Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
Metalloberfläche im Zielgebiet betroffen. Aber leider genügt das in diesem Fall nicht. Es muß eine Demonstration sein, die auch Leute wie Garson überzeugt.« Er brach ab.
    »Wenn wir zweiunddreißigtausend Meter erreicht haben, sag es mir.«
    Kurz darauf kam Merds Stimme aus den Kopfhörern. »Die Höhe ist erreicht. Was nun?«
    »Die Maschine ruhig halten«, sagte Arthur Clagg.
    Er hatte das Teleskop verlassen und saß am Zielgerät. Er schwenkte den dicken, relativ kurzen Lauf seiner Waffe herum und schloß ihn fest. Wieder blickte er ins Zielgerät. Er drückte den roten Abzugsknopf.
    Die Erdoberfläche tief unter ihnen wurde blauer als der Himmel. Einen langen Moment sah es aus wie ein stiller See. Dann war der See verschwunden. Und wo es eben noch Bäume und grüne Schönheit gegeben hatte, war eine grauschwarze leere Fläche, drei Kilometer im Durchmesser.
    Wüste!
    »Großvater!« rief Nadya. »Der Lauf schwingt zurück. Er wird dich treffen!«
    Der alte Mann blieb am Zielgerät. Der Lauf schwang in einem Bogen von hundertachtzig Grad herum und rastete neben seinem Kopf ein. Ohne aufzublicken, sagte er:
    »Es ist schon gut, ich habe es so gemacht.«
    Noch einen Moment länger blickte er ins Zielgerät, dann richtete er sich auf, ließ sich gleich darauf müde zurücksinken, dem Schmerz und der Müdigkeit nachgebend. Merds Stimme kam aus dem Kopfhörer:
    »Großvater, von der Zitadelle kommt eine Nachricht durch. Irgendein Idiot hat einen Staatsstreich unternommen. Hier – hör dir das an!«
    Eine fremde Stimme sagte in undeutlicher, blechern klingenden Übertragung: »... von der Luftwaffe ausgegangen. Ein Teil der Stadtgarnison hat sich den Aufständischen angeschlossen, und gegenwärtig sind im Bereich der Zitadelle Kämpfe im Gange. Ein Mann namens Medgerow hat sich zum neuen Diktator ausgerufen ...«
    Es ging noch weiter, aber Arthur Claggs Aufmerksamkeit folgte den Meldungen nicht länger. Medgerow. Komisch, wie häufig der Name in den letzten Tagen vorgekommen war. Es sah beinahe nach Prädestination aus. Nadya hatte ihn erwähnt, und Dr. Parker, und ...
    Der alte Mann sackte ein wenig zusammen. Parker – Gift. Die Verbindung schien absurd, unmöglich. Welches könnten die Motive des Mannes gewesen sein? Abgesehen von einer Tendenz, die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren, war Parker ein schüchterner, vorsichtiger Mann mit leidlich funktionierendem Verstand.
    Arthur Clagg seufzte. Es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken. Medgerow hatte vor Garsons Ankunft eine Palastrevolution inszeniert. Wie Garson, schien der neue Usurpator einem alten Mann und seiner Wunderwaffe nicht die geringste Beachtung zu schenken.
    Vielleicht hätte er seine Absicht, sie gegen die Rebellen einzusetzen, vorher bekanntmachen sollen.
    Aber auch solche Erwägungen waren jetzt sinnlos. Die Würfel waren gefallen, und es gab zu tun. Er raffte sich auf.
    »Nadya.«
    »Ja, Großvater.«
    »Spring mit dem Fallschirm ab.«
    Er hatte beinahe vergessen, daß die Leute sich ihm niemals widersetzten, wenn er diesen Ton anschlug; es war so lange her, daß er ihn gebraucht hatte.
    Sie warf ihm einen forschenden Blick zu, dann rannte sie nach vorn zu Merd. Sie kam zurück, und er sah, daß sie Tränen in den Augen hatte. Ihre Lippen berührten seine Stirn. Sie sagte:
    »Ich werde mit den Kindern zur Jagdhütte hinausfahren, wo sie am sichersten aufgehoben sein werden. Dort werde ich warten, bis ich von dir höre.«
    Er sah sie in den blauen Dunst fallen, der die Erdoberfläche verschleierte. Fünf Minuten später kam Merds Stimme über das Radio:
    »Wir werden von mehreren Maschinen verfolgt, Großvater. Was ...?«
    Dreimal drückte Arthur Clagg den Auslöseknopf seiner Waffe, aber die Maschinen blieben unbeschädigt, unberührt von der kontradiktorischen Kraft. Und sie holten erkennbar auf. Zuletzt murmelte der alte Mann das Eingeständnis seiner Niederlage ins Mikrophon:
    »Du solltest ihrem Signal folgen und niedergehen, Merd. Wir können nichts machen.«
     
    Sie setzten bereits zur Landung an, als er bemerkte, daß er immer noch die Waffe hielt. Er starrte grimmig auf den nun nutzlosen Doppelkonus, der einem kurzen, sich nach beiden Enden zu verjüngenden Ofenrohr glich, und ließ ihn aus seinen Fingern gleiten. Er sah ihn um hundertachtzig Grad herumschwingen und metallisch in seine Ruhestellung einrasten.
    Wieder seufzte er. Noch immer war die Waffe unter den richtigen Bedingungen allmächtig. Aber wenn sie das

Weitere Kostenlose Bücher