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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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hätte am liebsten gesagt: Warte, ich komme mit ! Aber da war etwas, das ihm Angst machte.
    „ K annst ja mitkommen“, sagte sie und biss sich auf die Unterlippe, als hätte sie etwas Unanständiges vorgeschlagen.
    „Mit dir?“, sagte er viel zu laut, „Ich weiß nicht“, fügte er hastig hinzu, „ich meine, ich muss erst die Sachen nach Hause fahren, mein Hund wartet – und dann muss ich noch zu einem Kun...“
    „Dann eben nicht.“ Sie machte Anstalten zu gehen.
    „Warte...!“
    Sie sah ihn spöttisch an.
    „Ich meine“, hörte er sich sagen, „wir könnten uns ja später, heute um fünf vielleicht auf einen Kaffee treffen, oder?“
    Ihr Lächeln stand unbeweglich auf ihrem Gesicht.

    Als er nach Hause fuhr, spielte er immer wieder die Begegnung durch.
    Schnell lud er die Einkäufe aus, versorgte Garbo und fuhr zu dem Kunden in Buderim. Vier endlose Stunden lang, in denen er immer wieder auf die Uhr sah, gleichzeitig das Ende der vier Stunden herbeisehnend und fürchtend, weil er noch längst nicht alle Arbeiten erledigt hatte, schuftete er im Garten eines Reifenhändlers und seiner Frau Sie gab ihm stets genaue Anweisungen, wie er Büsche und Bäume beschneiden, wo er neue Wege anlegen und wo er Steinbrocken hinwälzen solle.

    Er sehnte ganz besonders das Ende der Arbeitszeit herbei. Und als es dann endlich soweit war, lud er seine Ausrüstung in den Anhänger, fuhr nach Hause, fütterte Garbo, duschte, zog sich um, koppelte den Anhänger ab, sprang wieder in den Wagen und fuhr aufgeregt an die Promenade Mooloolabas.
    Seine Hände klebten feucht am Lenkrad Was würden sie reden? Vielleicht – und bei dem Gedanken klopfte sein Herz schneller – vielleicht wollte sie mit ihm schlafen? Er bog gerade noch rechtzeitig nach rechts in die Promenadenstraße mit den Geschäften und Restaurants ein. Sie hatte den Coffee Club vorgeschlagen .
    D ie Menschen kamen vom Strand zurück, mit Luftmatratzen, Handtüchern unter dem Arm und von der Sonne geröteter Haut. Sie saßen in den Cafés und schlenderten durch die Arkaden, betrachteten die Schaufenster, begutachteten die T-Shirts und Kleider auf den Ständern vor den Mode- und Sportgeschäften. Da, da war er, der Coffee Club . Er ließ seinen Blick über die Tische und Stühle vor dem Café schweifen, ein grün es Kleid, dunkelrotes Haar, ihr Porzellangesicht suchend. Ein Anflug von Panik erfasste ihn. Als er auf die Uhr sah stellte er fest, dass er fast zehn Minuten zu früh war. Er warf einen Blick in s Innere des Café s , nicht dass sie doch schon früher gekommen war und sich dort einen Platz gesucht hatte. Aber dort fand er sie nicht. Also wählte er einen Tisch draußen, der ihm am besten gefiel, einen am Rand, so dass man von einem Platz aus auf die Uferstraße und das Meer sehen konnte. Diesen Platz dachte er für sie. Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber und wartete.

7

    Als am Nachmittag die stämmige Krankenschwester das Teegeschirr abräumte, bat Shane sie, ihm in den Rollstuhl zu helfen. Überrascht sah sie ihn an.
    „Wollen Sie spazieren fahren?“
    Sonst hatte er eine schlagfertige Antwort parat, aber jetzt konnte er nur müde ja sagen. Er hätte seinen Besuch vielleicht ankündigen sollen, fiel ihm ein, als er sich ächzend in den Rollstuhl s etzte. Verdammt, tat das weh! Shane überlegte noch immer, ob es eine Art Pflichterfüllung war, die er sich auferlegt hatte, oder ob er sein Gewissen beruhigen und ihre Absolution erhalten wollte. Egal – der Gedanke hatte ihn einfach nicht mehr losgelassen, und er würde dieses Krankenhaus nicht verlassen können, bevor er Ann nicht aufgesucht hätte.
    Die Krankenschwester begleitete ihn bis vor Anns Tür, dann ließ sie ihn auf seinen Wunsch allein. Er klopfte. Eine dünne Stimme rief:
    „Herein. “
    Shane rollte ins Zimmer. Ann lag im Bett. Das rötlichblonde, halblange Haar klebte an ihrem länglichen Gesicht. Aus verquollenen Augen sah sie ihn an.
    „Ich wollte dich vorher anrufen“, sagte er, im Rollstuhl, zwei Meter von ihrem Bett entfernt. Sie ließ sich wieder in s Kissen zurück fallen und starrte geradeaus an die Wand.
    „Es tut mir l eid, Ann.“
    Sie schwieg. Plötzlich fuhr sie ihn an: „Was tut dir l eid, Shane?“
    Er hätte doch nicht vorbeikommen sollen. Jedenfalls nicht so bald. Vielleicht hätte er ihr eine Karte schreiben sollen. Was hatte er denn erwartet? Dass sie ihm um den Hals fiel, froh, dass wenigstens er noch lebte?
    „Ann, ich wollte dir sagen, wenn du Hilfe

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