Unit Kill
durchgeführt werden?“
„Ich bitte Sie, Kurt. Sie sind doch Leiter eines Geheimdienstes.“
Blank lies das ein paar Sekunden wirken und setzte nach, bevor Klaasen etwas erwidern konnte: „Ganz unter Kollegen, Kurt, soll ich Ihnen mal kurz erklären, wie so etwas bei uns läuft? Gut. Der Präsident hält das Atomprogramm des Iran für völlig inakzeptabel. Die ganzen bisherigen Embargos sind für die Katz, weil sich Staaten wie Russland oder China nicht daran halten, aber der Präsident kann im Augenblick aus einer Reihe von Gründen nicht militärisch eingreifen. Das wissen wir. Und eine Operation wie diese, darf er schon gar nicht anordnen. Genau an diesem Punkt kommen wir ins Spiel. Wir planen eine entsprechende Geheimoperation und holen uns beim Nationalen Sicherheitsberater, der ja ganz nah am Präsidenten sitzt, das Einverständnis oder wenigstens kein ausdrückliches Verbot, sie durchzuführen. Einzelheiten will natürlich auch er keine wissen. Auf dieser Basis können wir ohne Probleme auf die erforderlichen Ressourcen von Air Force, Navy, NSA und NRO zurückgreifen und eine solche Operation erfolgreich durchführen.“
Der Leiter des BND schwieg. Natürlich wusste er, wie so etwas in den USA für gewöhnlich ablief, aber er wollte einfach Zeit zum Nachdenken gewinnen. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
Blank fuhr mit eindringlicher Stimme fort: „Geheimdienste tun nun einmal Dinge, die im nationalen Interesse getan werden müssen. Auch wenn sie offiziell nicht getan werden dürfen. Unsere beiden Regierungen haben doch schon beschlossen, dass wir bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus eng zusammenarbeiten. Dazu gehört auch, dass wir gemeinsam verdeckte Operationen durchführen. Genau darum geht es hier. Die Bundesregierung hat mit dem Geheimabkommen zur Terrorabwehr dieser Operation bereits zugestimmt. Damit haben Sie Ihre Erlaubnis doch schon längst bekommen.“
Der Leiter des BND nickte fast unmerklich. Blank merkte, dass er auf dem richtigen Weg war und schlug weiter in die gleiche Kerbe.
„Wozu haben Sie denn Ihren perfekt abgeschirmten Stützpunkt an der Ostsee errichtet, wenn nicht für eine Truppe, die genau solche Operationen durchführt?“
Klaasen blickte den Direktor der CIA erschrocken an. Du bist ja bestens informiert, dachte er und fragte sich besorgt, wer sonst noch von der Einheit wissen könnte.
Blank, der sich kurz vorher die Satellitenaufnahmen des neuen Stützpunkts angesehen und die Zusammenfassung der Berichte der Vor-Ort-Agenten gelesen hatte, lächelte verbindlich und fuhr fort: „Unser Präsident und Ihr Bundeskanzler dürfen Operationen solcher Art nicht direkt anordnen und sie dürfen auch offiziell nichts davon wissen, aber sie erwarten von uns, dass es wir das tun, was im Interesse unserer Nationen zu tun ist.“
Als er jetzt wieder an das Gespräch mit dem CIA-Direktor zurückdachte, wurde sich Klaasen immer sicherer, dass er letztendlich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er hatte das mögliche Ende seiner Karriere, ja sogar eine mögliche Freiheitsstrafe in die eine Waagschale und das Resultat der amerikanisch-deutschen Operation in die andere geworfen. Und sich dann für das, zumindest aus seiner Sichtweise, Richtige entschieden.
Nun war er in seinen Gedanken bereits bei der konkreten Planung angelangt. Schon während Blanks Ausführungen hatte sich unwillkürlich eine Person in seine Gedanken gedrängt, die ihm perfekt geeignet schien, diese Operation auf deutscher Seite auszuarbeiten und zu leiten. Klaasen schmunzelte in sich hinein, denn auf diesen Mann würde niemand so schnell kommen. Er würde die Leitung nicht einem seiner direkten Untergebenen anvertrauen, wie man es bei einer Operation dieser Größenordnung und Tragweite vermuten würde. Nein, der Mann, der sein vollstes Vertrauen und absoluten beruflichen Respekt genoss, war drei Hierarchieebenen unter ihm und hatte daher keine direkte Verbindungen zu ihm. Außerdem war er in seinem offiziellen Betätigungsfeld bisher nicht in Operationen oder in die Auslandsaufklärung involviert. Das war sein Mann, und Klaasen war sich sicher, dass er den Auftrag auch annehmen würde. Denn sein Wunschkandidat war nicht nur gut, sondern auch ehrgeizig und wollte nach oben. Genau da würde er verdienterweise auch hinkommen, wenn diese Operation erfolgreich verlaufen würde. An einen Misserfolg wagte der Leiter des BND erst gar nicht zu denken. Ja, überlegte er laut seufzend, das
Weitere Kostenlose Bücher