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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Ich mache eine Schlaufe, damit ich dich greifen kann, falls du abrutschst.«
    Die Vorstellung stärkte Kits Zuversicht nicht unbedingt. »Falls ich abrutsche?«
    Jack richtete sich auf, bevor ihr weitere Einwände einfallen wollten. »Halte dich am Sattelknauf fest. Sobald wir im Wasser sind, schwimme ich neben dir her.« Damit gab er Champion die Sporen.
    Beide Pferde stiegen ins Wasser, als gehörte ein mitternächtliches Bad in der Bucht zu ihrer alltäglichen Routine. Kit beneidete sie um ihren begrenzten Verstand. Sie war erfüllt von Panik. Sie klammerte sich mit verkrampften Händen an den Sattelknopf Als die erste Welle an ihren Beinen leckte, ließ Jacks tröstlich solideWärme in ihrem Rücken sie im Stich. Sie schluckte ihren Protest hinunter, wandte den Kopf und entdeckte ihn neben sich im Wasser.
    »Beuge dich vor, wie bei einem schnellen Ritt.«
    Kit gehorchte und spürte erleichtert seine Hand in ihrem Rücken. Im nächstenMoment wurde sie von einer Woge überrollt, die sie in eisiges Wasser tauchte. Sie schrie und spuckte. Sofort war Jack an ihrer Seite, sein Gesicht auf einer Höhe mit dem ihren, sein Arm an ihrem Rücken, eine große Hand über ihre Rippen und ihre Brust gelegt. »Pssst Ist schon gut. Ich lass dich nicht los.«
    Sein beruhigender Tonfall tat seine Wirkung. Kit entspannte sich genug, um zu bemerken, wo seine Hand lag, doch sie war nicht in Widerspruchslaune.
    Die Flut strömte durch den schmalen Einlass in die Bucht. Sie nahm sie mit sich wie Treibgut und spie sie innerhalb kürzester Zeit auf dem Strand der Landzunge wieder aus. Kaum berührten Champions Hufe den Boden, schwang Jack sich hinter Kit in den Sattel. Sie atmete erleichtert auf und beschloss, sich nicht an dem muskulösen Arm zu stören, der sich um ihre Taille legte und sie fest und sicher an seinen Körper zog.
    Jack bremste den Hengst der an Land drängte, und hielt ihn zurück, bis die Stute mit ihren kürzeren Beinen den Strand erreicht hatte. Sobald sie aus der Brandung heraus waren, trieb er Champion zum Trab an und lenkte ihn zum nächsten Weg, der vom Strand weg in den Schutz der Bäume führte.
    Kit hielt still und wartete, bis Jack anhalten und sie absetzen würde. Doch das tat er nicht. Stattdessen dirigierte er Champion zwischen den Bäumen längs der Klippe hindurch und dann durch den prasselnden Regen in Richtung Süden. Kit hatte die Orientierung verloren und benötigte ein paar Minuten, um festzustellen, welches Ziel er anstrebte. Dann weiteten sich ihre Augen. Er brachte sie geradewegs zum Pächterhäuschen!
    »Jack! Halt! Äh ... « Kit suchte angestrengt nach einem dringenden Grund für einen plötzlichen Aufbruch, doch ihr Verstand arbeitete nicht.
    Champion trabte unbeirrt weiter. »Du musst so schnell wie möglich raus aus diesen Sachen«, sagte Jack.
    Sie erstarrte. Warum so schnell wie möglich? Ginge es nicht auch ein anderes Mal? Aber es fiel ihr - trotz aller Bemühungen - kein Argument ein, das gegen seine Forderung gesprochen hätte. Sie beschloss, nicht darauf einzugehen. »Ich bin durchaus in der Lage zu reiten. Halt an und lass mich auf Delia steigen.«
    Statt einer Antwort lenkte er Champion auf den Weg nach Holme. Wenige Minuten später hatten sie den Pfad erreicht, der von Süden zum Pächterhäuschen führte. Angst lockerte Kits Zunge. »Jack ... «
    »Verdammt noch mal, Weib! Du bist nass bis auf die Haut. So kannst du nicht den ganzen Weg bis Cranmer reiten. Und falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, es gibt gleich ein Gewitter.«
    Kit hatte es tatsächlich nicht bemerkt. Ein rascher Blick an seiner Schulter vorbei zeigte ihr mächtige Gewitterwolken am nächtlichen Himmel. Zugleich zuckte ein Blitz zur Erde. Kit ersparte sich weitere Worte und kuschelte sich an Jacks warme Brust Sie haßte Gewitter, und Delia auch, was noch wichtiger war. Noch trabte die Stute unbeeindruckt an Champions, Seite. Vielleicht sollte Kit Jack bitten, sie heimzugeleiten. Nein - womöglich mussten sie dann wieder unter einem Baum haltmachen.
    Es ließ sich nicht bestreiten, dass sie sich eine Erkältung, für die sie keine Erklärung hätte, nicht leisten konnte. Aber was um alles in der Welt sollte sie tun, wenn sie im Pächterhäuschen angekommen waren? Der Gedanke richtete ihre Aufmerksamkeit auf das, was bisher am zuverlässigsten Jacks Zustand widergespiegelt hatte. Zu ihrer Verwunderung spurte sie nichts - der bekannte Druck in ihrem Rücken fehlte, obgleich sie enger denn je an ihn

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