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Ungezogen

Ungezogen

Titel: Ungezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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mein geschwollenes Gewebe. Seine Augen waren geschlossen, und sein Mund war geöffnet. Aber als ich mich auf seine unberechenbaren Finger drückte und dachte, sie könnten mir etwas Erleichterung verschaffen, zog er sie weg und ließ sie ihre klinische Versorgung fortsetzen.
    Dann schob er mich unter den Duschstrahl und befreite mich sorgfältig von allen Seifenresten, half mir aus der Kabine und wickelte mich in ein übergroßes Badetuch. Er schlüpfte in einen Frotteemantel, der an einem Haken hinter der Badezimmertür hing.
    »Komm mit. Ich werde dich jetzt anziehen.« Seine erste Verlautbarung, seit wir das Hotel betreten hatten.
    Anziehen! Die Nummer würde härter werden, als ich gedacht hatte.
    Der Kleidersack enthielt ein genopptes pinkfarbenes Kostümchen im Chanel-Stil, mit Taillenjäckchen, engem Rock und dazu ein pinkfarbenes Set Spitzendessous, bestehend aus BH und Höschen - kein Tanga. Er entledigte sich seines Frottiermantels und ließ ihn auf einen Plüschsessel fallen. Er kniete sich vor mich und hielt mir das Höschen entgegen. Ich stieg hinein, und er strich es an meinem Körper in Form. Dann stand er wieder auf, um mich mit dem Büstenhalter zu beglücken. Er ließ die Träger an seinen Fingern baumeln, sodass ich leicht mit den Armen hindurchschlüpfen konnte. Obwohl er eine beachtliche Erektion hatte, erledigte er seine Wohltaten so unpersönlich wie eine Verkäuferin. Er ließ meine Brüste in die Körbchen sinken und rückte sie zurecht, griff nach hinten, um die Haken zu schließen und rieb dabei mit seinem sehr harten Penis über meinen Magen und versengte mit jeder Bewegung zusätzlich meine ohnehin in Flammen stehende Haut.
    Ich hielt erfolgreich still, konnte meine unruhigen Atemstöße aber nicht kontrollieren. Ich war in diesen abartigen Vorspielen nicht so versiert, wie er es offensichtlich war.
    Stillschweigend half er mir in den Rock, dann ins Jäckchen, knöpfte es zu und zupfte daran herum wie ein Designer, der sein Model für den Catwalk vorbereitet. Strumpfhosen waren offenbar nicht vorgesehen. Aber nachdem er mich behutsam genötigt hatte, mich auf das Bett zu setzen, zauberte er ein passendes Paar pinkfarbene Highheels hervor und steckte sie an meine Füße.
    Sie saßen perfekt und waren butterweich. Ich schlug die Beine übereinander und fühlte mich sehr als Lady. Er sah wohlwollend auf mich herunter, bevor er zu einem Wandschrank ging und sich in Windeseile in einen schwarzen Hugo-Boss-Anzug warf. Der Anzug saß wie angegossen. Dann nahm er meine Hand, und wir verließen in unserem neuen Outfit das Zimmer.
    Zu diesem Zeitpunkt wusste ich wirklich nicht mehr, was ich von dieser ganzen Sache denken sollte.
    Als wir das überwachte Foyer betraten, wurde der Mustang vorgefahren. Er musste das Timing zuvor mit dem Portier abgesprochen haben. Zwanzig Minuten später bogen wir auf den Parkplatz eines Bürogebäudes in Grosse Pointe. Ich blickte ihn fragend an und zog die Augenbrauen hoch.
    »Das gehört zur Abmachung. Erinnere dich, dass ich dir gesagt habe, dass ich dich auf die Probe stelle.«
    Ich nickte.
    »Er ist Gynäkologe. Aber keine Sorge, ich werde bei dir sein.«
    Ich muss wohl sehr ungläubig ausgesehen haben, denn er fügte rasch hinzu: »Er genießt eine hervorragende Reputation.«
    »Ich habe meinen eigenen Arzt«, sagte ich verärgert.
    »Das weiß ich, aber ich möchte zu ihm«, sagte er und schaute erst sein Lenkrad und dann mich so ernsthaft an, dass ich mich erinnerte, mit allem einverstanden gewesen zu sein. »Genau das will ich.«
    Mir blieben trotzdem Zweifel, und ich musste mich entscheiden, ob ich diese Farce fortsetzen sollte und ob ich tatsächlich auf der sicheren Seite war, selbst wenn Leonard mir das ernsthaft versicherte. Er wartete geduldig auf eine Antwort. Also nickte ich.
    »Damit wir den Arzt nicht verunsichern: Wir sind Frischvermählte, Mrs Loring.« Er neigte fragend den Kopf. Wieder nickte ich.
    Das Wartezimmer war sachlich und spärlich möbliert. Es roch nach Lavendel. Die Stühle gruppierten sich rund um einen Topf mit üppigen, exotischen Blumen und dicken, grünen Blättern. Im Hintergrund dudelten sanfte Bossa-Nova-Klänge. Mr und Mrs Loring warteten kaum fünf Minuten, bevor sie in einen exklusiv ausgestatteten Untersuchungsraum geführt wurden. Leonard hatte den ganzen Papierkram offenbar zuvor geregelt, denn die Schwester stellte keine Fragen. Sie legte nur ein Baumwollhemd hin und bat Mrs Loring, sich vollständig zu entkleiden,

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