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Unnatural History

Unnatural History

Titel: Unnatural History Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Green
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seine Weise verarbeitete, was sie gerade erlebt hatten.
     
    Gordons Plan, den Baumarkt aufzusuchen, stellte sich als gute Idee heraus, denn es handelte sich um »ergiebiges Terrain«, wie er es selbst ausdrückte. Er steckte jedes Päckchen Samen ein, Batterien, Taschenlampen, Gartengeräte, Junkfood und Getränke, sowie verschiedene andere Dinge, die sich auf Vorrat anlegen ließen. Nachdem er vorhin gesehen hatte, wie eifrig man in der Einkaufspassage wilderte, war er überrascht, dass noch niemand hier eingebrochen war. Er musste einige Male hin- und herfahren, um alles nach Hause zu bringen, wofür er zwei Stunden benötigte. Dass es in den Lebensmittelläden kein Licht gab, erschwerte die Plünderung, doch nun lachte Gordon in sich hinein, als er feststellte, dass es im Baumarkt hell war. Jedes Mal, wenn er mit einem vollen Einkaufskorb zu Jimmy zurückkehrte, taute dieser weiter auf. Dabei alberten sie ein wenig miteinander; Gordon hatte ihn schon bei ihrer ersten Begegnung ins Herz geschlossen. Sie besaßen die gleichen Wertvorstellungen und erzogen ihre Kinder nach ähnlichen Prinzipien. Zudem war Jimmys Humorverständnis ebenso wenig zu verachten wie seine Geschäftstüchtigkeit.
    »Wie kommen wir an Sprit?«, fragte Gordon, nachdem er seinen Rucksack voller Schokoriegel auf die Ladefläche des Wagens gewuchtet hatte.
    »Wird jetzt echt Zeit«, entgegnete Jimmy. »Lass uns dort abzapfen.« Er zeigte auf einen neueren Chevy Tahoe.
    »Gut, fahr vor und nimm den Absaugschlauch. Ich treib ein paar leere Kanister auf und stell sie auch nach hinten«, sagte Gordon, während er seinen Sack wieder anzog, um zurück in den Markt zu gehen. Dort sammelte er alle Kanister ein, die er fand. Als er wieder nach draußen kam, war ein Hund aufgetaucht, den Jimmy streichelte.
    »Goldiges Tier, was?«, fragte er aus der Hocke beim Kraulen des grauen Pitbull-Terriers.
    »Ich glaube, das war alles«, meinte Gordon. Er zurrte ihre Beute hinten auf dem Auto fest, ohne Jimmy und dem Hund weitere Beachtung zu schenken. Sein Freund sprach dem Tier unterdessen weiter mit Fistelstimme zu und tätschelte es.
    »Lass uns heimfahren, abladen und dann abwägen, ob wir noch eine Tour machen«, schlug Gordon vor, während er ums Fahrzeug ging, damit Jimmy ihn hörte. »vielleicht irgendwohin in der Nähe, bevor es dunkel wird.«
    Der Mann war immer noch ins Spielen und Reden mit dem Hund vertieft.
    »Hallo-ho!«, raunte Gordon.
    »Ja, ja, hab dich schon gehört«, antwortete Jimmy und schob gleich nach: »Denkst du, der ist wem entlaufen?«
    »Nein, denke ich nicht. Der stromert nur herum wie wir, aber jetzt lass uns fahren. Wir vergeuden Zeit.«
    Jimmy gab dem Tier einen letzten Klaps und küsste es auf den Kopf, ehe er sich hinters Lenkrad setzte. Kaum dass er losgefahren war, setzte sich auch der Hund in Bewegung und lief hinterher, auch als sie geparkten und liegengebliebenen Autos auswichen. Dies dauerte etwa zwei Minuten an, bis Jimmy bremste und ausstieg.
    »Was machst du?«, fragte Gordon mit einer Ungeduld, die man ihm ansah.
    Jimmy nahm den Pitbull auf den Arm und brachte ihn ins Auto. Er sah zur Seite und grinste Gordon an: »Ich füttere ihn auch, versprochen.«
    »Egal, denk einfach daran, dass Hunde unsere Vorräte schröpfen«, erwiderte Gordon kopfschüttelnd.
    Der Hund drängte sich an ihn und leckte ihn.
    »Ist ein Weibchen. Mason wird sie lieben und außerdem besser mit alledem fertig werden.«
    Jimmy drückte den Schaltknüppel wieder nach vorne und fuhr nach Westen, zu ihrem Wohngebiet.
    Auf dem Freeway kamen sie wegen des ständigen Slaloms nur langsam voran. Gordon bemerkte, dass es sich bei allen noch funktionierenden Fahrzeugen, die ihnen entgegenkamen, um ältere Modelle handelte. Noch mehr Leute als am Vortag gingen die Highways ab; sie suchten in den liegengebliebenen Autos nach Sachen, die ihnen vielleicht nützlich waren, doch was Gordon nicht begriff, war die Tatsache, dass sie auch Fernseher und Musikanlagen stahlen. Sie waren wohl der Ansicht, diese Dinge seien noch irgendwie brauchbar, statt einzusehen, dass sie nicht das Plastik wert waren, aus dem die Gehäuse bestanden. Die ökonomischen Verhältnisse hatten sich geändert. Jetzt war nur noch kostbar, was den Menschen am Leben hielt. Er fragte sich, was die anderen beiden Teams erreicht hatten. Wenn es Nelson gelungen war, den Wassertank für sie zu sichern, setzte dies dem Tag die Krone auf. Schwierig blieb dann einzig und allein, den Behälter auf

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