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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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Sie nicht erschießen.«
    »Das wäre, was er am liebsten täte!« Trotzdem, warum nicht einen Versuch machen? dachte Grimes. Die hat recht, er kann mich schließlich nicht erschießen. Und als ich ihm das letzte Mal über den Weg lief, sagte er, daß er es satt hätte, mich wie einen schlechten Geruch im Stützpunkt herumhängen zu sehen ... Laut sagte er: »Na schön. Ich werde morgen früh zu ihm gehen.«
    »Wir werden morgen früh zu ihm gehen«, korrigierte sie ihn.
    Sie zog sich aus dem Sessel in die Höhe, ohne seine hilfreiche Hand zu beachten, ließ sich aber zum Gästehaus begleiten. Es war ein schöner Abend, warm und klar, und Lindisfarnes zwei Monde standen hoch am schwarzen, sternübersäten Himmel. Es war eine Nacht für romantische Tändelei – und sicherlich würde Konteradmiral James nicht so tief sinken, daß er Una Freeman von Spionen beschatten ließ. Aber sie widerstand mit sanfter Entschiedenheit Grimes' Bemühungen, sie in den kleinen Park mit dem weichen, federnden Gras und den schützenden Baumgruppen zu steuern. Vor der Tür des Gästehauses erlaubte sie ihm schließlich einen Gutenachtkuß – und es war einer von jenen Küssen, die mehr versprechen, viel mehr. Er versuchte eine weitere Vorauszahlung zu kassieren, aber ein ziemlich schmerzhafter Stoß eines steifen, kräftigen Mittelfingers warnte ihn, nicht darauf zu bestehen.
    Er tröstete sich damit, daß später noch genug Zeit sein würde, die Dinge zu ihrem richtigen und schicklichen – oder unschicklichen – Ende zu führen. Es hing alles von diesem verschrobenen alten Bastard Damien ab.
    Als Grimes sich für die Nacht zurückzog, war er nicht ohne Hoffnung.
     

 
3.
     
    Bis auf einen unheilvollen Blick gleich am Anfang ignorierte Kommodore Damien seinen vormaligen Untergebenen. Die wachen, glänzenden Augen in seinem abgezehrten, an einen Totenschädel gemahnenden Gesicht betrachteten Una Freeman über die zusammengelegten mageren Finger hinweg mit einem Ausdruck von Erheiterung und Skepsis. Nach unbehaglich langem Stillschweigen, währenddessen er sie unverwandt angesehen hatte, fragte er, für seine Begriffe freundlich genug: »Und was kann ich für Sie tun, Miß Freeman?«
    »Ich habe alle anderen gesprochen, Kommodore«, erwiderte sie nicht ohne Schärfe.
    Damien erlaubte sich ein streng rationiertes trockenes Schmunzeln. Er bemerkte: »Sie müssen inzwischen erkannt haben, daß unsere Vorgesetzten von Ihren Vorgesetzten nichts wissen wollen. Abgesehen von allem anderen haben sie das Gefühl, daß die Polizei sich mehr und mehr in Angelegenheiten des Überwachungsdiensts einmischt. Aber bei allen Rivalitäten und allem Geschacher gibt es bei den Beteiligten keinen Zweifel an der Notwendigkeit der weiteren Zusammenarbeit zum Wohle des Ganzen. Man hat Sie, Miß Freeman, wenn die Metapher erlaubt ist, eine Weile im eigenen Saft schmoren lassen, um der Polizei einen Denkzettel zu verpassen, aber niemand denkt ernstlich daran, Ihre Mission zu sabotieren.«
    Er entblößte seine langen gelben Zähne und wartete, daß sie etwas sage, aber sie blieb still und blickte mit finsterer Miene auf ihre Hände. »Unglücklicherweise habe ich augenblicklich keine Kuriere verfügbar«, fuhr der Kommodore fort. »Das heißt, keinen, den ich Ihnen voll zur Verfügung stellen könnte. Nichtsdestoweniger ...«
    »Reden Sie weiter, Sir.«
    »Ich bin kein Angeklagter, den Sie verhören, junge Frau. Man hat mir einen Wink, keineswegs aber den Befehl gegeben, Ihnen an Unterstützung zukommen zu lassen, was in meiner unglücklicherweise begrenzten Macht steht. Es ist unter den gegebenen Umständen ein günstiges Zusammentreffen, daß die ›Skink‹ in vier Tagen nach Olgana abgehen wird. Sie können eine Passage haben, wenn Sie es wünschen.«
    »Aber ich will nicht nach Olgana! Die Berechnung der mutmaßlichen Flugbahn der ›Delta Geminorum‹ ist Ihnen zur Verfügung gestellt worden. Ich habe Anweisung, mit einem Prisenkommando an Bord des aufgegebenen Schiffes zu gehen und es in einen Hafen zu bringen.«
    »Das ist mir bekannt, Miß Freeman. Der Kapitän der ›Skink‹ wird auch seine Anweisungen haben. Sie werden darin bestehen, daß er erstens an zusätzlichem Personal mitnimmt, was für ihr Prisenkommando benötigt wird, und daß er zweitens jeden Umweg macht, der notwendig werden sollte, um dieses Prisenkommando an Bord des aufgegebenen Transporters zu bringen.«
    »Und wird John der Kapitän dieser ... dieser ›Skink‹

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