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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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herausgeputzt wie . . .
    (tot)
    . . . eine Nutte mit billigen Schuhen an den (tot)
    . . . Füßen.
    Ich hätte es nicht ertragen, dass mich jemand in diesem Aufzug gesehen hätte. Lieber wäre ich tot gewesen.
    Buchstäblich. Gewissermaßen noch einmal.
    Mit einem letzten ungläubigen Blick auf mein Spiegelbild ging ich zum Ende der Halle, fand das Treppenhaus und stieg die Stufen hinauf in Richtung Dach. Das Beerdigungsinstitut war drei Stockwerke hoch – was in den anderen Stockwerken zu finden war, wollte ich mir lieber nicht vorstellen. Meine scheußlichen Schuhe klapperten auf den Stufen. Ich getraute mich nicht, auf meine Füße zu gucken.
    Ich hatte befürchtet, vor verschlossener Tür zu stehen, aber ein kräftiger Ruck, und sie öffnete sich mit einem metallischen Quietschen. Ich trat hinaus.
    Die Frühlingsnacht war wunderschön. Die letzten Spuren des Schneesturms waren bereits verschwunden. Die Luft roch feucht und warm, irgendwie fruchtbar. Nie hatte eine Nacht so süß geduftet, noch nicht einmal an dem Tag, als ich in meine erste eigene Wohnung gezogen war.
    Die Lichter der Stadt funkelten in der Ferne und erinnerten mich an Weihnachten. Erinnerten mich daran, dass es für mich nie wieder Weihnachten geben würde. Nur we-21

    nige Autos fuhren unten auf der Straße, und in der Ferne hörte ich eine Frau lachen. Wenigstens einer hatte Spaß.
    Als ich an die Dachkante trat, versuchte ich die Angst zu ignorieren, die mir eiskalt den Rücken entlangkroch.
    Obwohl ich bereits tot war, traute ich mich nicht, hinunter auf die Straße zu sehen. Ich unterdrückte den Impuls, den Schritt zurück auf sicheren Boden zu machen.
    Sicherer Boden. Haha. Gab es den überhaupt?
    Dies war nicht meine letzte Nacht auf Erden. Die lag bereits einige Tage zurück. Es gab also keinen Grund, traurig zu sein. Ich war mein ganzes Leben lang ein braves Mädchen gewesen und würde nun den Lohn dafür erhalten, verdammt. Ich würde nicht wie ein Zombie durch die Gegend wanken, die Leute zu Tode erschrecken und so tun, als wäre mein Platz noch in dieser Welt.
    »Lieber Gott«, sagte ich und versuchte schwankend, die Balance zu halten. »Ich bin es, Betsy. Ich komme jetzt zu Besuch. Bereite schon mal das Gästezimmer vor.«
    Ich drückte mich vom Dach ab, widerstand dem Drang, mich zu einer Kanonenkugel zusammenzurollen, und schlug wie geplant mit dem Kopf zuerst auf der Straße auf. Nicht geplant allerdings war der alles überwältigende Schmerz beim Auftreffen und dass ich noch nicht einmal bewusstlos wurde. Ganz zu schweigen davon, dass ich meinem Kumpel Gott nicht begegnete.
    Stattdessen hielt ich mir stöhnend den Kopf und rappelte mich auf, als der Schmerz nachließ. Um ein weiteres Mal überrollt zu werden – diesmal von einem Müllwagen, der zu dieser morgendlichen Stunde unterwegs war. Ich blickte gerade noch rechtzeitig hoch, um dem entsetzten Fahrer 22

    die Worte »Scheiße, pass doch auf!« oder so ähnlich von den Lippen ablesen zu können, dann machte meine Stirn knallhart Bekanntschaft mit dem Kühler. Ich glitt daran herunter und landete mit dem Hintern zuerst auf der Straße.
    Das schmerzte weniger als der Kühler, aber nicht viel.
    Eine ganze Weile lag ich auf der Straße und dachte ernsthaft darüber nach, ob ich überhaupt noch einmal aufstehen sollte. Dann kam ich zu dem Schluss, dass ich ja nicht für immer dort herumliegen konnte. Liegen bleiben war nicht mein Ding. Langsam rappelte ich mich auf.
    Als ich mir den Staub von meinem billigen Rock klopfte und mir das Haar aus dem Gesicht pustete, legte der Fahrer den Rückwärtsgang ein und machte, dass er wegkam. Ich konnte es ihm nicht verdenken – bei meinem Anblick.
    23

    4
    Ich kann sehr hartnäckig sein. Also warf ich mich in den Mississippi und fand dabei heraus, dass ich nicht mehr aufs Atmen angewiesen war. Ich stapfte eine halbe Stunde auf dem schlammigen Flussgrund herum und wartete darauf, zu ertrinken. Dann gab ich es auf und schlug mich zurück zum Ufer durch. Interessanterweise fühlte ich die Kälte nicht, obwohl ich pitschnass und es nicht wärmer als acht Grad war.
    Dann hängte ich mich an eine Starkstromleitung und erdete mich. Das war zwar nicht gut für meine Frisur, hatte aber leider nicht den gewünschten Effekt.
    Ich trank eine Flasche Bleiche, bekam aber nur einen trockenen Mund und unerträglichen Durst.
    Ich stahl ein Metzgermesser bei Wal-Mart. Kann ich nur empfehlen: Um drei Uhr morgens kann man bei Wal-Mart prima einkaufen, wenn

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