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Unsterbliche Versuchung 2

Unsterbliche Versuchung 2

Titel: Unsterbliche Versuchung 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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klammerte er sich an der muffigen Jeanshose fest und versuchte von mir weg zu rutschen.
Wütend ging ich in die Knie, umfasste seine Fußgelenke und zog kräftig daran. Schreiend fiel er auf den Rücken und rollte sich auf den Bauch. Mit offenem Mund beobachtete ich, wie er versuchte davon zu robben. Strampelnd wie ein Baby kroch er über den Boden und stieß blindlings die Arme vor, vermutlich suchte er etwas, womit er mich aufspießen konnte. Eine Zeit lang betrachtete ich seine schmale Taille und den Rücken. Die Schulterblätter stachen scharf unter der Haut hervor, ebenso die Rippen.
„Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?“
Ohne auf sein weibisches Keifen zu achten, packte ich seinen Knöchel, zog ihn zurück und setzte mich auf seine Unterschenkel. Vorsichtig schob ich die Hand unter seine Hüfte, knipste den Knopf auf und öffnete den Reißverschluss. Darauf achtend, dass ich ihn nicht entmannte, zog ich die Jeans mit einem schnellen Ruck von seinen Beinen und warf sie mit gerümpfter Nase in den weißen Mülleimer unter dem Waschbecken.
Schluchzend hatte er die Arme über den Kopf geschlagen. „Steh auf und hör auf zu flennen!“ Er weigerte sich weiterhin. „Herrgott. Benimm dich gefälligst wie ein Mann!“, stöhnte ich genervt. Irgendwie hatte ich mir dieses Aufeinandertreffen anders vorgestellt. Nun lag er splitterfasernackt in meinem Bad, stank wie eine ganze Müllhalde und heulte.
Astrein!
Diese Situation überforderte mich total. Für gewöhnlich brachen Männer nicht in Tränen aus, wenn ich ihnen die Klamotten vom Leib riss. Vielleicht war ich zu grob gewesen?
„Würdest du BITTE in die Dusche steigen?“, versuchte ich es in einem sanfteren Tonfall.
Er schluchzte nur noch lauter.
Ich redete mir ein, dass mittlerweile sogar die frischen Badetücher müffelten und verlor die Geduld. Um der Demütigung dieses Mannes noch eins drauf zu setzten umfasste ich seine Taille, hob ihn vom Boden hoch und marschierte mit ihm zur gläsernen Kabine. Die Wände waren vom heißen Wasserdampf ganz milchig. Ich versetzte ihm einen leichten Stoß und er stolperte stumm unter den Wasserstrahl, quetschte sich mit dem Gesicht zur Wand in die Ecke, so weit wie möglich weg von mir.
„TOMA!“, donnerte ich und er zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. „Wenn du dich jetzt nicht sofort wäschst, reiß ich dir deine Kehle raus!“
Ich wartete, bis er mit bebenden Händen nach meinem Rosenölduschbad griff, dann wirbelte ich herum und knallte die Badezimmertür hinter mir zu. Fuchsteufelswild stürmte ich in mein Schlafzimmer. Einen wüsten Fluch nach dem anderen ausstoßend, schleuderte ich Schuhe, Jeans und T-Shirt in die Ecke, riss mir die Unterwäsche vom Leib und wühlte knurrend in meinen Kleiderschrank, auf der Suche nach frischen Klamotten.
Am liebsten wäre ich selber in die Dusche gestiegen, um den widerwärtigen Gestank von mir abzuwaschen, von dem ich glaubte, dass er in meinen Haaren haftete und sich nie wieder wegwaschen ließ.
„Was ist nur los mit diesen Typen?“, schnauzte ich. „Da ist man einmal im Leben nett zu einem Sterblichen und dann flennt er rum wie ein Baby!“
Schimpfend marschierte ich in meinem Schlafzimmer umher und malträtierte eins meiner kleinen Nackenkissen. Schließlich vergrub ich mein Gesicht darin und ließ mich wie ein Kartoffelsack auf mein Bett fallen.
Das hier war mal wieder ein erstklassiger Beweis dafür, dass ich einfach nicht mit Sterblichen umgehen konnte. Ich weilte gern unter ihnen, aber sobald ich versuchte, mich auf jemanden einzulassen, trat ich in einen gewaltigen Haufen Scheiße.

Ich wartete.
Geschlagene sechzig Minuten gab ich ihm Zeit, um sich von seinem Schmerz und dem Schock, der Angst, der Verzweiflung und was auch immer er noch in meiner Gegenwart empfand zu erholen.
Dann atmete ich tief durch, sagte mir immer wieder, dass er sehr viel empfindlicher, sehr viel zerbrechlicher war als ein Vampir und dass ich ihn mit Samthandschuhen anfassen musste. Während ich vor der Badezimmertür stand, versuchte ich mir vorzustellen, dass er einfach nur ein kleiner Junge war, mit dem ich auch genauso umgehen musste.
Blöderweise hatte ich mit sterblichen Kindern weitaus weniger Erfahrung.
Selbstbewusst öffnete ich die Badezimmertür ohne seine Privatsphäre auch nur annähernd zu respektieren, immerhin war das hier meine Wohnung, stampfte herein und musterte den splitterfasernackten Mann, der vor meinem Waschbecken stand und mit gerunzelter Stirn in

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