Unser Vertrag
zum Klopfen hob, öffnete er. Bei seinem Anblick überkam mich eine Hitzewelle, gleichzeitig erstarrte ich. Ich reagiere immer auf diesen ersten Moment, in dem ich ihn sehe, aber aus irgendeinem Grund war es intensiver als sonst. Vielleicht weil ich beschlossen hatte, dass ich mich von dem, was er mir angeboten hat, eventuell abwenden würde.
Ich sah ihm forschend ins Gesicht, aber wenn er mitbekam, was ich empfand, ließ er es sich nicht anmerken. Sein Gesicht war leidenschaftslos schön, wie gewöhnlich, und ich fragte mich, wie viele Male er eine potenzielle Sub beruhigt hatte. Welche Nummer war ich für ihn?
Er überraschte mich, indem er meine Hand ergriff und mich sachte berührte. Sonst wirken seine Berührungen immer wie eine Belohnung, die man sich verdienen muss. Dann führte er mich in die Diele, schloss die Tür, drehte sich zu mir um und kam sofort auf meine Frage aus der SMS zu sprechen. »Der Vertrag verlangt Exklusivität für uns beide, mit der Option, andere in unserem Spiel hinzuzuziehen, wenn ich es für richtig halte.«
Mein Magen verkrampfte sich, und ich versuchte, die Hand zurückzuziehen.
Er hielt mich mühelos fest und zog mich dicht an sich. Seine festen Muskeln pressten sich an mich, unsere Beine berührten sich. Er legte mir die Hand auf den Rücken, besitzergreifend und fest. »Was hat dich so aufgeregt?«
Ich krallte die Finger auf seiner Brust zusammen. »Exklusiv und mit anderen teilen. Wie passen diese beiden Dinge zusammen?«
»Alles, was wir genießen, genießen wir miteinander. Und zu guter Letzt geht es bei allem, was ich tue, um dein Vergnügen.«
»Und wenn ich es mit anderen nicht vergnüglich finde?«
»Woher weißt du es, wenn du es nicht ausprobierst?«
»Ich weiß, dass es mich stört.«
»Und ich bitte dich, alles einmal auszuprobieren. Wenn es dir nicht gefällt, werden wir es nicht wiederholen.«
Einmal?
Ich war mir nicht sicher, ob ich Ja sagen konnte. Ich glaube nicht, dass ich es getan hätte, hätten die Dinge anders gelegen, aber ich hatte so gar keine Ahnung, woran ich da geraten war.
»Wenn das deine schlimmste Angst ist«, sagte er, »dann sollten wir uns lieber jetzt als später darum kümmern.« Er ließ mich los, und seine Körperwärme fehlte mir sofort. Dann nahm er meine Hand. Ich erlaubte ihm, mich zum Schlafzimmer zu führen, obwohl ich das vielleicht nicht hätte tun sollen. Sofort wurde klar, was mir bevorstand.
In dem Raum war ein anderer Mann – hochgewachsen und attraktiv, dunkel, wo mein »Meister« hell war. Er trug Jeans und ein T-Shirt, und beides betonte den perfekt gemeißelten Körper. Zu sagen, dass mein Herz klopfte, ist eine Untertreibung. Ich bekam kaum Luft.
Mein Meister trat hinter mich, legte mir die Hände besitzergreifend um die Taille und senkte die Lippen an mein Ohr. »Versuch es einmal. Tu es für mich.«
»Ich weiß nicht recht«, flüsterte ich zu meiner eigenen Überraschung. Ich habe nicht Nein gesagt – ich habe
vielleicht
gesagt.
»Du hast ein Safeword«, entgegnete er sofort. »Sag es, und wir hören auf.«
Wenn ich es jetzt bedenke, folgten die leidenschaftlichsten Momente der letzten Nacht auf dieses Versprechen von ihm. Alles entwickelte sich wie in Zeitlupe. Die Hände meines Meisters glitten an mir hinab und liebkosten meine Brüste. Der andere Mann, dessen Name ich immer noch nicht kenne, beobachtete mich erhitzt, mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht.
»Ein einziges Mal«, flüsterte mein Meister. »Ich bitte nur um ein einziges Mal.«
Ich erinnere mich daran, dass ich ihm gefallen wollte oder mir das zumindest einredete, und dann sagte ich Ja.
»Braves Mädchen«, murmelte er, und der andere Mann lächelte und trat vor. Bevor ich Zeit hatte, einen Rückzieher zu machen, legte mir der Fremde die Hände um die Taille, und seine Schenkel pressten sich an meine. Es schien, als seien wir alle drei wie der Blitz nackt gewesen. Ich habe nur noch Erinnerungsfetzen. Ich auf den Knien. Mein Meister hinter mir, die Hände auf meinen Brüsten. Der Fremde, der meine Brustwarzen leckt. Der Fremde, der die Finger in mich schiebt. Beide Männer in mir, zur gleichen Zeit. Nie hatte ich mir träumen lassen, dass das möglich wäre oder Vergnügen bringen könnte. Diese beiden Männer zusammen …
Ich kann nicht leugnen, dass es mir Vergnügen bereitet
hat
, doch es beunruhigt mich noch immer, wie leichtherzig mein Meister einem anderen Mann erlaubt hat, mich zu berühren. Ich kann nichts Besonderes für ihn
Weitere Kostenlose Bücher