Unten Am Fluss - Watership Down
anderen Geschöpf zu fürchten brauchte. Und so kamen nacheinander der Fuchs und das Hermelin und das Wiesel. Und jedem gab Frith die Schlauheit und die Wildheit und das Verlangen, zu jagen und zu töten und die Kinder von El-ahrairah zu fressen. Und so gingen sie von Frith fort, nichts im Herzen als die Begierde, die Kaninchen zu töten.
Die ganze Zeit über tanzte und paarte und brüstete Elahrairah sich, daß er zu Friths Treffen gehen werde, um ein großes Geschenk zu erhalten. Und endlich machte auch er sich zu dem Treffen auf. Doch unterwegs rastete er einmal auf einem sanften, sandigen Hügel. Und während er rastete, kam über den Hügel der dunkle Mauersegler, der im Fluge schrie: ›Nachrichten! Neuigkeiten! Neuigkeiten!‹ Und das ruft er seit jenem Tag ohne Unterlaß. El-ahrairah rief zu ihm hinauf und fragte: ›Was für Neuigkeiten?‹ – ›Na‹, sagte der Mauersegler, ›ich möchte nicht du sein, El-ahrairah. Denn Frith hat dem Fuchs und dem Wiesel durchtriebene Herzen und scharfe Zähne gegeben, und der Katze hat er stille Füße und Augen gegeben, die in der Dunkelheit sehen können, und sie sind von Friths Ort fortgegangen, um alles zu töten und zu verschlingen, was El-ahrairah gehört.‹ Und er jagte weiter über die Hügel davon. Und in diesem Augenblick hörte Elahrairah die Stimme Friths rufen: ›Wo ist El-ahrairah? Denn alle anderen haben ihre Geschenke in Empfang genommen und sind gegangen, und ich bin gekommen, um nach ihm zu suchen.‹
Da wußte El-ahrairah, daß Frith zu klug für ihn war, und er begann sich zu fürchten. Er dachte, der Fuchs und das Wiesel kämen mit Frith, und wandte sich dem Boden des Hügels zu und begann zu graben. Er grub ein Loch, aber er hatte nur wenig gegraben, als Frith allein über den Hügel kam. Und er sah El-ahrairahs Gesäß aus dem Loch herausragen und den Sand in Schauern fliegen. Als er das sah, rief er: ›Mein Freund, hast du El-ahrairah gesehen? Denn ich suche ihn, um ihm mein Geschenk zu geben.‹ – ›Nein‹, antwortete Elahrairah, ohne herauszukommen, ›ich habe ihn nicht gesehen. Er ist weit weg. Er konnte nicht kommen.‹ Worauf Frith sagte: ›Dann komm aus diesem Loch heraus, und ich werde dich an seiner Stelle segnen.‹ – ›Nein, ich kann nicht‹, sagte El-ahrairah, ›ich bin beschäftigt. Der Fuchs und das Wiesel kommen. Wenn du mich segnen willst, kannst du mein Gesäß segnen; denn es ragt aus diesem Loch heraus.‹«
Alle Kaninchen hatten die Geschichte schon mal gehört: in Winternächten, wenn die kalte Zugluft durch die Gehegegänge strich und die eisige Nässe in den Stollen der Läufe unter ihren Bauen lag, und an Sommerabenden im Gras unter den roten Hagedornblüten und der süßen, faulig riechenden älteren Blüte. Dandelion erzählte gut, und selbst Pipkin vergaß seine Müdigkeit und die Gefahr und erinnerte sich statt dessen an die Unausrottbarkeit der Kaninchen. Jeder sah sich als El-ahrairah, der Frith frech entgegentreten und ungestraft davonkommen konnte.
»Da«, sagte Dandelion, »fühlte Frith sich El-ahrairah in Freundschaft zugetan, wegen seines Einfallsreichtums und weil er nicht nachgeben wollte, selbst als er glaubte, der Fuchs und das Wiesel würden kommen. Und er sagte: ›Nun gut, ich werde dein Gesäß segnen, da es aus dem Loch herausragt. Gesäß, sei Stärke und Warnung und Geschwindigkeit für immer und rette das Leben deines Herrn. So sei es.‹ Und während er sprach, wurde die Blume Elahrairahs leuchtend weiß und blitzte wie ein Stern, und seine Hinterläufe wurden lang und kräftig, und er trommelte auf den Hügel, bis selbst die Käfer von den Grashalmen fielen. Er kam aus dem Loch heraus und raste schneller über den Hügel als irgendein Geschöpf auf der Welt. Und Frith rief ihm nach: ›El-ahrairah, dein Volk kann die Welt nicht regieren, da ich es nicht so haben will. Die ganze Welt wird dein Feind sein, Fürst mit tausendfachen Feinden, und wann immer sie dich fangen, werden sie dich töten. Aber zuerst müssen sie dich fangen, Gräber, Lauscher, Läufer, Fürst der schnellen Warnung. Sei schlau und voller Listen, und dein Volk wird niemals vernichtet werden.‹ Und da wußte El-ahrairah, daß Frith dennoch sein Freund war. Und jeden Abend, wenn Frith seines Tages Arbeit getan hat und ruhig und bequem im rötlichen Himmel liegt, kommen El-ahrairah und seine Kinder und Kindeskinder aus ihren Löchern heraus und spielen vor ihm; denn sie sind seine Freunde, und er hat ihnen
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