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Ungeahnte Nebenwirkungen

Ungeahnte Nebenwirkungen

Titel: Ungeahnte Nebenwirkungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pearl
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zu erinnern, wo sie war und vor allem, warum.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie und wunderte sich über ihre heisere Stimme, »ich habe da seit einer Woche so eigenartige Schmerzen. Da hinten.«
    Beeindruckend, der Pulitzerpreis wartete auf sie!
    Nicole überlegte eben, ob sie einen weiteren Versuch unternehmen sollte, als Frau Schiesser sich über sie beugte und die Lampe über ihrem Kopf anknipste. Die unerwartete Nähe, ihr Duft und die wogenden Brüste, die sich trotz des BHs ziemlich weit vorgewagt hatten, verschlugen Nicole die Sprache. Sie rang noch mühsam um Atem, als der Moment auch schon vorbei war.
    Die Zahnärztin setzte sich auf den Hocker neben ihre Patientin, studierte die Röntgenbilder ihrer Zähne, runzelte die Stirn und schien intensiv nach dem Grund für die Schmerzen zu suchen.
    Nicole beobachtete das konzentrierte Gesicht nicht lange. Ihr Blick glitt vielmehr verstohlen am verführerischen Körper hinab und wieder hinauf. Das wäre mal eine Abwechslung, dachte sie. Ein Gedanke, der jeglicher Grundlage entbehrte, wie ihr die Ärztin im nächsten Augenblick klarmachte, indem sie auf den Knopf drückte und den Stuhl in die Fast-Horizontale fahren ließ.
    »Bitte öffnen«, sagte Mirjam Schiesser, die mit ihrem Hocker nach hinten gerollt war und nun direkt neben Nicoles Kopf saß.
    Sie hatte sich leicht vornübergeneigt, hielt den kleinen Spiegel und den gebogenen Haken im Anschlag. Nicole öffnete gehorsam ihren Mund und untersagte ihren Händen, die sich bereits auf dem Weg nach oben befanden, ihre Mission auszuführen. Wer war sie denn? Sie würde doch einer Zahnärztin nicht an die Bluse gehen! Aber hatte eben diese nicht »Öffnen!« gesagt?
    Nicole schloss die Augen. Ihre Finger verkrampften sich ineinander. Sie konzentrierte sich auf das Metall, das an ihren Zähnen kratzte und wünschte sich, sie hätten eine verschnupfte Nase, damit sie das Parfüm dieser Frau nicht riechen müsste. Sie roch in der Tat viel zu gut, entschied Nicole. So konnte doch kein Mensch aus Fleisch und Blut einfach ruhig liegen bleiben! Sie spürte, wie sich die Brüste der Zahnärztin gegen ihre Schultern drückten. Sie lösten in ihr ein angenehmes Kribbeln aus, das in Sekundenbruchteilen zu einem eindeutigen Ziehen im Bauch führte.
    Plötzlich war die Wärme weg. Nicole schlug irritiert die Augen auf. Dr. Schiesser hatte sich wieder den Röntgenbildern zugewandt. Sie schien überhaupt nicht bemerkt zu haben, was sie in Nicole ausgelöst hatte. Ärgerlich rief sich Nicole zur Vernunft. Verflixt, sie war hier die Patientin, und die andere würde ihr wahrscheinlich ziemliche Schmerzen zufügen. Von einer solchen Frau nur zu träumen war schon masochistisch – und dann auch noch, wenn man ihr ausgeliefert war!
    »Die Weisheitszähne, Frau Dupont, es sind die Weisheitszähne«, informierte sie jetzt Dr. Schiesser mit verwundertem Kopfschütteln.
    »Weisheitszähne?« fragte Nicole ebenso verwirrt zurück. »Ich wusste gar nicht, dass ich so was habe.«
    »Es ist in der Tat etwas ungewöhnlich, dass Sie die noch haben«, begann die Zahnärztin, die ihr mit einem, wie es Nicole vorkam, betörendem Lächeln in die Augen blickte.
    »Bei den meisten Menschen in ihrem Alter«, ein kurzer Blick in die Akte folgte, »sind sie nämlich längst gezogen.«
    Ich war schon immer ein Spätentwickler, dachte Nicole resigniert, doch sie sagte nichts, denn die blauen Augen hatten begonnen, ihr Gesicht abzutasten. Sie fuhren über ihre Wangen, über die Nase, zu den jetzt geschlossenen Lippen, rutschten weiter hinab über ihren Hals und verharrten dort, wo Nicole ihre Brustwarzen anschwellen spürte. Ihr wurde heiß. Sie versuchte ganz ruhig liegenzubleiben, doch die Heere von Ameisen, die sich ihre Haut als Übungsgelände ausgesucht hatten, verhinderten das.
    Die blauen Augen kehrten zurück, versanken in ihren. Sie sollte ein Fenster öffnen!
    »Ich werde schneiden müssen«, erklärte Dr. Schiesser stockend, ohne ihren Blick von Nicole zu lösen. »Aber ich bin ganz behutsam!«
    Nicole schluckte mühsam. Nicht, dass ihr die Aussicht, ihre Weisheitszähne operativ zu verlieren, besonders behagt hätte, doch das war das kleinere Problem. Vielmehr versetzte sie die Aussicht auf die weichen Brüste, die sich unverantwortlich nahe bei ihrem Gesicht befinden würden, in helle Aufregung.
    »Heute werde ich nur einen Zahn herausschneiden, denn die Wurzeln liegen so tief, dass es eines ziemlichen Eingriffs bedarf«, informierte Dr.

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