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Mit dir im Paradies auf Erden

Mit dir im Paradies auf Erden

Titel: Mit dir im Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne James
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1. KAPITEL
    Die Winterlandschaft hätte stimmungsvoller nicht sein können. Vorsichtig bahnte sich Fleur ihren Weg durch das Unterholz des weitläufigen Geländes von Pengarroth Hall. Die Dezembersonne warf ihre letzten Strahlen durch die kahlen Äste der alten Bäume und ließ den Raureif an den Ästen und auf dem Boden funkeln und glitzern. Wie herrlich musste es erst im Frühjahr und Sommer hier sein, wenn alles grünte und blühte?
    Das Gittertor, vor dem sie ihr Auto geparkt hatte, war verschlossen gewesen, und so hatte sie sich entschieden, zu Fuß zum Haus zu gehen. Doch der anfangs recht breite Weg war immer schmaler geworden, bevor er sich schließlich ganz im Gebüsch verlor. Fleur hatte schnell begriffen, dass dies nicht die eigentliche Zufahrt zu Pengarroth Hall sein konnte. Der Friede der Landschaft und die klare Winterluft hatten sie jedoch nach der langen Autofahrt von London zu einem kleinen Spaziergang verleitet.
    Noch etwas weiter, dann wollte sie umdrehen und zum Auto zurückgehen. Wahrscheinlich war sie aufgrund Mias ungenauer Wegbeschreibung zu früh abgebogen und würde noch ein Stück weiter fahren müssen. Ihre alte Freundin hatte sie nach Pengarroth Hall eingeladen, um das Weihnachtsfest auf dem alten Familiensitz zu verbringen, den sie sich mit ihrem Bruder Sebastian teilte.
    Plötzlich spürte Fleur das bekannte Kribbeln im Nacken, ein Vorbote akuter Erschöpfung. Sie riss sich zusammen. Obwohl ihr die Ärzte Schonung verordnet hatten, hatte sie sich in der ohnehin schon hektischen Vorweihnachtszeit zu viel zugemutet und die letzten zwei Wochen im Labor Überstunden gemacht. Es wäre vernünftiger gewesen, sich vor der langen Fahrt nach Cornwall erst noch einmal richtig auszuschlafen, doch Mia hatte sie überredet, schon am Tag vor Heiligabend anzureisen.
    „Dann ist nämlich noch keiner der anderen Gäste da und mein Bruderherz auch nicht“, hatte sie gemeint. „Wir haben das Haus dann ganz allein für uns, und es wird wie früher sein.“ Mia und Fleur kannten sich vom Internat her, wo sie sich ein Zimmer geteilt hatten. Obwohl sie seit jener Zeit eng befreundet waren, war Fleur noch nie in Pengarroth Hall gewesen.
    Vorsichtig ließ sie sich auf einem Baumstumpf nieder, um sich etwas auszuruhen. Lange würde sie in der Kälte hier nicht sitzen können, außerdem war es schon vier Uhr, und es würde bald dunkel werden. Erschöpft schloss sie die Augen.
    Eine männliche Stimme ließ sie erschreckt aufspringen.
    „Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?“
    Ein großer Mann in derben Stiefeln und einer mit Schlamm bespritzten Wachsjacke, das Gewehr über die Schulter, stand vor ihr. Selbst seine abweisende Miene konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie gut aussehend er war. Der Blick seiner dunklen Augen war beunruhigend, Furcht einflößend und … aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Mutig hielt sie der abschätzenden Musterung stand, streckte sich und lächelte.
    „Vielen Dank, ich benötige keine Hilfe“, antwortete sie dem Fremden, offensichtlich ein Wildhüter oder Jagdaufseher von Pengarroth Hall. „Dieser wunderschöne Wald hat mich lediglich zu einem Spaziergang verlockt, das ist alles.“
    Einen Moment lang schwieg er, so faszinierte ihn der Anblick der Fremden. Eine so begehrenswerte Frau hatte er lange nicht mehr gesehen. „Leider muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass dies ein Privatgrundstück ist“, erklärte er schließlich. „Der öffentliche Weg befindet sich weiter oben und ist eindeutig als solcher ausgewiesen.“
    Was für ein Wichtigtuer! Fleur war empört. Selbst wenn sie nicht Gast des Hauses gewesen wäre, rechtfertigte das nicht ein derart überhebliches Benehmen. Es fiel ihr nicht ihm Traum ein, ihn darüber aufzuklären, wer sie war.
    „Wirklich?“, erwiderte sie. „Da werde ich mich wohl in Zukunft vorsehen müssen, wohin ich meine Füße setze.“ Sie betrachtete die Flinte. „Werde ich jetzt standrechtlich erschossen?“
    Er biss sich auf die Lippe und strich sich eine Locke seines dunklen Haars aus der Stirn. „Ich zeige Ihnen jetzt den Weg zurück, es gibt nämlich mehrere Möglichkeiten, und Sie könnten sich verirren.“
    Fleur betrachtete ihn herablassend. Glücklicherweise besaß sie genügend Verstand und Orientierungssinn, um nicht auf die Hilfe dieses arroganten Typen angewiesen zu sein. „Bemühen Sie sich nicht, ich komme allein zurecht.“
    „Wie Sie möchten. Bitte gehen Sie sofort zur Straße zurück, denn es wird

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