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Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Titel: Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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in seiner Naivität geglaubt, sie würden Cecilies ersten Arbeitstag in ihrem neuen Job feiern, als er ausnahmsweise einmal früh nach Hause kam und feststellte, dass sie alleine waren. Stattdessen folgte ein langes, düsteres Gespräch über Scheidung, Sorgerecht, Kindergeld und Jens Jessen. Die Überraschung und die Demütigung, es nicht kommen gesehen zu haben – das war das Schlimmste. Er hatte kein Mitspracherecht. Es war entschieden, bevor er ein Wort sagen konnte. Er versuchte, sie zu überzeugen, dass es falsch war, sowohl für sie beide als auch für Emma. Und dass er sich ändern und weniger arbeiten würde, mehr da sein würde, Nähe, Intimität, er würde alles tun, aber er wusste, dass es zu spät war. Es waren nur Worte. Und sie war eiskalt.
    Je weniger er an diesen Tag dachte, desto besser.
     
    Axel leerte seine Kaffeetasse, erhob sich von dem Bistrostuhl und ging zur Theke, um zu fragen, ob jemand etwas von einer Kamera wusste, die auf der Dachterrasse installiert gewesen war. Niemand hatte etwas davon bemerkt. Dann ging er hinaus auf die Straße. Links von ihm lag ein Bettengeschäft, dessen Schaufenster bei früheren Krawallen schon ein paar Mal zertrümmert worden waren, ein Kiosk, vier Schawarmabuden, zwei Friseure, ein Fahrradladen und zwei Gemüsehändler, an sämtlichen Fassaden prangten sowohl dänische als auch arabische Buchstaben. Zwei Zimmerleute waren dabei, große Holzplatten vor die Schaufenster des Bettengeschäfts zu schrauben. Traumland stand über dem Eingang, darunter lagen die Träume zersplittert auf dem Bürgersteig.
    Erwartete man Unruhen, war das Verbarrikadieren ganzer Fensterzeilen Alltag in Nørrebro, ebenso an Silvester, weil dann ebenfalls reihenweise Schaufenster eingeschlagen wurden. Die Verwüstungen geschahen nicht willkürlich. Es gab eine Hierarchie. Zuerst kamen die Banken, dicht gefolgt von McDonalds und 7Eleven, die in den Augen der Randalierer mit den USA unter einer Decke steckten.
    Axel betrat das Bettengeschäft. Der pakistanische Besitzer kam ihm beinahe im Laufschritt aus einem Hinterzimmer entgegen und rief:
    »Geschlossen, alles geschlossen!«
    »Axel Steen, Kriminalpolizei, ich habe ein paar Fragen.«
    »Polizei? Ha! Wozu soll ich brauchen Polizei? Jetzt hier ruhig, dann du komme. Ha! Polizei, taugt nicht.«
    »Ganz ruhig. Ich verstehe Ihren Ärger, aber hier direkt auf der anderen Seite der Mauer ist ein Verbrechen geschehen, und ich habe einige Fragen, die Sie mir bitte beantworten müssen.«
    »Ja, Verbrechen. Viele Verbrechen hier geschehen, aber das euch egal. Alles kaputt und verbrannt. Du ziehen Leine mit deine Verbrechen, Polizei!«
    »Ich habe eine Kamera gesehen, heute Morgen, auf dem Dach am Haus gegenüber. Wissen Sie etwas darüber?«
    »Ich wissen. Seien meine. Seien nicht ungesetzlich!«
    »Ist das Ihre? Sie haben sie da oben befestigt?«
    »Ja, ich haben befestigt.«
    »Und ob das ungesetzlich ist, aber deshalb bin ich nicht hier. Wieso haben Sie die Kamera angebracht?«
    »Gestern ich nicht konnte bekommen Zimmermann, um Platten vor Fenster zu machen. Zu viel Krawall, dann sie haben Angst, ja, ja, alle haben Angst, also ich befestigen Videokamera, um zu filmen Randalierer. Beweise, verstehst du? So ich wissen, wer schlagen ein meine Fenster. Ihr ja nicht helfen.«
    »Haben Sie die Kamera hier?«
    »Ich nicht haben Kamera hier, seien ja auf Dach. Hast du selbst gesagt.«
    »Sie war auf dem Dach. Jetzt ist sie weg.«
    Der Mann rannte aus dem Geschäft, Axel hinterher.
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«
    »Seien weg, Scheiße! Ich genug haben von Scheiße, ganzeNørrebroscheiße, ganze Polizeischeiße! Nichts klappen. Alles werden einfach kaputt gemacht, niemand kommen und helfen. Als ich anrufen, Polizei zu viel zu tun. Polizei fragen, ob ich in Lebensgefahr, Polizei fragen, ob ich anrufen von meine eigene Nummer, fragen, welche Nummer ich wohnen, fragen nach Personnummer. Die sagen, ich seien nicht in System oder auf ihre Schirm. Ob ich anrufen könne später? Was sollen die ganze Scheiße, wenn plündern mein Geschäft und anzünden meine Betten? Ich hassen eure Polizeischeiße!«, brüllte der Besitzer.
    Axel packte ihn, schob ihn zurück in das Geschäft und schüttelte ihn, dass sein Kopf vor und zurück wippte.
    »Jetzt beruhigen Sie sich aber mal, Mann! Hören Sie zu. Ihre Fenster werden ja gerade gesichert, und Beweise werden wir schon herbeischaffen, sodass Sie alles erstattet bekommen. In der Zwischenzeit erzählen Sie

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