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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Troll, ein Skinwalker? Ein Buru, ein Kobold, ein Selkie, eine Glaistig?«
    »Es geht ihr besser«, erklärte Owen, »wenn sie dich in eine Kategorie einordnen und anschließend zählen kann. Spiel am besten mit.«
    Coffee Ray klang so gereizt wie belustigt. »Sie will mich zählen?«
    »Ich weiß, wie sich das anhört, mein Bester. Bitte tu ihr doch den Gefallen«, bettelte Owen. »Auch du legst bestimmt keinen Wert darauf, eine Fee im Zorn zu erleben. Besonders wenn sie so groß geraten ist«, fügte er mit einem nervösen Seitenblick auf die aufgeregt flatternde Brünette hinzu.
    »Da wir gerade von ›groß‹ sprechen: Habt ihr schon gehört, dass unsere Leichtathleten an der Minnesota-Meisterschaft teilnehmen? Hätte nie gedacht, dass sie … «
    »Soll ich dir einen Tipp geben?«, fragte Scarletts Bruder.
    »Du hältst dich da raus!«, fauchte sie. »Du könntest nicht einmal dann etwas zählen, wenn es sich auf den Rücken werfen und vor deinen Füßen sterben würde!«
    »Witzig, dass Sie gerade Füße erwähnen: Meine Chefin hat die winzigsten Füße, die ihr je gesehen habt. Das kann man sich gar nicht vorstellen, sie sind wie Ziegenfüße … «
    Das ist es. Und es ist mir die ganze Zeit förmlich in die Augen gesprungen. Dieses minimale Konzentrationsvermögen – ich hätte es früher merken müssen . Sie konnte nicht verstehen, warum es ihr nicht früher aufgefallen war. Ihre einzige Entschuldigung war, dass sie nie zuvor eine Nicht-Fee getroffen hatte, die größer war als sie selbst.
    Hinzu kam, dass alle angenommen hatten, Coffee Rays Art wäre vor über einem Jahrhundert ausgestorben.
    Scarlett schritt langsam auf Coffee Ray zu, der seine dunklen Brauen hob, jedoch keinerlei Anstalten machte, vor ihr zurückzuweichen. Sie blickte zu ihm auf und stellte ihre Frage. »War einer Ihrer Eltern ein Riese?«
    Schweigen senkte sich mit einem fast hörbaren Schlag auf die Gruppe. Und nach einem Moment des Unbehagens äußerte Coffee Ray: »Meine Mutter. Aber sie hat uns verlassen, als ich noch klein war. Also – jedenfalls kleiner als jetzt.«
    »Natürlich hat sie dich verlassen«, sagte Lent. »Weil sie eine Riesin war.«
    »Hmm?«, machte Ireland.
    »Riesen haben bekanntermaßen ein paar ausgeprägte Eigenschaften«, erklärte ihr Mann. »Zum Beispiel ihre Größe, ihre große Stärke, die Fähigkeit, fast jeder Verzauberung zu widerstehen, und nicht zuletzt – und deshalb können sie auch nicht verhext werden – ein mörderisch kurzes Konzentrationsvermögen.«
    »A-ha!«, rief Owen. »Schweift Coffee Ray deshalb immer so ab? Weil er zum Teil Riese ist?«
    »Was denn sonst«, sagte Lent unerträglich arrogant und sah dann seine Schwester an. »Du lässt in letzter Zeit nach, Schwesterlein.«
    »Und du hältst sofort den Mund, Prinz oder Nichtprinz«, blaffte sie. Aber er hatte natürlich recht. Das war auch so ein ärgerlicher Charakterzug an ihm.
    Unvermittelt verließ Coffee Ray das Esszimmer, und wenige Sekunden später hörten sie die Haustür ins Schloss fallen.
    »Haben wir irgendwas Böses gesagt?«, wunderte sich Owen.
    Ohne zu wissen warum, rannte Scarlett Coffee Ray nach.

17
    »Judith?«
    »Was ist?«
    »Bring mich nach Hause.«
    »Was, jetzt sofort? Warst doch gerade mal zehn Minuten drin!«
    Er kämpfte gegen den Wunsch an, gegen ihren Reifen zu treten, denn er argwöhnte, dass sein Fuß durch das Gummi dringen würde wie durch Butter. Er wusste nicht, ob Judith überhaupt Schmerz empfinden konnte – während des Ölwechsels klagte sie jedenfalls nie – , und war auch nicht scharf darauf, es zu erfahren. »Sofort, Judith.«
    »Sei doch nicht so ’ne verdammte Heulsuse. Gib ihnen eine Chance. Sie werden dir schon noch ans Herz wachsen wie Unkraut. Du bist zu verschroben und zu traurig, um die ganze Zeit allein zu sein.«
    »Judith, mir wäre es lieber, du kümmertest dich um deine eigenen Angelegenheiten und brächtest mich nach Hause. Jetzt gleich ! «
    »Warten Sie! Bitte warten Sie, Coffee Ray!«
    Überrascht fuhr er herum und erblickte die große Brünette mit den schönen Flügeln und den hübschen Augen. Wie der Wind fegte sie die Stufen hinunter und kam auf ihn zu.
    Schlitternd kam sie zum Stehen und wäre fast auf dem Kies ausgerutscht, wenn er sie nicht am Ellenbogen gefasst und gehalten hätte. »Ich habe Sie doch noch nicht gezählt«, keuchte sie. »Sie dürfen noch nicht fahren.«
    »Und wer will mich daran hindern?«, murrte er. Coffee Ray war die Szene furchtbar peinlich.

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