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Unser Vertrag

Unser Vertrag

Titel: Unser Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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war, war er bereits fort. Ich griff schnell nach meiner Handtasche, da kam eine Frau herein. Als sie begriff, dass ich mit einem Mann in dem Raum gewesen war, keuchte sie auf. Ich eilte hinaus in den Flur und an meinen Tisch, in der Erwartung, dass mein »Meister« dort warten würde. Aber er war nicht da.
    Ich nahm meinen Mantel und mein Sandwich und ging schnell in die Galerie, wo ich mir den ganzen Nachmittag auf quälende Weise meines schlüpferlosen Zustands bewusst war. Das war es, was er geplant hatte. Das hatte er so gewollt.
    Ich kaufe ihm nicht ab, dass ich die volle Kontrolle besitze, nur weil ich mein Safeword habe. Ich habe in Bezug auf diesen Mann keine Kontrolle. Das sollte mich veranlassen, mich aus dem Staub zu machen, aber ich weiß, ich werde nirgendwo hingehen, außer dorthin, wo er mich hinführt. Ich hoffe, es ist kein Fehler, aber darüber will ich gar nicht nachdenken.
    Mittwoch, 9. März 2011
    Mittags an meinem Schreibtisch …
    Ricco war nicht nur einverstanden mit einer privaten Besichtigung, er wirkte auch überhaupt nicht aufgebracht, was eine Erleichterung ist. Ich hoffe, die Kundin ruft mich bald zurück, denn ich musste Ricco im Ungewissen darüber lassen, wann wir vorbeikommen. Er ist gerade sehr zugänglich, aber wie lange wird das so bleiben?
    Okay … Mary ist gerade in mein Büro gekommen und hat gefragt, ob ich irgendetwas bräuchte, sie würde außer Haus sein. Das kann nicht dieselbe Frau sein, die mich quasi eine Hure genannt hat. Bin ich in ein Alternativuniversum geraten, wo sie so etwas wie Feenflügel überreicht bekommen hat?
    Fast Zeit zum Nachhausegehen …
    Sieben Uhr, und es wird Zeit zusammenzupacken, um die Galerie zu verlassen. Kein Anruf von meiner Klientin wegen des Besuchs in Riccos Ausstellungsräumen. Und was noch schlimmer ist, es hat heute keine erotische Begegnung mit meinem »Meister« gegeben. Ich bin enttäuscht. Andererseits ist er wohl noch gar nicht mein Meister, daher sollte ich keine tägliche Forderung von ihm erwarten. Kann ich das, sobald er mein Meister ist? Ich meine, FALLS er es wird. Der Vertrag lässt mich vermuten, dass er beabsichtigt, mich so ziemlich jeden Tag zu befehligen. Hmmm … das bringt mich ins Grübeln, und die Richtung, in die meine Gedanken gehen, gefällt mir nicht. Hat er im Moment eine andere Sub? Wird er mehr als eine haben, wenn er mich hat? Im Vertrag ist davon die Rede, dass er mich mit anderen teilen darf. Oh Gott. Diese Vorstellung regt mich auf. Ich muss ihm eine SMS schicken. Oder soll ich ihn anrufen? Simsen ist weniger Furcht einflößend. Ich werde eine SMS schicken. Vielleicht. Ich muss nach Hause gehen und darüber nachdenken.
    Zu Hause …
    Das Nachdenken hat in mir die Gewissheit geweckt, dass ich eine Antwort brauche. Wenn ich eine von vielen Subs bin, dann war es das. Ich werde ihm eine SMS schicken. Wenn ich herausfinde, dass ich nur eine von vielen bin, kann ich dann wenigstens in meiner Wohnung ausflippen.
    Donnerstag, 10. März 2011
    Die Arbeit begann heute viel zu früh, weil ich letzte Nacht so gut wie nicht geschlafen habe. So viel ist geschehen, seit ich meinem Meister in spe diese SMS geschickt habe. Er hat sofort geantwortet und geschrieben, dass er einen Wagen schicke, der mich abholt, damit wir reden könnten. Er hat nicht gefragt, ob er einen Wagen schicken
soll.
Er hat mir einfach mitgeteilt, dass er es tun wird.
    Ich weiß noch, wie ich dagesessen und die SMS gelesen habe, und es war nicht der Befehl, der mir zu schaffen machte. Es war die Tatsache, dass er nicht einfach gesagt hatte, dass ich die einzige Frau bin, mit der er gerade zusammen ist. Ich habe erwogen, ihm erneut eine SMS zu schicken und danach zu fragen, aber mein Bauchgefühl sagte, dass er nur antworten würde, wenn ich bei ihm wäre. Ich erwiderte, dass ich auf den Wagen warten würde.
    Ich zog mich nicht um oder takelte mich auf, während ich auf die Ankunft des Wagens wartete. Ich ließ mein dunkelblaues Etuikleid von der Arbeit an. Ich wollte Antworten, nicht Sex, und das war die Nachricht, die ich zu übermitteln gedachte. Die Möglichkeit, eine von mehreren Frauen zu sein, hat alles für mich geändert. Ich weiß nicht, warum, aber diese Vorstellung traf mich viel härter als die, dass er mich mit anderen teilen will. Das gefiel mir auch nicht, aber es würde mir
ganz und gar
nicht gefallen, einfach eine Nummer und ein Vertrag zu sein.
    Der Wagen setzte mich an seinem Haus ab, und ich lief zur Tür. Sobald ich die Hand

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