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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dem Menschen, der dieses Verbrechens verdächtigt wurde. »Ich muss mit dir reden.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, spähte Jack aufgebracht in die Dunkelheit.
    Reden? Wollte sie ihn wieder mal hereinlegen? Er hatte ihre Stimmungsschwankungen verdammt satt! Nach dem Erlebnis am Sonntag hatte er gedacht, ihre Beziehung wäre endlich in ruhigeres Fahrwasser geraten - und sie hätte ihre Stellung als seine Geliebte akzeptiert. Zugegeben, sie wusste ja nicht wessen Geliebte sie dadurch war, doch vermutlich würde sein Aufstieg vom Schmuggler zum Schlossherrn sie nicht gerade empören. Er glaubte nicht, dass sie sich sträuben würde, und basta.
    Dann fiel ihm ein, wie aufmerksam sie ihn bei ihrer Ankunft beobachtet hatte. Später dann hatte ihr Verhalten sich geändert Eine Ahnung des Problems dämmerte ihm. »Wenn du mit mir reden willst, dann lieber im Pächterhäuschen.«
    Kit stand auf und trat vor.
    Jack hörte sie. Er drehte sich um und ging zur Tür, ohne sich umzuschauen, ob sie ihm folgte. Er ging zu Champion, schwang sich in den Sattel und ließ den sich sträubenden Hengst antraben. Champions Gangart wurde erst ruhiger, als auf halbem Weg Delia zu ihm aufholte.
    Jack ritt schweigend, spähte in die Dunkelheit vor sich und dachte an nichts anderes als an die Frau an seiner Seite. Warum regte sie sich darüber auf, dass er Spione schmuggelte? Vor ihm tauchte die Straße auf, und er lenkte Champion auf die Pflastersteine.
    Kit drängte Delia neben Champion und warf einen Blick auf Jacks strenges Profil. Es sah nicht gerade einladend aus. Aber weit entfernt davon, ihren Entschluss ins Schwanken zu bringen, bestärkte diese Beobachtung sie eher in ihrem Vorsatz. Matthew war Jacks Diener, George ein viel zu enger Freund. Keiner von beiden hatte sich auch nur annähernd als fähig erwiesen, Jack zu beeinflussen. Es war höchste Zeit, dass jemand ihn zur Gewissenserforschung zwang. Dass ausgerechnet sie dieser jemand sein würde, brauchte ihm nicht zu gefallen, und männliche Arroganz galt in diesem Fall nicht als Entschuldigung.
    Vor dem Stall angekommen, saß Jack ab und führte Champion ins Innere. Kit folgte ihm und brachte Delia in der benachbarten Box unter. Da der Entschluss über ihr Vorgehen gefasst war, kam sie gleich zur Sache. »Du weißt doch, dass die Männer, die du an Bord bringst oder an Land holst, Spione sind, oder?«
    Statt einer Antwort knallte Jack den Sattel auf die Trennwand zwischen den Boxen. Kit starrte ins Dunkel. Soso, er wollte Schwierigkeiten machen. »Du warst doch in der Armee, nicht wahr? Da musst du doch wissen, welche Art von Informationen deine >menschliche Fracht< übermittelt.«
    Als das Schweigen sich ausdehnte, legte Kit auch ihren Sattel über die Trennwand, lehnte sich dagegen und fügte hinzu: »Du musst doch einige von den Männern, die drüben gefallen sind, gekannt haben. Wie kannst du dem Feind dabei helfen, noch mehr von unseren Soldaten zu töten?«
    In der Dunkelheit schloss Jack die Augen, um die Erinnerungen auszusperren, die sie heraufbeschwor. Ob er einige von den Gefallenen gekannt hatte? Um ihn herum war eine gesamte Truppe gestorben, mit Kanonen und Kartätschen in die Hölle geschickt. Er hatte nur überlebt, weil ein Kavalleriepferd vor einer der Kanonen, die er in Stellung bringen wollte, auf ihn stürzte. Und weil Matthew ihn entgegen allen Chancen inmitten des blutigen Rückzugsgemetzels auf dem Schlachtfeld gefunden hatte.
    Champion tänzelte und holte ihn zurück in die Gegenwart. Jack löste seine Faust, ergriff ein Büschel Stroh und begann, sein Pferd abzureiben. Er musste sich bewegen, sich beschäftigen und ihreWorte, unverdient, wie sie waren, an sich abgleiten lassen. Falls er reagierte, würde die Wahrheit aus ihm herausdrängen, und das Spiel, das sie trieben, war weiß Gott zu gefährlich dafür.
    Als Kit verstand, dass sie mit einer verbalen Reaktion nicht rechnen konnte, redete sie weiter, wild entschlossen, Jack zur Einsicht zu bringen. »Nur weil du mit heiler Haut überlebt hast darfst du doch nicht einfach alles vergessen.«
    Jack hielt inne und erwog, ihr zu erklären, wie verdammt wenig er vergessen hatte. Stattdessen aber zwang er sich dann doch, Champion wortlos weiter zu striegeln.
    Kit funkelte böse in seine Richtung, nicht sicher, ob er sie sehen konnte oder nicht, und fing ebenfalls an, Delia mit Stroh abzureiben. »Schmuggeln ist die eine Sache, zwar illegal, aber lediglich unehrlich. Sein Geld mit dem Verkaufen von

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