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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Kraus
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leise. Sein Griff lockerte sich ein wenig.
    „Riech ich gut?“, fragte er neckisch.
    „Ja“, entgegnete Ayla sarkastisch, „wirklich toll, nach meinem Luchs.“ Der Griff um ihre Arme verstärkte sich wieder.
    „Ich sagte doch, sei vorsichtig damit, was du sagst. Du magst diesen Luchs seit einer Stunde verfolgt haben, aber wenn du ihn bis in unser Revier treibst, dann gehört er uns, das solltest du doch eigentlich wissen?“
    Ayla hielt den Atem an. Erschrocken drehte sie den Kopf, so weit es ihr in dieser Position möglich war, und sah den Vampir namens Eliya an. Konnte es möglich sein? Hatte sie sich vom Luchs so weit wegführen lassen?
    „In eurem Revier? Dann bin ich hier nicht mehr auf dem Gebiet der Satari?“, fragte sie mit ängstlicher Stimme.
    „Nein“, erwiderte Eliya kalt, „diese Lichtung gehört schon zu unserem Gebiet.“
    Er ließ Aylas Arme frei und sie trat einen Schritt zurück. Nackte Panik kroch in ihr hoch, aber sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    „Dann bist du also ein Vulpari?“, wollte sie von Eliya wissen und konnte dabei einen leichten Anflug von Abscheu in ihrer Stimme nicht verbergen. Als er dies hörte, zuckten seine Mundwinkel leicht nach oben, doch seine Augen blitzten wütend auf.
    „Na, na, kleine Satari, so mutig? Oder einfach nur einfältig genug, einen Vulpari auf seinem eigenen Grund und Boden zu beleidigen? Ich nehme an, du weißt, was ich jetzt mit dir machen könnte?“
    Nun konnte Ayla ihre Angst nicht mehr verbergen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Eliya an. Sie wusste nur zu gut, was er tun konnte. Die Regeln besagten, dass kein Vulpari das Gebiet der Satari betreten durfte und umgekehrt. Sollte dies doch einmal geschehen und einer der jeweiligen Gebietsbewohner würde es mitbekommen, dann stünde es diesem frei, über den Eindringling nach Belieben zu verfügen. Meist bedeutete dies den Tod für den Störenfried. Wie konnte ihr nur so ein dummer Fehler unterlaufen sein? Und was sollte sie jetzt bloß tun? Der einzige Ausweg schien ihr, loszurennen und so schnell wie möglich auf Satari-Gebiet zurückzukehren. Wenn sie erst einmal wieder dort angekommen wäre, konnte er ihr nichts mehr tun. Ayla war eine äußerst gute Sprinterin, doch wie schnell war Eliya? Er sah ziemlich kräftig aus, sehr muskulös.
    Er hat wirklich eine tolle Figur , dachte sie bei sich.
    Eliya bemerkte, wie sie seine Statur musterte, und lächelte amüsiert. Fragend hob er eine Augenbraue. Ayla fühlte sich ertappt und versuchte, ihm fest in die Augen zu sehen. Zum Glück war sie kein Mensch mehr, sonst wäre sie jetzt bestimmt errötet. Was zum Teufel tat sie da? Sie stand kurz davor, von einem jungen Vulparivampir getötet zu werden und sie hatte nichts Besseres zu tun, als sich vorzustellen, wie ein schwacher Mensch zu erröten.
    Eliya trat seinerseits einen Schritt zurück und wies mit dem Arm in die Richtung, aus der sie gekommen war. Als sie ihn fragend ansah, sagte er: „Geh schon. Du hast die Grenze nur wenige Hundert Meter überschritten. Du warst auf der Jagd und hast nicht bemerkt, wohin der Luchs dich führt. Und außerdem habe ich heute keine Lust darauf, kleine Satarimädchen zu töten. Euer klebriges Blut lässt sich tagelang nicht abwaschen.“
    Beim letzten Satz setzte er wieder sein überhebliches Grinsen auf. Ayla war unsicher, was sie tun sollte. Konnte sie ihm trauen? Würde er sie wirklich gehen lassen oder wollte er nur ein Spiel daraus machen? Schließlich hatte sie ihm den Luchs geradewegs in die Arme getrieben, vielleicht stand ihm der Sinn ja noch nach ein wenig Jagen. Kleine Mädchen jagen . Eliya schien ihre Unsicherheit zu bemerken. Sein Grinsen verschwand und er sah sie nun eindringlich an.
    „Geh bitte, bevor dich ein anderer Vulpari sieht. Ich werde dir nicht folgen, versprochen. Ich weiß schon, traue niemals einem Vulpari. Aber ich bitte dich einfach, mir zu vertrauen.“
    Langsam rückwärtsgehend setzte Ayla einen Fuß hinter den anderen. Sie ließ Eliya dabei keinen Moment aus den Augen. Als sie sich genug weit von ihm entfernt hatte, drehte sie sich um und machte sich bereit um loszurennen. Gerade als sie lossprinten wollte, drehte sich Ayla noch einmal um. Eliya stand tatsächlich immer noch an derselben Stelle wieder an den Findling gelehnt.
    „Danke … Eliya“, sagte sie leise in seine Richtung.
    „Nun verschwinde endlich, kleines Satarimädchen ohne Namen“, war seine Antwort und er lächelte. Keineswegs arrogant.

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