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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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dem Rücken zu liegen und zu ihm aufzuschauen, setzte sie sich hin, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. Seinem Blick nach zu urteilen, betrachtete er sie als Beute.
    »Also, Zer, warum sind Sie hier?« Mit einer Handbewegung deutete sie auf das Durcheinander im Hörsaal. »Wenn Sie an meinem Seminar teilnehmen wollten, wäre es auch möglich gewesen, in meine Sprechstunde zu kommen.« Dort hätte sie ihn dazu gebracht, höflich zu fragen. Nein … Löschen. Sie hätte ihn dazu gebracht, zu betteln. Vermutlich bot niemand diesem Zer die Stirn, doch sie würde es drauf ankommen lassen.
    Mit prüfendem Blick taxierte er die eingetretene Tür. »Wir müssen hier raus.«
    Zumindest darin waren sie sich einmal einig. Sie dachte an ihre verhunzte Vorlesung und beschloss, dass sie für diesen Nachmittag genug von seinem Alphamännchen-Scheiß hatte. Er sollte es hinter sich bringen und sie töten oder sie verdammt noch einmal endlich gehen lassen.
    »Das sehe ich genauso«, entgegnete sie und stand auf, ohne seine Hand zu ergreifen. »Ich bin hier fertig. Und Sie sind es auch. Ich schlage also vor, dass Sie als Erster durch die Tür nach draußen gehen, die Sie demoliert haben, und dem Sicherheitsdienst erklären, welchen bestimmt sehr guten Grund Sie dafür hatten, sich wie ein Neandertaler aufzuführen. In der Zwischenzeit werde ich den anderen Ausgang nehmen und sehen, ob sich dieser Tag noch irgendwie retten lässt.«
    »Nein«, antwortete er mit seiner tiefen, rauen Brummstimme. »Das kann ich nicht zulassen, Baby.«
    Na schön, sie würde sich auf sein Spiel einlassen. »Warum nicht?«
    Anscheinend machte es ihn fertig, Erklärungen liefern zu müssen. Offenbar war er kein Freund vieler Worte oder aber er hatte einfach keine Lust, welche für sie zu verschwenden.
    »Komm mit mir mit«, befahl er.
    Sie überlegte, aus welchem Grund sie mit ihm hinausgehen sollte, doch ihr fiel keiner ein. »Nein.«
    Als er nach ihr packte, wich sie zurück.
    »Hör mir zu«, begann er und sie gewann den Eindruck, dass er es nur ein Mal erklären würde, da er ihr nicht wie ein Typ vorkam, mit dem man verhandeln konnte. Nein, er würde sich
nehmen
, was er wollte, und wenn sie ihm nicht Einhalt gebot, würde er auch noch glauben, er sei im Recht. »Du musst mit mir kommen. Jetzt sofort.«
    Verdammt, wo blieben bloß die Wachmänner? Sie waren doch da, um sie zu
beschützen
. Sobald das alles vorüber wäre, würde sie sich wegen dieser Sache an den Dekan wenden.
    Sie zuckte zusammen. Der Gefallene zog seine Hand zurück und verschränkte die Arme vor der breiten Brust, wobei sich die weiche Baumwolle seines schwarzen T-Shirts über die unfassbar austrainierten Muskeln spannte. Ihr unerwünschter Begleiter war wirklich gut gebaut.
    »Du weißt, was ich bin, nicht wahr?«, fragte der Kerl.
    »Sie meinen, abgesehen von einem unliebsamen Eindringling, der meine Nachmittagsvorlesung unterbrochen hat?« Als er sie mit einem eisigen Blick bedachte, beschloss Nessa, dass es wohl besser war, nachzugeben. »Sie sind ein Dämon.« Sie zuckte mit den Schultern und schätzte die Entfernung zur Tür ab. Sie würde es nicht hinausschaffen, bevor er sie einholte. Leider … »Sie sind einer der Gefallenen.«
    Er nickte, als wäre sie eine besonders begabte Studentin. Nessa konzentrierte sich auf ihre Wahrnehmung und lauschte angestrengt. Die Geräusche, welche die panisch flüchtenden Studenten gemacht hatten, waren verstummt, aber eigentlich hätte sie die dumpf klingenden Schritte der Wachmänner, die mit ihren Stiefeln durch die Eingangshalle kamen, hören müssen.
    Stattdessen herrschte Totenstille, das konnte kein gutes Zeichen sein.
    »Weißt du, was das Dämonenbündnis ist?« Er sah sie an wie ein Fremder, der einem Kind Süßigkeiten anbot. »Hast du von der Gefälligkeit gehört?«
    Die von Dämonen erfüllten Wünsche waren legendär. Dabei konnte es sich um irgendeinen beliebigen handeln. Doch es gab einen Haken. Man musste bereit sein, dem Mistkerl, der einem den Gefallen tat, seine Seele zu leihen. Im Leben bekam man eben nichts umsonst. »Hast du je darüber nachgedacht?« Seine Stimme klang geheimnisvoll, angenehm rau, versprach handfesten Sex und Befriedigung. Schnell musste sie sich in Erinnerung rufen, dass es nicht in ihrem Interesse lag, ein Bündnis mit einem Dämonen einzugehen. Unter gar keinen Umständen. Immerhin hatte sie verdammt hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo sie nun war, und zwar ohne jemandem etwas schuldig zu

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