Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
Vom Netzwerk:
hochklappbares, taktisches Display mit einem Meter Diagonale auf dem Kartentisch installiert. Taktische Entscheidungen können nun noch schneller und zuverlässiger getroffen werden. Die digitalen Signalprozessoren des Sonars sind auf dem aktuellen technischen Stand, mit anderen Worten, das Sonar hat einen Technologiesprung von über zehn Jahren gemacht! Insbesondere das stark verbesserte Passive Ranging Sonar hat jetzt einen Erfassungsbereich von über fünfundzwanzig Kilometern bei erhöhter Genauigkeit und erweitertem Frequenzbereich. Das Boot kann unter symmetrischen Kriegsbedingungen von jetzt nur fünfundzwanzig Mann gefahren werden, bei bestimmten Operationen asymmetrischer Natur reichen sogar einundzwanzig Mann. Natürlich nur, sobald die Mannschaft entsprechend ausgebildet, beziehungsweise auf die neuen Systeme umgeschult wurde. Es können somit bis zu acht Kampfschwimmer mit umfangreicher Bewaffnung und Spezialausrüstung plus Kommandeur oder Passagiere anderer Art ohne größere Platzprobleme an Bord genommen werden.“
    Das ist ja wie Ostern und Weihnachten auf einmal, dachte Lüders. Er malte sich in Gedanken aus, wie das modernste U-Boot der Welt schwer bewaffnet und mit einem Trupp Kampfschwimmer an Bord lautlos durch die Weltmeere schlich und Terroristen oder Piraten jagte. Vor allem das verbesserte Passive Ranging Sonar erlaubte es dem Boot in Sekundenschnelle nicht nur die Richtung, sondern auch den Abstand und somit in kurzer Zeit auch Kurs und Geschwindigkeit eines Kontaktes zu bestimmen, ein komplexer Prozess, der sonst, selbst mit Computerunterstützung, über eine halbe Stunde dauern konnte und meist ein Manövrieren des eigenen Bootes voraussetzte. Auch die aktive und passive Torpedoabwehrkapazität fand seine ungeteilte Zustimmung, vor allem die sechzehn Sea-Spider-Kleintorpedos zur aktiven Abwehr angreifender Torpedos. Lüders, der früher selbst einmal ein U-Boot der Klasse 206A kommandiert hatte, fragte sich leicht amüsiert, wann es wohl soweit sei, dass ein U-Boot von nur einem Mann alleine per Joystick bedient werden könne.
    „Aber bitte löchern Sie mich jetzt nicht mit Fragen zu Details, dafür bin ich weder militärisch noch technisch kompetent genug. Für diese Fragen steht Ihnen ab sofort ein Verbindungsmann der Werft zur Verfügung. Der koordiniert auch die notwendigen Update-Schulungen für die neuen oder verbesserten Systeme.“
    Röder war offensichtlich mit dem Thema U-Boot durch. Er verstand tatsächlich nicht viel von Militärtechnologie im Allgemeinen und von U-Booten im Speziellen, das war noch nicht einmal gelogen. Für ihn war U 37 nichts weiter als ein U-Boot-Neubau und was die ganzen Verbesserungen und Neuerungen tatsächlich bedeuteten, interessierte ihn auch nicht besonders. Er hatte die Lobeshymne auf das Boot von seinen Papieren abgelesen und ihm war dabei nicht klar geworden, dass er gerade das leiseste und modernste U-Boot der Welt beschrieben hatte. Röder sah in amerikanischen Atom-U-Booten das Nonplusultra heutiger U-Boot-Technologie. Er blickte unauffällig zu Lüders hinüber. Der ist ja überglücklich, dachte Röder zufrieden, und das ist auch gut so, dann wird er später auch alles andere schlucken. Er kam auf die Spezialeinheit zu sprechen.
    „Marine und BND haben vereinbart, eine ständige Spezialeinheit, bestehend aus vorerst vierzig U-Boot-Leuten, zwölf Kampfschwimmern und ausreichend Unterstützungspersonal, aufzustellen. Mit dieser Personaldecke werden auch Ausfälle durch Urlaub, Krankheit und so weiter abgefangen und wir haben ausreichend Personal für die Einsatzzentrale. Diese Einheit führt ausschließlich Spezialoperationen aus. Bei Erfolg und Bedarf, wird sie vergrößert, gegebenenfalls auch um ein weiteres U-Boot.“ Dass man auf der Werft bereits an einem zweiten Boot arbeitete, verschwieg er.
    „Die Existenz dieser Spezialeinheit wird natürlich über kurz oder lang publik werden, das wird sich nicht vermeiden lassen. Von U 37 darf allerdings niemand etwas erfahren. Dafür haben wir eine perfekte Legende entwickelt. Die neue, größtenteils überdachte Dockanlage mit dem kleinen Pier davor wurde bereits fertig gestellt, wie sie gesehen haben. Das wird der offizielle Stützpunkt der Einheit werden, was auch die hohen Sicherheitsmaßnahmen erklärt. U 37 liegt, für den Rest der Welt unsichtbar, innen im Bunker und kann getaucht aus- und einlaufen. Es wird niemals zu sehen sein. Ein kürzlich außer Dienst gestelltes Boot der Klasse

Weitere Kostenlose Bücher