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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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aufstellten.
    Ihre
Füße bewegten sich wie von selbst. Das musste ein Traum sein, ein böser Traum.
Wie oft hatte sie sich diesen Moment vorgestellt, wie oft hatte sie ihn
herbeigesehnt? Und jetzt, wo sich alles geändert hatte, erfüllte das Schicksal
ihr ihren Wunsch.
    »Ismail?«,
fragte sie leise, als ihre Füße den Marmoraltar berührten. Sie hörte seine
gedämpfte Antwort, verstand sie aber nicht. Sie tastete nach seinem Gesicht.
Man hatte ihn geknebelt. Ihre Hände zitterten.
    »Komm,
Lady Violine, zeig uns, dass du unserer würdig bist!«, rief Daniel.
    »So
habe ich es mir aber nicht vorgestellt«, sagte sie gespielt missbilligend. Sie
musste Zeit gewinnen. »Er sollte wissen, wer ich bin, aber er scheint kaum bei
Bewusstsein zu sein. Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Keine
Sorge, er kann dich hören«, antwortete Daniel, der dicht hinter ihr stand. »Das
Gift, das wir ihm verabreicht haben, reicht nicht, um ihn zu töten.«
    Sie
hatten ihm Gift gegeben! Violet schloss einen Moment die Augen und betete um
Kraft. Sie konnte ihn nicht töten, aber wenn sie es nicht tat, würde es jemand
anders tun. Und sie müsste dann ebenfalls sterben.
    Sie
beugte sich über ihn und zog den Knebel aus seinem Mund. Keiner der Vampire
versuchte sie davon abzuhalten, und sie war froh darüber.
    Sag mir, was ich tun soll, flehte sie innerlich. Sie hoffte, dass Ismail noch
klar genug war, um ihre Gedanken lesen zu können. Sag mir, was ich tun soll!
    »Töte
mich«, lallte er.
    Violet
kamen die Tränen, als sie das hörte. Sie richtete sich auf, das Messer mit
beiden Händen umklammert. Wenn sie es nicht tat, mussten sie beide sterben.
    Sie
hob das Messer.
    Und
ließ es kraftlos fallen.
    »Verräterin!
Sie will ihn gar nicht töten!« Elisabeths Schrei hallte klar und deutlich durch
den Raum, und für Violet klang es wie ein Todesurteil.
    Daniels
Geruch kam näher, und Violet rang mit ihrer jäh aufsteigenden Panik.
    »Du
Miststück! Wenn du nicht für uns bist, bist du gegen uns!« Er versetzte ihr
eine schallende Ohrfeige, die sie quer durch den Raum schleuderte. Violet
rappelte sich sofort wieder auf, aber sie hatte keine Zeit, zu sich zu kommen.
Er packte sie bei den Haaren, riss ihren Kopf zurück. Verzweifelt versuchte sie
ihn mit ihren Fäusten zu treffen, schlug jedoch ins Leere. Er versetzte ihr
einen Hieb an den Kopf, und sie fiel zu Boden.
    »Wir
hätten Spaß miteinander haben können.« Er schnalzte bedauernd mit der Zunge.
    Violet
war zu desorientiert, um antworten zu können.
    »Nehmt
ihn runter. Vielleicht beginnen wir ja doch lieber mit einem Menschenopfer«,
verkündete er im Plauderton.
    Grobe
Hände rissen ihr die Kleider vom Leib. Sie wehrte sich nicht. Wozu auch? Als
sie nackt war, wurde sie hochgehoben und auf den Altar gelegt. Sie zuckte
zusammen, als sie auf dem kalten Stein zu liegen kam.
    Violet
versuchte, tief und langsam zu atmen. Das war es also. Das Ende. Solange sie
denken konnte, war sie auf den Tod vorbereitet gewesen, hatte ihn als gerechten
Preis für ihre Rache an Ismail betrachtet. Doch nun merkte sie, dass sie doch
nicht bereit war zu sterben. Sie hatte jetzt etwas, wofür es sich zu leben
lohnte. Sie hatte die Liebe kennen gelernt.
    Sie
biss sich so heftig auf die Lippe, dass sie zu bluten begann. Dennoch hielt sie
weiter still. Sie würde diesen Leuten nicht den Gefallen tun, zu betteln und zu
winseln. Ismails Anwesenheit war ihr ein Trost. Hier war zumindest einer, eine
gute Seele, die Zeuge werden würde, wie sie ihren letzten Atemzug tat.
    Daniel
hob ihren Arm.
    »Das
kann nicht sein.«
     

38. Kapitel
     
    Was
sollen wir bloß tun?«, fragte Angelica. Ihr Gesicht war aschfahl, während sie
sich fest an die Hand ihres Bruders klammerte.
    Patrick
starrte aus dem Fenster des Kourakin-Anwesens. Die geschäftig vorbeilaufenden
Menschen nahm er kaum wahr. Irgendwo da draußen wurden Violet und Ismail von
den Wahren Vampiren gefangen gehalten. Wenn sie
nicht bereits tot sind. Er verdrängte den Gedanken sofort. Nein, er
musste daran glauben, dass sie noch am Leben waren. Dass er sie finden würde.
Irgendwie.
    Es
war helllichter Tag; irgendjemand musste etwas gesehen haben.
    »Wir
finden sie«, sagte Patrick im Brustton der Überzeugung.
    »Du
glaubst also, dass man Ismail und Violet am selben Ort festhält?«, fragte die
Prinzessin ängstlich.
    Patrick
hatte keinen Zweifel, dass es den Wahren Vampiren irgendwie gelungen war, den
Anführer des Südclans zu überwältigen. Angelica hatte

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