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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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deutschen Söldner, war von den Geschossgarben regelrecht die Treppe hinunter gefegt worden. Röder rollte sich panisch und voller Abscheu von der bluttriefenden Leiche herunter. Er wollte seine Finger an seiner eigenen Kleidung abwischen, aber die war mittlerweile auch blutgetränkt. Röder war nahe daran vor Entsetzen den Verstand zu verlieren und begann unkontrolliert zu zittern. Nach über einer Minute hatte er sich wieder halbwegs unter Kontrolle. Sein Fuß stieß gegen einen Gegenstand der metallisch schepperte. Es war die Stablampe Hummels, sie funktionierte noch und Röder begann sich in ihrem Lichtschein umzusehen und nach einem Ausweg zu suchen. Er war immer noch nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, aber eins war ihm völlig klar, hier wurden keine Gefangenen gemacht. Wer immer da draußen auch sein mochte, war hier um zu töten. Er war fassungslos, sein Verstand reichte nicht mehr aus, um seine Situation zu begreifen. Er, der nach eigenem Gutdünken Gesetze gebrochen hatte, der glaubte über allem zu stehen, der den Tod von vierunddreißig deutschen Soldaten geplant hatte, von den Opfern auf iranischer Seite gar nicht zu reden, ausgerechnet er stand plötzlich Leuten gegenüber, die genau so dachten und handelten. Und im Gegensatz zu ihm auch Erfolg hatten. Er vermied ängstlich das Licht nochmals auf die Überreste von Hummel zu richten. Der Strahl seiner Lampe fiel plötzlich auf eine Art Verschlag an der Außenwand des Kellers. Er ging hin und riss die Tür auf. Er leuchtete hinein und sein Herz machte einen Sprung.
    Konrad, der eine der beiden noch lebenden deutschstämmigen Söldner war hinter einem dicken Baum in Deckung gegangen. Er hatte Glas splittern hören und ein Prasseln, das er sofort als Einschläge von Geschossen erkannte. Schüsse hörte keine. Seine Erfahrung sagte ihm, dass vermutlich mehrere Gegner das Wohngebäude mit schallgedämpften Maschinenwaffen unter Feuer genommen hatten. Den Fernsehaufnahmen des norwegischen Fernsehens nach, wusste er auch ziemlich genau, wer dieser Gegner war. Diese verdammten Kampfschwimmer, dachte er. Wie um alles in der Welt sind die nur hier rein gekommen? Er dachte eine Zeitlang nach. Die Jungs im Gebäude dürften tot sein, jetzt stand ihm und seinen beiden Kollegen vermutlich eine zahlenmäßig überlegene, gut ausgebildete und gut ausgerüstete Übermacht gegenüber. Konrad war nicht dumm. Er duckte sich so weit es ging und rannte auf das freie Feld, bloß raus aus diesem Wald.
    Seine Flucht wurde von zwei CIA-Agenten beobachtet, die ihre Informationen sofort per Funk weitergaben. Der Mann sollte identifiziert und beschattet werden, lautete die Antwort. Er war erpressbar und hatte keine Hemmungen zu töten. So jemanden konnte man immer gebrauchen.
    Auch Rühe, der mit Krüger bis auf sechzig Meter an den Waldrand geschlichen war, beobachtete die Flucht von Konrad durch sein Fernglas. Er war kurz versucht ihn zu erschießen, hatte aber genug vom Blutvergießen und ließ seine Waffe unten. Rühle machte Schmidt eine kurze Meldung. „Hier Rühe, unser Zielobjekt entfernt sich aus Einsatzgebiet.“ Schmidts Antwort kam sofort. „Gut, Rühe beobachtet weiter den Sektor. Krüger geht zum Haus und hilft bei der Sicherung. Ende.“
    Rühe robbte weiter bis zum Waldrand. Hier hatte er eine perfekte Übersicht über das Gelände vor ihm. Krüger war schon wieder auf dem Weg zurück zum Haus.
    Röder war in dem engen Rohr inzwischen weiter und weiter gekrochen. Es stank bestialisch nach Fäkalien, überall tropfte Wasser herunter, dass sich zu einem kleinen Rinnsal sammelte und zum anderen Ende des Rohres floss. Er glaubte im Schein der Lampe etwas vor sich zu sehen, konnte aber nicht genau erkennen, was es war. Bestimmt eine Ratte, dachte er angeekelt. Er sah auf einmal etwas vor sich schimmern. Er kroch schnell weiter und war plötzlich am Ende des Rohres angelangt. Vor ihm kräuselte sich der See im Sonnenlicht.
    „Hier Hundt, wir liegen im Kreuzfeuer!“ Die Meldung jagte Schmidt einen eisigen Schauer über den Rücken. Offenbar hatten die beiden verbliebenen Söldner schnell geschaltet. Und jetzt hatten sie seine beiden Leute am linken Rand des Wäldchens in die Zange genommen. Nun galt es schnell zu handeln. Schmidt befahl Rühe auf dem Posten zu bleiben und vor allem die Straße zu beobachten. Seine anderen Leute befahl er zu sich, um seinen bedrängten Leuten zu Hilfe zu eilen. Nur die Drei, die das Haus sichern sollten, sollten bleiben

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