Unsterbliche Versuchung 2
wusste ich, dass ich gegen diese Schmerzattacken nichts ausrichten konnte. Toma krampfte sich nur noch mehr zusammen und keuchte wie ein Ertrinkender. Immer noch steckte seine Hand in der Tasche seiner Hose, die er zwischen zwei Hustenanfällen zu befreien versuchte. Irgendetwas hing darin fest.
Ich umfasste seinen Unterarm, befreite die Hand und zog eine kleine metallene Sprayflasche mit einen hellgrünen Mundstück hervor.
„Brauchst du das?“
Er antwortete nicht, grabschte nur unbeholfen in der Luft herum, also steckte ich ihm das daumengroße Gerät in den Mund. Der junge Mann griff danach. Keine Sekunde später ertönte ein leises Zischen und aus seinen Mundwinkeln stob scharf riechender Nebel.
Der Blondschopf atmete in tiefen Zügen ein und entspannte sich zusehends. Dann lag er einfach nur da, starrte mit seinen wunderschönen Augen ausdruckslos vor sich her.
Warum hatte er das Zeug nicht schon früher benutzt, dann wäre mir dieser trostlose Anblick und sein Geruch erspart geblieben - ich hätte ihn auf der Straße einfach hinter irgendeinen Lieferwagen geschleift und seine Erinnerungen gelöscht.
Dass ich dazu wohlmöglich nicht mehr in der Lage war, verdrängte ich in die hinterste Ecke meines Kopfes.
Ich zögerte kurz, dann lief ich in mein Schlafzimmer und kramte einen Berg Handtücher aus meinem Schrank.
Er ist ein Mann!,
jubilierte eine Stimme in meinem Kopf und ich hielt verdutzt inne.
„Pah! Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!“, grummelte ich in den Wäscheberg auf meinem Arm und starrte durch die zusammengekniffenen Augen auf mein Bett. Meine Libido rührte sich. „Oh Gott, bitte nicht!“ Ich stöhnte entsetzt und brummte in die Handtücher.
Den stinkenden Haufen Mensch würde ich nicht einmal mit einer Kneifzange anfassen! Davon abgesehen wollte er mir seine Verlobte zum Fraß vorwerfen. Er war ein Arschloch! Ein Feigling und ein Arschloch!
„Er ist total dürre!“, murmelte ich, um mich selbst davon zu überzeugen, dass ich diesen Sterblichen ganz sicher nicht in mein Bett holen würde. Nicht einmal dann, wenn er vor mir auf den Knien herumrutschen und gut riechen würde.
Mit zusammengebissenen Zähnen stapfte ich zurück ins Badezimmer. Er lag immer noch auf dem Boden und rührte sich nicht als ich die Handtücher auf den Waschbeckenrand legte.
„Steh auf und wasch dich!“, befahl ich mit harter Stimme und wandte mich von ihm ab. Ich schob die Glastüren meiner Duschkabine zur Seite und stellte das Wasser an. Danach ließ ich ihn allein und verzog mich mit pochendem Schoß in mein Wohnzimmer.
Es war einfach nicht zu glauben, dass mein Körper auf so ein Häufchen Elend ansprang. Ich musste ihn so schnell wie möglich wieder loswerden.
Eine halbe Stunde später prasselte der Duschstrahl immer noch konstant, keine Veränderung war zu hören. Ich stellte mich lauschend vor die Badezimmertür und wartete. Schließlich öffnete ich sie und trat ein. Toma hatte sich keinen Millimeter bewegt und starrte geistesabwesend vor sich hin.
„Okay. Dann machen wir das hier auf meine Tour.“
Mit einer geschmeidigen Bewegung zog ich den Kerl vom Boden hoch und riss ihm das verdreckte Hemd vom Leib. Darunter trug er ein ehemals weißes T-Shirt. Eine Wolke Schweißgeruch schlug mir entgegen und ich hielt die Luft an. Ohne zu zögern fetzte ich auch das Kleidungsstück von seinem Körper. Seiner mageren Brust schenkte ich keine Aufmerksamkeit.
Endlich kam Leben in den Kerl. Eine Chance hatte er trotzdem nicht. Ich würde sicherlich nicht zulassen, dass sein Odeur sich in meiner Wohnung verbreitete. Panisch krallte er seine Hände in meine Oberarme, während ich die Fingernägel in seinen Nacken drückte und ihm ein Bein stellte. Mit Hilfe eines leichten Stoßes verlor er das Gleichgewicht und fiel schreiend nach hinten. Den Aufprall dämpfte ich geschickt mit einem Handgriff und ließ ihn zu Boden sinken. Mit aufgerissenen Augen starrte er an mir hoch und versuchte, seinen Oberkörper mit den Händen zu verbergen, was ihm auch fast gelang, so mager war er.
Zu gern hätte ich in Erfahrung gebracht, was mit ihm passiert war, seit ich die Bibliothek verlassen hatte. Doch das ging mich nichts an und ich würde bestimmt nicht nachfragen.
„Zieh sie aus.“
Er schüttelte winselnd den Kopf und krallte sich an seinem Hosenbund fest, als würde die Jeans sonst weggesprengt werden.
„Toma. Zieh das stinkende Ding aus, oder ich werde es tun.“
„Niemals!“
„Zieh die Hose aus!“
„NEIN!“ Zitternd
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