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Unser Vertrag

Unser Vertrag

Titel: Unser Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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dem letzten Posten, den ich gekauft habe, und er ist bisher der beste. Es sind Kunstwerke dabei, von denen ich weiß, dass ich dafür einen ordentlichen Batzen Geld bekommen werde. Und bisher habe ich drei Tagebücher gefunden, die absolut fesselnd sind. Ich kann gar nicht aufhören, sie zu lesen. Die Frau war so wie du und ich und ist irgendwie in eine dunkle, leidenschaftliche Situation hineingezogen worden, beängstigend und aufregend.«
    Sie hat recht, und als ich mich an die Worte auf diesen Seiten erinnere, spüre ich erneut das Brennen in meinem Bauch. Beinahe kann ich mir die weiche, verführerische Stimme der Frau vorstellen, die mir ihre Geschichte zuflüstert. Ich versuche mich auf das zu konzentrieren, was Ella sagt, aber stattdessen grüble ich über diese Frau nach, frage mich, wo und wer sie ist.
    »Ach herrje!«, ruft Ella aus. »Du wirst ja ganz rot. Du hast das Tagebuch doch gelesen, nicht wahr?«
    Ich werde bleich. »Was? Ich …« Plötzlich fehlen mir die Worte. Hilflos sinke ich Ella gegenüber in einen dick gepolsterten braunen Sessel, befangen wegen meiner Lüge von vorhin. »Ich … ja. Ich habe es gelesen.«
    Ella schnappt sich ein Couchkissen und sieht mich mit schmalen grünen Augen an. »Hast du gedacht,
ich
hätte dieses Zeug geschrieben?«
    Ich werfe ihr einen zaghaften Blick zu. »Nun …«
    »Jetzt mal langsam«, sagt sie und nimmt offensichtlich meine Antwort oder vielmehr deren Abbruch als Bestätigung. »Du hast gedacht …« Sie schüttelt den Kopf. »Ich bin sprachlos. Du kannst die guten Teile noch nicht gelesen haben, denn dann würdest du auf keinen Fall denken, dass da von mir die Rede ist. Aber du bist definitiv so rot geworden, als hättest du die guten Teile gelesen.«
    »Ich habe einiges gelesen, das, äh, ziemlich detailliert war.«
    Sie schnaubt. »Und du hast angenommen, ich hätte das geschrieben.« Wieder schüttelt sie den Kopf. »Und ich dachte, du würdest mich kennen. Aber Teufel auch, ich wünschte mir so sehr, ich könnte nur für eine einzige Nacht dieser Einschätzung gerecht werden. Das Leben dieser Frau hat eine mysteriöse Erotik, die einfach …« Sie schaudert. »Sie ist einfach unvergesslich. Sie … diese Frau … berührt mich.«
    Irgendwie tröstet es mich ein wenig zu wissen, dass die Worte auf diesen Seiten sie ebenso berühren wie mich, und ich weiß nicht, warum. Warum um alles in der Welt brauche ich Trost? Es ist nicht logisch. Nichts an meiner Reaktion auf diese unbekannte Frau ist logisch.
    »Sobald David und ich mit dem Tagebuch fertig sind«, fährt Ella fort und reißt mich aus meinen Gedanken, »wird er Fotos von einigen intimen Seiten machen, und dann stellen wir die Tagebücher bei eBay ein. Sie werden viel Geld bringen. Ich weiß es.«
    Entsetzt starre ich sie an. »Du kannst nicht ernsthaft vorhaben, die intimen Gedanken dieser Frau bei eBay anzubieten.«
    »Doch, genau das habe ich vor«, antwortet sie. »Geld regiert die Welt. Außerdem ist es, nach allem, was wir wissen, Fiktion.«
    Ihre Worte klingen kalt und überraschen mich.
Sie
überrascht mich. Das ist nicht die Ella, die ich kenne. »Wir reden über die privatesten Gedanken einer Frau, Ella. Du willst doch bestimmt nicht von ihrem Schmerz profitieren.«
    Sie senkt die Brauen. »Welchem Schmerz? Für mich klingt es nach purem Vergnügen.«
    »Sie hat alles, was sie besitzt, bei der Auktion verloren. Das ist kein Vergnügen.«
    »Ich schätze, ihr reicher Mann ist mit ihr an irgendeinen exotischen Ort geflogen, und sie führt ein prächtiges Leben.« Ihre Stimme wird düster. »Ich muss so denken, um das tun zu können, Sara. Bitte, mach mir kein schlechtes Gewissen. Ich brauche das Geld, und wenn ich es nicht tun würde, täte es ein anderer Käufer.«
    Ich öffne den Mund, um Einwände zu erheben, gebe dann jedoch nach. Ella ist allein auf dieser Welt und hat keine Familie, abgesehen von einem alkoholkranken Vater, der die meiste Zeit seinen eigenen Namen nicht kennt, geschweige denn ihren. Ich weiß, sie hat das Gefühl, Geld für Notfälle zu brauchen. Ich kenne dieses Gefühl selbst nur allzu gut. Auch ich bin allein. Jedenfalls fast, aber darüber will ich in diesem Moment nicht nachdenken.
    »Es tut mir leid«, sage ich und meine es ernst. »Ich weiß, dass das ein Glücksfall für dich ist. Ich bin froh, wenn es klappt.«
    Ihre Mundwinkel ziehen sich leicht in die Höhe, und sie nickt, bevor sie sich erhebt. Ich stehe mit ihr auf und umarme sie. Sie lächelt,

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