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Ungezogen

Ungezogen

Titel: Ungezogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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bevor sie wieder verschwand.
    Leonard half mir dieses Mal nicht beim Ausziehen. Er hielt den OP-Kittel fest und beobachtete, wie ich Stück für Stück meine Kleidung auszog und sie an einen Haken hinter der Tür hängte. Ich hatte mich bis auf die Schuhe restlos entkleidet und stand frierend und nackt vor ihm. Obwohl ich ihn fragend ansah, tat er völlig unbeteiligt. Aber in seinen Augen konnte ich keinen Hinweis erkennen, dass ihn irgendetwas mit diesem Ort verband. Er reichte mir das Krankenhaushemd, schlenderte zum Fenster hinüber und drehte mir den Rücken zu. Ich schob meine Arme ins Hemd und streifte die Schuhe ab. Irgendwann stieg ich auf den Untersuchungsstuhl und bedeckte meinen Schoß mit der Stoffunterlage, die ich an den Seiten hochzog. Glücklicherweise war sie nicht aus Papier und gab ein Minimum an Wärme ab.
    Es klopfte leise an der Tür. Ein großer blonder Gott trat ein. Unter seinem brillanten Lächeln entblößte sich ein Gartenzaun gerader weißer Zähne. In der linken Wange hatte er ein kleines Grübchen. Ich sah von ihm zu Leonard hinüber, der mir noch immer den Rücken zudrehte.
    »Mr and Mrs Loring.« Der Gott stellte sich vor. »Ich bin Dr Miller.«
    Er streckte Leonard die Hand entgegen. Der erwiderte den Druck fest, ohne dabei zu lächeln. Er setzte sich auf den Stuhl, der dem Untersuchungsstuhl am nächsten stand. Eine dünne Frau in lavendelfarbener OP-Bekleidung schlüpfte ins Zimmer und drückte sich irgendwo zwischen der Tür und einem weißen Instrumentenablagekasten mit Schubladen herum. Nachdem sie ihren Platz eingenommen hatte, schenkte mir der Doktor seine Aufmerksamkeit und schüttelte mir, zwar verspätet, aber eifrig die Hand.
    »Ihr Gatte ist begierig darauf, eine Familie zu gründen, und will sicher sein, dass Sie in Form sind, kleine Lady.« Der Gott strahlte mich an.
    Ich beobachtete Leonard, während ich auf dem Untersuchungsstuhl langsam nach unten rutschte und meine Beine - weisungsgemäß - in die Halterungen hob. Der Arzt nahm auf seinem Stuhl Platz und rollte ihn vor meiner unteren Etage in Position. Ich packte die Unterlage und zog sie noch fester um meinen Schoß. Dann sah ich nur noch den goldenen Haarschopf von Dr Miller zwischen meinen Beinen. Die kleine Schwester reichte ihm auf einer Ablage eine Auswahl verschiedener Spekula. Gott sei Dank nahm er das kleinste Spiegelchen.
    Leonard sah nun neugierig zu und beobachtete den wippenden Goldkopf über meinem weißen Schutzlappen. Das Spekulum erreichte seine Position, und ich hörte den Doktor irgendetwas summen.
    Vivaldi?
    »Sieht gut aus hier unten«, sagte er freundlich. Kühle Gummifinger schoben sich durch mein Schamhaar, untersuchten meine Schamlippen und die Spalte meines Geschlechts. »Nur eine kleine Probe für den Abstrich.« Es kniff. »Warum nicht, wo wir schon mal hier unten sind. Besser als auf alte Unterlagen zu warten.« Das Spekulum verschwand, stattdessen entstand Druck auf meinem Anus. Der Doktor schob einen langen Gummifinger in meine Öffnung. Alles geschah so unvorbereitet, dass ich vor Schreck losblaffte und meinen Hintern reflexartig hob. Der Doktor lachte kurz. »Es ist immer besser, wenn die Patienten nicht wissen, wann es geschieht, sie sind dann nicht so verspannt«, sagte er entschuldigend. Er erhob sich, zog die Handschuhe aus und warf sie in einen Abfalleimer. Aber es war noch nicht vorbei.
    Er beugte sich über mich, schob mein Kittelchen über die Schultern und drückte mich mit seinen kühlen Fingern wieder zurück auf den Stuhl. Durch die Kühle hatten sich meine Nippel wie kleine Kerne zusammengezogen. Sie sprangen hart und braun hervor, als der große Gott-Doktor an den weichen Hügeln meiner Brust herumdrückte. Und Leonard, der keinen Ton von sich gegeben hatte, während ich die Behandlung dieses Vieharztes erduldete, hatte die Dreistigkeit, mich anzugrinsen.
    »Jung und gesund«, lautete die Diagnose von Doktor Miller. Er wusch seine Hände in einem Waschbecken und drehte uns dabei den Rücken zu.
    Mrs Loring dürfte kein Problem haben, schwanger zu werden. Ich habe - wie sie wünschten - ein Diaphragma für sie ausgemessen. Sie können die Blutergebnisse und die anderen Tests mitnehmen. Ansonsten werden wir das komplette diagnostische Programm fahren. Die Ergebnisse sollten morgen fertig sein.«
    Leonard nickte.
    »Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns so kurzfristig einen Termin geben konnten.«
    »Kein Problem«, sagte er und war weg. Die dünne Schwester folgte ihm

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