Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
deshalb Zeit und schaffen Sie eine Atmosphäre der Intimität während des »Fütterstündchens«. Denn Nahrung geben bedeutet wesentlich mehr als nur satt machen ...
Die richtige Milchsorte
Kuhmilch ist in ihrer Zusammensetzung für Babys erst einmal ungeeignet, weil sie zu viel Eiweiß und Mineralstoffe und zu wenig ungesättigte Fettsäuren enthält. Deshalb dürfen Säuglinge vor dem 6. Monat Vollmilch noch gar nicht trinken. Eine Ausnahme stellt im zweiten Lebenshalbjahr die Milch im Abendbrei dar. Sie liefert dem Baby die Eiweißmenge, die es nun braucht. Wer trotz dieser Bedenken die Milchnahrung für sein Baby selbst zubereiten möchte, findet Anleitungen und Rezepte dazu in der Literatur (siehe > ). Fertige Instant-Milchnahrung wird in der Regel auch auf Kuhmilchbasis hergestellt, die Verteilung der Nährstoffe ist derjenigen in der Muttermilch in den meisten Fällen mehr oder weniger stark angenähert.
Was die Bezeichnungen bedeuten
Seit 1992 gilt EU-weit folgende Einteilung der Milchnahrung:
● Säuglingsanfangsnahrung ist für die Ernährung des Babys von Anfang an geeignet. Ist sie nur aus Kuhmilch hergestellt, wird sie als Säuglingsmilchnahrung bezeichnet. Es gibt auch Anfangsnahrung auf der Basis von Sojaeiweiß – diese darf aber nicht als Milch bezeichnet werden, um die Mütter nicht zu verwirren. Sie können beide während des ganzen ersten Lebensjahrs geben. Bei der Anfangsnahrung gibt es zwei unterschiedliche Gruppen: die Pre -Anfangsnahrung, deren Kohlenhydratanteil wie bei Muttermilch aus Milchzucker (Laktose) besteht. Die Produkte mit der Ziffer 1 dagegen enthalten neben Milchzucker noch Stärke. Als adaptiert wird die Nahrung bezeichnet, wenn ihr Eiweißanteil dem der Muttermilch besonders nahe kommt.
Extra-Tipp
Bei Pre-Nahrung ist die Gefahr des Überfütterns am geringsten: Diese Milch eignet sich am besten zum »Füttern nach Bedarf«. Das heißt, wenn Sie Ihrem Baby immer so viel füttern, wie es will, wird es nicht dick werden. Füttern Sie von Anfang an Ihr Baby mit der Flasche, ist eine Pre-Nahrung ideal.
● Folgenahrung beziehungsweise Folgemilch (wenn ausschließlich Kuhmilcheiweiß enthalten ist) wird meist mit der Ziffer 2 oder 3 bezeichnet. Sie wird zwar offiziell ab dem 4. Monat empfohlen, sollte aber nicht vor dem 5. Monat (20. Woche) angeboten werden. Da ihr Eiweißgehalt unnötig hoch ist, ist sie nicht empfehlenswert. Bleiben Sie lieber weiter bei der Anfangsnahrung.
Die Wassertemperatur
Gerade in den ersten 4 Monaten ist Ihr Baby sehr empfindlich. Das Wasser aufkochen und danach auf Handwärme abkühlen lassen.
Das Pulver abmessen
Mit dem Messlöffel die Menge genau abmessen. Untersuchungen ergaben, dass durch falsch tarierte Löffel Babys regelrecht gemästet wurden. Also: Genauigkeit ist wichtig!
Wasser zum Pulver geben
Ist das Wasser handwarm? Dann Pulver und Wasser in die Flasche geben und die Flasche dicht verschließen.
Das Pulver mischen
Die Flasche wie ein Barkeeper mit dem Schwenkgriff schonend schwenken, damit sich nicht zu viel Schaum bildet. Die Temperatur prüfen, eventuell noch in kaltem Wasser kühlen. Sauger draufschrauben – fertig!
● Antigenreduzierte Nahrungen, auch als hypoallergen (HA) bezeichnet, sollten nur nach Absprache mit Ihrem Kinderarzt eingeführt werden. Bei dieser Nahrung wurden die allergieauslösenden Eiweißbestandteile auf ein Hundertstel der ursprünglichen Menge verringert. Sie eignet sich ab dem Zeitpunkt der Geburt für Kinder aus allergiegefährdeten Familien ausschließlich zur Vorbeugung von frühen allergischen Krankheiten, wenn nicht gestillt wird.
Es gibt verschiedene HA-Nahrungen dieses Typs mit jeweils eigenem, oft noch nicht geklärtem Vorbeugungsmuster; ihre Anwendung ist jedoch nicht ganz unproblematisch. Sie sind außerdem keinesfalls zur Therapie bereits bestehender Allergien geeignet.
● Neben den HA-Nahrungen, die nur zu einem Teil von Allergenen befreit sind (teilhydrolysiert), ist bei den stark hydrolysierten Milchnahrungen eine weit stärkere Spaltung der allergenen Eiweißbestandteile erfolgt. Sie sind sehr teuer, schmecken bitter und dienen ausschließlich der Behandlung schwerer Magen-Darm-Störungen oder schwerer Allergien. Über ihren Einsatz sollten Sie sich in jedem Fall ausführlich mit Ihrem Kinderarzt beraten.
● Spezial- und Heilnahrung ist nicht als Dauernahrung geeignet, sondern nur auf ärztlichen Rat bei Verdauungsproblemen angebracht.
● Kuhmilchfreie Säuglingsnahrung ist
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