dass sie nun ihr eigenes Leben führen mussten.
    Darüber hinaus musste ich mich um meine Beziehung –
    wenn man sie so nennen konnte – zu meinem Vater und 339

    Ant kümmern. Auch wenn es mir ganz gelegen kam, dass sie unbeirrbar so taten, als wäre ich noch am Leben, so konnte ich es doch nicht dabei belassen. Ich hatte mich an mein Stiefmonster gewöhnen müssen, dafür würde mein Vater sich nun mit der Tatsache anfreunden müssen, dass seine Tochter von den Toten auferstanden war.
    Zu allem Überfluss musste ich eine Lösung für mein Nahrungsproblem finden. Und einen neuen Job. Denn obwohl ich arbeitslos und (un)tot war, wollte ich nicht für immer auf Jessicas Wohltätigkeit angewiesen sein müssen.
    Das wäre geradezu lächerlich gewesen. Aber ich wusste, es würde sehr schwer werden, sie davon zu überzeugen.
    Ich übertrug Alice die Verantwortung für die Biester, die immer noch in Nostros Haus untergebracht waren, aber nun mehr Auslauf hatten. Irgendwann bekäme vielleicht einmal ein Genie unter den Vampiren eine Idee, wie man ihnen helfen könnte. Nahezu jeder versuchte mich davon zu überzeugen, dass sie gepfählt werden müssten, aber ich weigerte mich. Es fiel mir schwer, zu widerstehen. Ich musste mich erst an die Idee gewöhnen, nun die Verantwortung zu tragen. Ein seltsames Gefühl. Immerhin war ich einige Jahrhunderte jünger als die anderen Vampire.
    Ich bestand darauf, dass Karen eine ordentliche Beerdigung erhielt, was anscheinend gegen alle Vampirregeln verstieß. Aber das war mir egal. Also setzte ich meinen Willen durch – und die Zeremonie war erstaunlich gut besucht.
    Nicht schlecht für eine Mitternachtszeremonie.
    Mit Sinclair und Tina habe ich während der Trauerfeier nicht gesprochen, aber ich nahm die Urne mit nach Hause.
    340

    Jetzt steht sie auf meinem Kaminsims und erinnert mich daran, dass Kollateralschäden niemals akzeptabel sind.
    Meine Mutter war ebenfalls bei der Beerdigung. Sie war ganz begeistert von Sinclair, der sie anscheinend wirklich für sich gewonnen hatte, in dieser Nacht, als er wie ein schwarzer Engel zu ihrem Schutz herbeigeeilt war. Sie findet es schick, dass er mein König sein soll. Ich ha-be versucht, ihr zu erklären, wie hinterhältig, verschlagen und durch und durch unehrlich er war (ohne allerdings die Sache im Pool zu erwähnen), aber meine Ausführungen stießen auf taube Ohren. »Weißt du, Betsy, nur weil du untot bist, musst du nicht unverheiratet bleiben.«
    Aber sicher. Ich für meinen Teil war fest entschlossen, unverheiratet zu bleiben, zumindest für die nächsten tausend Jahre. Das Ekelpaket Sinclair als Prinzgemahl an meiner Seite zu wissen war schlimm genug, ich würde nicht auch noch die brave, kleine, untote Hausfrau spielen.
    Kürzlich habe ich Nick noch einmal getroffen. Wir sind einander ganz zufällig über den Weg gelaufen, als wir beide, wie üblich in den Vorstädten, im selben Lebensmit-telladen einkauften.
    Er sah besser aus und schaute nur milde überrascht, als er mich vor dem Regal mit frisch gepressten Säften sah.
    An den Zeitungsartikel über meinen Tod konnte er sich nicht mehr erinnern, auch nicht an die Zeit, die wir gemeinsam verbracht hatten. Eine Sorge weniger auf meiner Liste.
    Wenn ich nur Sinclair dazu bringen könnte, damit aufzuhören, mir Designerschuhe vor die Tür zu legen. In seiner 341

    letzten Karte versprach er nämlich, genau das zu tun. Jeden Tag ein Paar, bis ich ihm vergeben würde. Bis jetzt habe ich vierzehn Pradas, acht Manolos und sechs Ferragamos.
    Vielleicht vergebe ich ihm . . . irgendwann.
    Ich warte immer noch auf die neuesten Jimmy-Choo-Slipper. In

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