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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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beiseite und hieb dann mit den anderen auf ihn ein. Einen Augenblick später folgte ihm Dandelion, der voll auf dem Kaninchen landete, das Buckthorn gekickt hatte. Beide Wachtposten befreiten sich, sahen sich kurz um und stürzten dann über die Böschung hinauf in das Gehölz. Holly kämpfte sich von Bigwig frei und hockte sich hin, scharrte mit den Vorderpfoten und knurrte, wie Kaninchen es tun, wenn sie böse sind. Er wollte etwas sagen, doch Hazel trat ihm gegenüber.
    »Geh«, sagte Hazel fest und ruhig, »oder wir werden dich töten.«
    »Weißt du, was das bedeutet?« erwiderte Holly. »Ich bin Hauptmann der Owsla. Das weißt du, nicht wahr?«
    »Geh«, wiederholte Hazel, »oder du wirst getötet werden.«
    »Du wirst es sein, der getötet wird«, erwiderte Holly. Ohne noch ein Wort zu sagen, verschwand auch er über die Böschung im Gehölz.
    Dandelion blutete an der Schulter. Er leckte ein Weilchen die Wunde und wandte sich dann an Hazel.
    »Sie werden bald wieder zurück sein, Hazel«, sagte er. »Sie lassen die Owsla ausrücken, und dann gnade uns Gott!«
    »Wir sollten sofort gehen«, sagte Fiver.
    »Ja, die Zeit ist jetzt gekommen«, erwiderte Hazel. »Los, den Bach hinunter. Dann werden wir der Böschung folgen – das wird uns helfen, zusammenzubleiben.«
    »Wenn du meinen Rat hören willst –«, begann Bigwig.
    »Wenn wir noch länger hierbleiben, werde ich es nicht mehr können«, antwortete Hazel.
    Mit Fiver an seiner Seite, ging er voran, aus dem Graben heraus und den Abhang hinunter. In knapp einer Minute war die kleine Gruppe Kaninchen in der mondtrüben Nacht verschwunden.
5. In den Wäldern
Diese jungen Kaninchen ... müssen sich bewegen, wenn sie überleben sollen. Wild und frei... irren sie manchmal meilenweit umher ... und wandern, bis sie eine angemessene Umgebung finden.
R. M. Lockley The Private Life of the Rabbit
    Der Monduntergang stand bevor, als sie die Felder verließen und in den Wald eindrangen. Auseinandergezogen, dann wieder aufholend, mehr oder weniger zusammenhaltend, waren sie über eine halbe Meile durch die Wiesen gewandert, immer dem Lauf des Baches folgend. Obgleich Hazel schätzte, daß sie jetzt weiter von dem Gehege fort waren als je ein Kaninchen, mit dem er gesprochen hatte, wußte er nicht, ob sie schon in sicherer Entfernung waren; und während er sich fragte – nicht zum ersten Male –, ob er Geräusche der Verfolger hören konnte, bemerkte er als erster die dunklen Massen der Bäume, zwischen denen der Bach verschwand.
    Kaninchen meiden dichtes Waldgebiet, wo der Boden schattig, feucht und graslos ist, und fühlen sich von dem Unterholz bedroht. Hazel schätzte den Anblick der Bäume nicht. Trotzdem, dachte er, würde Holly es sich zweifellos zweimal überlegen, ehe er ihnen an einen Ort wie diesen hier folgen würde, und bestimmt wäre es sicherer, neben dem Bach zu bleiben, als ziellos in den Wiesen hin und her zu wandern, mit dem Risiko, sich am Ende im Gehege wiederzufinden. Er beschloß, geradewegs in den Wald zu gehen, ohne Bigwig zu fragen, und darauf zu vertrauen, daß die übrigen folgen würden.
    Wenn wir nicht in Schwierigkeiten geraten und der Bach uns durch den Wald führt, dachte er, werden wir wirklich das Gehege hinter uns haben, und dann können wir nach einem Platz suchen, um uns ein bißchen auszuruhen. Die meisten scheinen mehr oder weniger in Ordnung zu sein, aber Fiver und Pipkin werden in kurzer Zeit genug haben.
    Sowie er in den Wald kam, schien der voller Geräusche zu sein. Es roch nach feuchten Blättern und Moos, und überall hörte man das Flüstern von plätscherndem Wasser. Kaum im Wald, fiel der Bach in einen Teich ab, und das Geräusch, von Bäumen eingeschlossen, hallte wie in einer Höhle wider. Schlafende Vögel raschelten oben, die Nachtbrise bewegte die Blätter, hier und da fiel ein toter Zweig. Und es drangen noch mehr unheimliche, unbekannte Geräusche aus weiter Ferne herüber, Geräusche der Bewegung.
    Für Kaninchen ist alles Unbekannte gefährlich. Die erste Reaktion ist, aufzuschrecken, die zweite, auszureißen. Wieder und wieder schreckten sie auf, bis sie der Erschöpfung nahe waren. Aber was bedeuteten diese Geräusche, und wohin konnten sie in dieser Wildnis ausreißen?
    Die Kaninchen krochen dichter zusammen. Ihr Vordringen verlangsamte sich. Binnen kurzem verloren sie den Lauf des Baches, glitten über die mondbeschienenen Flecken wie Flüchtlinge und verhielten in den Büschen mit gespitzten Ohren und

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