Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
Vom Netzwerk:
etwas zustieß. Trotzdem weicht man ihnen besser aus. Sie graben junge Kaninchen aus und töten ein verletztes Kaninchen, wenn sie eines finden. Sie sind schon einer von den Tausend! Ich hätte es vom Geruch her erraten müssen, aber er war neu für mich.«
    »Es hatte getötet, bevor es auf uns traf«, sagte Blackberry schaudernd. »Ich sah das Blut an seinen Lippen.«
    »Vielleicht eine Ratte oder junge Fasane. Wir hatten Glück, daß es schon getötet hatte , sonst wäre es vielleicht schneller gewesen. Zum Glück haben wir uns richtig verhalten. Wir sind ihm wirklich gut entwischt«, sagte Bigwig.
    Fiver kam mit Pipkin hinkend den Pfad herunter. Auch sie erstarrten beim Anblick des Flusses.
    »Was meinst du, was wir tun sollten, Fiver?« fragte Hazel.
    Fiver sah auf das Wasser hinunter und zuckte mit den Ohren.
    »Wir werden ihn überqueren müssen«, sagte er. »Aber ich glaube nicht, daß ich schwimmen kann, Hazel. Ich bin erschöpft, und Pipkin geht es noch viel schlimmer als mir.«
    »Überqueren?« rief Bigwig. »Überqueren? Wer wird ihn überqueren? Weshalb willst du ihn überqueren? Ich habe noch nie so einen Unsinn gehört.«
    Wie alle wilden Tiere können Kaninchen schwimmen, wenn sie müssen, und einige schwimmen sogar zum Spaß. Man hat von Kaninchen gehört, die an einem Waldrand lebten und regelmäßig einen Bach durchschwammen, um auf den dahinterliegenden Wiesen zu fressen. Doch die meisten Kaninchen vermeiden es zu schwimmen., und bestimmt konnte ein erschöpftes Kaninchen nicht den Enborne durchschwimmen.
    »Ich möchte da nicht hineinspringen«, sagte Speedwell.
    »Warum gehen wir nicht einfach die Böschung entlang?« fragte Hawkbit.
    Hazel befürchtete, daß es gefährlich wäre, Fivers Vorschlag, sie sollten den Fluß überqueren, nicht zu folgen. Aber wie sollten die anderen überredet werden? In diesem Augenblick, als er noch unschlüssig war, was er ihnen sagen sollte, wurde er sich plötzlich bewußt, daß etwas seinen Geist erleuchtet hatte. Was mochte es gewesen sein? Ein Geruch? Ein Geräusch? Dann wußte er es. In der Nähe, über dem Fluß, hatte eine Lerche begonnen, zu tirilieren und zu steigen. Der Morgen brach an. Eine Amsel ließ einen oder zwei tiefe, lang anhaltende Töne hören und wurde von einer Ringeltaube nachgeahmt. Bald waren sie im grauen Zwielicht und konnten sehen, daß der Bach das Ende des Waldes begrenzte. Auf der anderen Seite lagen offene Wiesen.
8. Die Überquerung
Der Hauptmann ... hieß, die da schwimmen könnten, sich zuerst in das Meer werfen und entrinnen an das Land, die anderen aber, etliche auf Brettern, etliche auf den Trümmern des Schiffes. Und so geschah es, daß sie alle gerettet ans Land kamen.
Apostelgeschichte, Kapitel 27
    Der höchste Punkt der sandigen Böschung lag gut zwei Meter über dem Wasser. Von ihrem Platz aus konnten die Kaninchen direkt flußauf und zu ihrer Linken flußab sehen. Offensichtlich befanden sich Nistlöcher in der steilen Front unter ihnen; denn als das Licht zunahm, sahen sie drei oder vier Mauersegler über dem Bach auffliegen und in die Felder dahinter verschwinden. Nach kurzer Zeit kehrte einer von ihnen mit vollem Schnabel zurück, und sie konnten die Nestlinge quietschen hören, als er unter ihren Füßen außer Sicht flog. Die Böschung erstreckte sich nicht weit nach beiden Richtungen. Flußauf fiel sie zu einem grasigen Pfad zwischen den Bäumen und dem Wasser ab. Dieser folgte dem Fluß, der in gerader Linie, so weit sie sehen konnten, ohne Furten, Kiesuntiefen oder Bohlenbrücken sanft dahinfloß. Unmittelbar unter ihnen lag ein breiter Tümpel, und hier stand das Wasser fast still. Zu ihrer Linken fiel die Böschung wieder zu Erlengruppen ab, zwischen denen der Bach, über Kies murmelnd, zu hören war. Stacheldraht war jenseits des Wassers schwach zu erkennen, und sie nahmen an, daß dieser eine Viehweide umgeben mußte wie an dem kleinen Bach in der Nähe des heimatlichen Geheges.
    Hazel musterte den Pfad stromauf. »Da unten ist Gras«, sagte er. »Gehen wir fressen.«
    Sie kletterten die Böschung hinunter und machten sich daran, neben dem Wasser zu knabbern. Zwischen ihnen und dem Bach selbst standen noch nicht ausgewachsene Haufen gemeinen Pfennigkrauts und Flohkrauts, die nicht vor zwei Monaten blühen würden. Die einzigen Blüten waren ein paar frühe Mädesüß und ein Fleck von rosa Kletten. Als sie zur Vorderseite der Böschung hinüberblickten, sahen sie, daß sie tatsächlich mit

Weitere Kostenlose Bücher