Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
Also erzähl schon, was
du auf dem Herzen hast.«
»Na
gut.« Mikhail holte tief Luft. »Aber ich will nicht, dass du dir zu viele
Hoffnungen machst oder zu enttäuscht bist, wenn es nicht funktioniert, in
Ordnung?«
»Klar.«
Patrick
war froh, dass sich die Geschwister endlich einig waren. Er wollte wissen, was
Mikhail zu sagen hatte.
»Was
soll funktionieren?«
Mikhail
vergewisserte sich mit einem raschen Blick, dass sie nicht belauscht wurden,
dann flüsterte er: »Wisst ihr noch, als Angelica beinahe von Sergej getötet
worden wäre?«
Patrick
wusste genau, was der Prinz meinte. Angelica war vor einigen Monaten von einem
Vampir namens Sergej attackiert worden und nur knapp mit dem Leben
davongekommen. Ihr Mann Alexander hatte den wilden Vampir besiegt. »Ja, und?«
»Angelica
war schwer verwundet, und mein Blut hat sie geheilt.«
Patrick
begriff nicht, worauf Mikhail hinauswollte. Angelica, deren Augen sich
weiteten, jedoch schon.
»Das
Blut hat mich geheilt, so wie es einen Vampir heilen würde, verstehst du?«,
stieß sie erregt hervor, senkte aber sofort ihre Stimme, als ihr Bruder ihr
einen scharfen Blick zuwarf. »Vielleicht funktioniert das auch bei Violet!«
»Schön und gut, aber ich habe nicht die Absicht zuzulassen, dass sie noch mal
verletzt wird«, versicherte Patrick den beiden.
»Gott,
Männer können so langsam sein!« Angelica verdrehte die Augen und überließ es
Mikhail, Patrick aufzuklären.
»Aber
sie ist verletzt, Patrick. Sie ist blind.«
Patrick
ging ein Licht auf. Konnte Blut Violets Augen heilen?
»Du
musst es versuchen«, drängte Angelica. Patrick wusste, dass sie recht hatte.
Aber wenn es nun nicht funktionierte? Er brachte es nicht übers Herz, ihr erst
Hoffnungen zu machen und sie dann zu enttäuschen.
»Danke,
Mikhail, dass du damit zu mir gekommen bist. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen
würdet?«
Er
verließ den Ballsaal und ließ Bruder und Schwester zurück.
Violet
rieb sich zitternd die Arme, als Patrick sie auf den Balkon hinausführte.
»Hier«,
sagte er und legte ihr seine Smokingjacke um die Schultern. Violet musste an
das erste Mal denken, als er das getan hatte. Sie lächelte. Wie sehr sich ihr
Leben verändert hatte, seit sie als Geigerin im Zirkus aufgetreten war,
besessen davon, den Mörder ihres Vaters zu finden...
»Ich
weiß, du hast in letzter Zeit sehr viel zu verdauen«, begann Patrick, und
Violet musste lachen. Ja, so konnte man es ausdrücken.
»Hör
auf, dir Sorgen um mich zu machen, Patrick. Mir geht's gut, ganz bestimmt.« Sie
trat auf ihn zu, gab ihm einen Kuss auf die Lippen und trat zurück, was ihr
schwerer fiel denn je. Obwohl sie seit Wochen hier waren und es ihr längst
wieder gut ging, war er kein einziges Mal in ihr Bett gekommen. Ihre Sehnsucht
nach ihm wurde von Tag zu Tag größer.
»Ich
will dir nicht noch mehr zumuten.«
War
das der Grund, warum er sie nachts mied? Violet schüttelte den Kopf. »Das ist
keine Zumutung, im Gegenteil. Ich liebe dich, und du fehlst mir.«
Er
zog sie mit einem Ruck an sich und nahm sie fest in seine Arme. »Da ist etwas,
das ich dich fragen wollte, bevor dich dieser Bastard Daniel entführt hat.«
Violet
lächelte selig, die Wange an seine Brust geschmiegt. Sie glaubte zu wissen, was
jetzt kam.
»Wir
werden ihn finden, Violet.«
»Ach,
er ist mir egal. Meine Rachegelüste sind ein für alle Mal gestillt. Ich bin
glücklich, Patrick. Und jetzt frag, was du mich fragen wolltest.«
Seufzend
legte er seine Stirn an die ihre.
»Willst
du meine Frau werden, Violet?«
Sie
strahlte. Wie kam es nur, dass sich all ihre Wünsche erfüllten?
»Ja,
Patrick. Ja, ich will deine Frau werden.«
Patrick
lachte. »Das ist gut! Das ist sehr gut!«
»Mylord?«
Violet
seufzte, als Patrick sich von ihr löste und zu seinem Butler umwandte. Sie
wartete, nahm die Gerüche des Gartens und der dahinterliegenden Berge in sich
auf. Sie schnupperte. War das Blut? Sie wollte sich gerade zu Patrick umdrehen,
als er von hinten die Arme um sie schlang und sie zwischen sich und der
Balkonbrüstung festhielt.
»Vertraust
du mir, Violet?«, fragte er rau.
Violet
lehnte sich mit dem Rücken an ihn, genoss seine Nähe und seine Wärme.
»Ja.«
Er
drückte ihr ein kleines Glasfläschchen in die linke Hand. Ihre Nase verriet
ihr, dass es mit Blut gefüllt war.
»Was
ist damit?«
Patrick
strich ihr Haar beiseite und drückte einen zärtlichen Kuss auf ihren Hals.
»Schließ
die Augen, und trink es, Liebes. Dir wird
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