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Ungeahnte Nebenwirkungen

Ungeahnte Nebenwirkungen

Titel: Ungeahnte Nebenwirkungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pearl
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Schiesser weiter.
    Ihr Blick, unverwandt auf Nicoles flackernde Augen gerichtet, erzählte jedoch etwas ganz anderes.
    Nicole nickte. Alles was du willst, dachte sie ergeben. Nur bitte, tu etwas! Sie schloss die Augen, denn sie fühlte sich nicht mehr länger imstande, zwischen der Realität und den vermeintlichen Versprechen, die ihr der Blick der anderen signalisierte, zu unterscheiden.
    Nicole spürte wieder die Wärme der Zahnärztin neben ihrem Oberkörper. Mit halbgeschlossenen Augen sah sie die lange Spritze, die Dr. Schiesser aufzog. Oh je, muss das wirklich sein? Doch die Bewegungen der Ärztin waren so harmonisch und fließend, dass sich Nicole nicht vorstellen konnte, dass diese Frau ihr auch nur annähernd so etwas Ähnliches wie Schmerzen zufügen könnte.
    »Bitte öffnen!« Nicht schon wieder! Nicole schlang die Hände ineinander und gab ihrem Mund den Befehl, sich weit aufzusperren.
    Dr. Schiesser lächelte, beugte sich weit nach vorn, sehr weit, und näherte sich bedrohlich langsam mit der Spritze. Nicole senkte die Lider, schloss sie jedoch nicht ganz, denn jetzt hatte sie einen fast ungehinderten Einblick in das Dekolleté. Autsch! Die Spritze bohrte sich in ihren Oberkiefer, während ihre Augen den Rand des Spitzen-BHs abtasteten. Die widersprüchlichen Reaktionen, die diese beiden Reize in ihr auslösten, ließen Nicole aufstöhnen.
    »Oh, tut mir leid! So schlimm?« fragte Dr. Schiesser betroffen.
    »Hm, geht schon«, erwiderte Nicole, die heiße Röte in ihr Gesicht steigen fühlte.
    Leider hatte die Zahnärztin sich wieder aufgerichtet und legte das Instrument beiseite.
    »Jetzt muss es ein paar Minuten wirken, ehe wir mit der Operation beginnen können. Sie dürfen gern hier warten – oder auch zurück ins Wartezimmer gehen«, erklärte sie mit unbeteiligter Stimme.
    »Ich würde gern hier bleiben«, entschied Nicole, die den Eindruck hatte, die betäubende Spritze wirke schon – und zwar in ihrem Gehirn und ihren Beinen.
    Dr. Schiesser nickte, drehte ihren Stuhl zum kleinen Tischchen, studierte interessiert irgendwelche Unterlagen und stand dann auf.
    »Ich geh mal kurz . . .«, murmelte sie mit einem undefinierbaren Blick auf Nicole.
    Sie schritt rasch zur Tür, die sie ebenso schnell hinter sich schloss, wie sie sie geöffnet hatte.
    Nicole atmete erleichtert durch. Endlich ein Moment der Ruhe. Sie lehnte sich im Stuhl zurück und schloss die Augen. Ihr Körper bestand nur noch aus Kribbeln und Sehnsucht. Was für eine Frau, dachte sie, was für eine Frau! Aber sie war nicht nur eine Frau, die Nicole am liebsten auf der Stelle verführt hätte, sie war vor allem ihre Zahnärztin, und dieser Umstand komplizierte die erstere Absicht erheblich.
    Nicole seufzte tief auf. Nicht nur Spätentwicklerin – auch noch unfähig, sich in die richtige Frau zu vergucken!!
    Die Tür hinter Nicole ging auf. Nicole drehte ihren Kopf und erblickte Dr. Schiesser, die mit einer Assistentin den Raum betrat. Überrascht fuhren ihre Brauen nach oben. Die Zahnärztin hatte die Knöpfe ihres Kittels geschlossen. Enttäuschung machte sich in Nicole breit. Dr. Schiesser, die eben der Assistentin Anweisungen erteilt hatte, fing den Blick aus Nicoles Augen auf und lächelte hintergründig. Betont geschäftig wandte sie sich dann den Instrumenten zu.
    »Spüren Sie das?« fragte sie, während sie mit einem Wattestäbchen über das Zahnfleisch strich.
    Nicole spürte zwar eine Menge, doch mit der von der Zahnärztin erwarteten Empfindung konnte sie nicht aufwarten. Sie schüttelte verneinend den Kopf.
    »Gut, wir können anfangen«, entschied die Dunkelhaarige.
    Sie zog den Mundschutz über ihre sinnlichen Lippen, was Nicole fast mit Entrüstung registrierte.
    Ausgeliefert, wie sie sich fühlte, öffnete Nicole ihren Mund so weit, dass sie eine Kiefersperre befürchten musste. Die Zahnärztin begann zu schneiden, bohren und kratzen. Der Schlauch, der die Flüssigkeit aus dem Mund absaugen sollte, gurgelte leise. Mit einem Rohr, das an einen Staubsauger erinnerte, versuchte die Assistentin, das Blut am Ausfließen zu hindern.
    Nicole schloss die Augen. Sie konzentrierte sich auf den Duft, den die Zahnärztin verströmte. Sie fühlte ihren Oberkörper, der sich dicht über ihrem eigenen befand. Manchmal, eigentlich ziemlich oft, berührten sich ihre beiden Körper und lösten einen Schauer nach dem anderen in der Patientin aus, die diese mühsam zu unterdrücken versuchte.
    Dr. Schiesser arbeitete still und wie

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