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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Das durfte doch nicht sein. Ihr Pulsschlag wollte sich bei diesem Gedanken beschleunigen, wurde jedoch fast augenblicklich besänftigt und beruhigte sich dann.
    »Hören Sie damit auf.« Sie musste einfach Angst vor ihm haben. Er überwältigte sie mit seiner Nähe, mit dem natürlichen Geruch von Wind und Erde und dieser puren, rohen Männlichkeit. Das berauschende Aroma erregte und lockte sie, brachte ihr Blut in Wallung. Sie erschrak, als sie das begriff.
    »Lassen Sie mich los!«
    »Ich werde dir nichts tun. Ich muss bloß herausfinden, ob du diejenige bist, die ich suche.«
    »Die bin ich ganz bestimmt nicht.«
    Er wich etwas von ihr weg und trat einen Schritt zurück, hielt jedoch weiterhin ihr Handgelenk fest. Sie fühlte sich vollkommen leidenschaftslos und beobachtete beinahe ohne Teilnahme, wie er mit der freien Hand nach ihr griff. Sie spürte, wie er mit dem Finger über ihr Dekolleté strich, ihn in den tiefen Ausschnitt ihres T-Shirts schob und es herunterzog.
    Seine Augen leuchteten, während er mit seinem Daumen über die Haut oberhalb des Spitzenbesatzes ihres BH s strich und dann auch über diese seltsamen Streifen, die sie zum ersten Mal um Weihnachten herum bemerkt hatte. Dann presste er seine wohlgeformten Lippen fest zusammen.
    Sein sinnlicher Mund faszinierte sie, und so blieb ihr Blick an ihm hängen. Ein verstörendes Gefühl durchströmte sie, ein Gefühl, das sie bislang sorgfältig kontrolliert hatte, das gefangen gewesen war – wie jetzt ihr ganzer Körper. Das war Lust. Ein köstliches Feuer brannte auf ihrer Haut, breitete sich tief in den Eingeweiden aus und drang bis in ihr Innerstes vor.
    Er ließ ihr T-Shirt los, als hätte er sich verbrannt, und sah ihr dann mit einem kühlen, undurchdringlichen Blick in die Augen. »Du bist die Strahlende.«
    »Wer bin ich?« Sie starrte ihn an und versuchte seinen Worten einen Sinn zu geben. All dem hier, das ihr gerade passierte. »Was … was wollen Sie von mir?«
    Seine Augen glühten beinahe vor Entschlossenheit, und ihr Herz hätte zweifellos schneller geschlagen, wenn er ihre Gefühle nicht so gut kontrolliert hätte. Er schob seine raue, schwielige Hand unter ihr Kinn, doch als er mit dem Zeigefinger auf eine Stelle direkt unter ihrem Ohr glitt, fühlte es sich durchaus zärtlich an.
    » Was wollen Sie? «
    »Dich.«
    Der plötzlich so heftige Druck unter ihrem Ohr schaltete erst ihr Sehvermögen und dann ihr ganzes Bewusstsein aus. Kara taumelte in den dunklen, schwarzen Abgrund der Ohnmacht.

 
    2
    Als Lyon die bewusstlose Strahlende fest an sich presste und hinaus zu seinem BMW trug, prasselte der Regen heftig auf ihn nieder. Er wollte sie schützen und verstärkte seinen Griff um ihren Leib noch.
    Er verfluchte seinen Spürsinn und die Verbindung, die zwischen ihm und den Auserwählten bestand. Eben diese Verbindung war vermutlich der Grund dafür, dass er sich vom ersten Augenblick an zu ihr hingezogen gefühlt hatte. Obwohl noch keine Strahlende jemals eine solche Wirkung auf ihn gehabt hatte. Er versuchte, das Gefühl zu ignorieren und sich zu konzentrieren, doch selbst im Regen trieb ihm ihr Geruch, ein süßer Duft von reifem Pfirsich, noch das Blut in die Lenden.
    Als er sie auf die Rückbank legte, glitzerten im Schein der Innenbeleuchtung die Regentropfen auf ihren Wangen; ihr makelloser Teint und ihr entzückender Mund zogen seinen Blick wie magnetisch an. Sie besaß die Frische eines einfachen Mädchens. Das gefiel ihm. Mit ihrem blonden Pferdeschwanz und dem etwas schiefen Eckzahn wirkte sie weniger schön als … vielmehr süß. Liebreizend. Sie war vielleicht nicht im herkömmlichen Sinne schön, aber doch eindeutig anziehend.
    Als er sie dann losließ, fielen ihre feuchten Haare wie Seide über seine Hand, was seine Lust erweckte. Leise schnaufte er. Wenn er nicht bald einen Weg fand, das unselige Verlangen zu dämpfen, das er jedes Mal empfand, wenn er sie berührte, standen ihm ein paar schlimme Tage bevor. Er schlug die Tür zu, glitt auf den Fahrersitz und startete den Wagen.
    Auf den Seitenstreifen rechts und links neben der zweispurigen Straße, die an ein paar Nachtclubs und Schnellrestaurants vorbei durch das Zentrum der Kleinstadt in Missouri führte, parkten Wagen. Während Lyon in östlicher Richtung zum Highway fuhr, der sie zurück nach Hause – also nach Great Falls in Virginia – bringen würde, glitten die Scheibenwischer in regelmäßigem Tempo über das Glas der Windschutzscheibe.
    Als er hinter sich

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