Unit Kill
Männer bewaffnet?“, wollte der Präsident vom Leiter der CIA wissen. Blank hatte gehofft, dass diese Frage nicht gestellt werden würde. „Ja, Mr. President, meine Männer sind zum Zweck ihrer Selbstverteidigung bewaffnet“, antwortete er ausweichend.
Der Präsident, der heftige Einwände erwartet hatte, blickte ihn fragend mit erhobenen Augenbrauen an. „Können sie die Situation bereinigen?“
Bevor Blank etwas sagen konnte, mischte sich überraschend der Leiter NSA ein. „Mr. President, wenn unsere Leute da eindringen, dann werden sie mit Sicherheit in Kampfhandlungen verwickelt werden. Sie werden dabei höchstwahrscheinlich auch Menschen töten müssen. Nur wen? Es steht jetzt mit absoluter Sicherheit fest, dass Röder über weitere bewaffnete Kräfte auf dem Gelände verfügt. Das können Söldner sein, von denen wir bisher keine Kenntnis hatten. Oder Mitarbeiter des BND. Oder Beamte des Staatsschutzes. Meiner Meinung nach sollten wir die nicht erschießen.“ Der Präsident zog missmutig seine Stirn in Falten.
„Sir, aus Sicht der CIA muss ich Ihnen empfehlen, sofort alle Kräfte aus der Umgebung des Anwesens abzuziehen.“
„Blank, sind Sie übergeschnappt?“
„Mr. President, die Anwesenheit der CIA vor Ort ist selbst bei einem erfolgreichen Verlauf der Aktion mehr als problematisch. Wenn das alles schiefgeht, und das scheint jetzt sehr wahrscheinlich, dürfen wir nicht dabei erwischt werden“, antwortete Blank ruhig.
Admiral Harris, der bisher nachdenklich geschwiegen hatte, versuchte die Diskussion wieder in sachliche Bahnen zu lenken. „Eindringen können wir nicht, sonst sind wir im schlimmsten Fall gezwungen, deutsche Staatsbürger zu töten. Diese Alternative scheidet also aus. Abziehen können wir jederzeit, das würde ich auch nicht überstürzen. Das Vielversprechendste scheint mir zu sein, dass wir Schmidt und seine Leute mit Informationen versorgen, wer sie von wo in welcher Stärke angreift. Wir haben doch die Drohne.“
„Tun wir das“, entschied der Präsident.
Südwestlich von Eckernförde, Deutschland
„Was ist das für eine Art von Drohne?“, flüsterte Schmidt in das Mikro seiner Sprechgarnitur und lauschte der Antwort. „Kann sie Schwebeflug? Auch eventuell in einem Wald? Ok, vielen Dank. Ich melde mich gleich wieder.“
Schröder hatte mittlerweile Heinze notdürftig verbunden. Ein Geschoss hatte direkt über der Oberkante seiner schusssicheren Weste das Schlüsselbein durchschlagen.
Schmidt nahm Verbindung zu seinen Leuten im Haus auf. „Wie ist die Lage?“, fragte er. Während des kurzen Berichts seiner Männer nahm sein Gesicht einen verkniffenen Ausdruck an. „Und Röder ist nicht im Haus? Seid ihr sicher? Ok, jetzt passt auf: Ihr sichert das Haus und kümmert Euch um Junghans und Lüders, egal was hier auch passiert. Und Vorsicht, es sollen noch zwei, ich wiederhole zwei Gestalten bei dem Flugzeug sein. Verstanden? Ende.“
Schmidt wandte sich an seine Leute und flüsterte: „Passt auf, die Drohne kommt gleich ganz weit runter, bis sie seitlich Sicht in den Wald hat, notfalls fliegt sie sogar ein Stück rein. Sobald wir sehen mit wem wir es zu tun haben, schlagen wir los. Dem Feuer nach können es nicht mehr als zwei oder drei Gegner sein. Das ist unsere einzige Chance. Die Drohne ist unser Auge und wir können aus voller Deckung heraus feuern und die Wirkung beobachten. Sobald wir den Gegner niederhalten können, geht Schröder aus der Deckung und versucht ihn in seiner Flanke zu erwischen. Mit der Schrotflinte.“
Es gab keine Widersprüche. Schmidt nahm wieder Verbindung mit dem Piloten der Drohne auf. Niemand hörte sie kommen. Alle sahen das Videobild im Display ihres Gefechtsfeld-Informationssystems. „Da sind sie, es sind zwei“, flüsterte Schröder aufgeregt. Die Männer sahen sich selbst hinter den Baumstämmen liegen und ein Stück entfernt im Wald zwei Gegner mit schussbereiten Sturmgewehren kauern.
„Fertig?“, flüsterte Schmidt und blickte seine Männer an. Alle nickten. Schmidt drehte sich zu Schröder um. „Alles klar?“
Weißes Haus, Washington DC, USA
Im Lageraum herrschte Stille. Alle blickten auf den Videomonitor auf dem das Bild aus der Drohne zu sehen war. Bisher war alles an Informationen indirekt zum Präsidenten gelangt, aber nun hatte er live und in Echtzeit zugesehen, wie Menschen starben.
Südwestlich von Eckernförde, Deutschland
Schmidt und seine Männer standen vor zwei leblosen Körpern. Sie trugen legere
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