Unit Kill
zivile Kleidung, die jetzt allerdings blutgetränkt war. Schmidt hatte angenommen Röder sei einer der Angreifer gewesen, aber das stimmte offensichtlich nicht. Es waren vermutlich noch nicht einmal Söldner. Der eine Mann war sehr groß und schlank, der andere eher klein, aber dafür sehr kräftig gebaut.
Schmidt wollte gerade befehlen Hund und seinem Kameraden zu Hilfe zu eilen, als sich Krüger per Funk meldete. Schmidt lauschte mit einem befriedigten Gesichtsausdruck und sagte dann: „Gut, schafft die beiden Leichen beiseite und tarnt sie etwas ab. Das Aufräumen hier überlassen wir Spezialisten, wir treffen uns dann beim Haus. Ende.“
„Schaffen wir die Beiden hier auch etwas in den Schatten“, sagte Schmidt, als plötzlich ein Motor zu hören war. Erst als die Lautstärke anschwoll, erkannten alle schlagartig das typische Geräusch eines mit Vollgas startenden Propellerflugzeugs. „Scheiße“, entfuhr es Schmidt. Er rannte los und rief über die Schulter: „Los hinterher! Abschießen!“ Aber er wusste, dass sie zu spät kommen würden. Er schickte Krüger und seine Kameraden per Funk ebenfalls in Richtung des Lärms, aber er wusste, dass ihnen jemand entkommen würde. Schmidt war sich absolut sicher, dass es sich dabei um Röder handelte. Röder, dachte er verbittert, ausgerechnet Röder.
Schmidt blieb schlagartig stehen. Ihm war eingefallen, dass die CIA ihm berichtet hatte, für Röders Maschine läge ein genehmigter Flugplan nach Oslo vor. Er holte sein Satellitenfunkgerät heraus und wartete ungeduldig, bis sich sein CIA-Kontaktmann meldete. „Schmidt hier, schnell, können Sie mir sagen welche Route die Chessna hier fliegen soll?“
Weißes Haus, Washington DC, USA
„Unsere Agenten melden übrigens, dass sich ein Söldner unerlaubt von der Truppe entfernt hat,“ berichtete der Leiter der CIA ironisch. „Wir werden ihn schnappen, identifizieren und dann wieder laufen lassen. Er schuldet uns etwas.“
Der Präsident verzog angewidert das Gesicht. Na ja, so ticken eben Geheimdienste, dachte er im Stillen und setzte wieder sein Pokerface auf.
Das Telefon des CIA-Direktors, das ihn direkt mit seiner Behörde verband klingelte. Er nahm sofort ab. „Wie bitte? Ja natürlich geben Sie ihnen die genauen Informationen. U 37? Natürlich, denen auch. Hören Sie, Schmidt und Hansen leiten diese Aktion und wir arbeiten uneingeschränkt mit ihnen zusammen.“
Der CIA-Direktor legte auf und sah den Präsidenten an. „Mr. President, Röder ist offenbar mit einer zweiten Person in einem Flugzeug entkommen. Er befindet sich laut offiziellem Flugplan auf Kurs nach Oslo, aber wir nehmen an, dass er vorher abdreht und im Tiefflug irgendwo anders hin verduften will. Ich weiß nicht warum, aber Schmidt wollte den genauen Kurs wissen und wollte außerdem, dass wir U 37 laufend über den aktuellen Standort der kleinen, einmotorigen Maschine informieren.“
„Sie wollen ihn zur Hölle schicken“, warf Admiral Harris trocken ein. Alle sahen ihn an. „Ich nehme an, U 37 ist jetzt gerade auf volle Fahrt gegangen. Wer eine P3 abschießen kann, der wird auch eine Chessna vom Himmel holen können. So hoch fliegt sie ja nicht.“ Er sah den Präsidenten direkt an. „Mr. President, vielleicht könnte das AWACS über der Nordsee die Überwachung mit übernehmen und über den Satelliten direkt mit U 37 kommunizieren?“
Der Präsident nickte und ließ sich mit dem Chef der US Air Force in Europa verbinden. Auch der saß in seinem Büro und hatte eine ständige Verbindung zu einigen seiner europäischen Basen. Er hatte sogar vorsorglich zwei F-15 Jäger über der Nordsee kreisen lassen, die zu diesem Zeitpunkt gerade von einem Tankflugzeug in der Luft mit Treibstoff versorgt wurden. Man konnte ja nie wissen.
Eine Minute später meldete das AWACS, dass sie die Maschine erfasst hatten.
Ostsee
Hansen sah auf das Navigationsdisplay. „Gut“, dachte er laut, „wir müssten es schaffen. Hat sich das AWACS schon gemeldet?“
„Nein Herr Kapitän“, antwortete der Funker.
„Es geht notfalls auch ohne“, meinte Hansen. „Wir haben ja die Signatur seines Radar-Transponders. Sobald wir unser Zielgebiet erreicht haben, gehen wir auf Sehrohrtiefe, fahren den Radarmast aus und suchen aktiv den Luftraum ab. Wenn er seinen Transponder deaktiviert hat, müssen wir ihn halt optisch identifizieren, die Nummer der Maschine kennen wir ja auch. Den Triple-M-Ausfahrmast mit der Drohne klar machen, vielleicht brauchen wir sie
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