Unten Am Fluss - Watership Down
Mauerseglerlöchern gesprenkelt war. Am Fuße der kleinen Klippe befand sich ein schmales Vorland, das mit dem Abfall der Kolonie übersät war – Stöckchen, Mist, Federn, ein zerbrochenes Ei und ein paar tote Nestlinge. Die Mauersegler flogen jetzt in großer Zahl über dem Wasser hin und her.
Hazel rückte dicht an Fiver heran und drängte ihn langsam von den anderen weg, während er weiterfraß. Als sie eine kleine Strecke entfernt und von einem Büschel Schilf halb verborgen waren, sagte er: »Bist du sicher, daß wir den Fluß überqueren müssen, Fiver? Wie war's, wenn wir die Böschung in der einen oder anderen Richtung entlanggingen?«
»Nein, wir müssen den Fluß überqueren, Hazel, damit wir auf diese Wiesen gelangen können – und noch weiter über sie hinaus. Ich weiß, was wir suchen müßten – einen hochgelegenen Ort mit trockenem Boden, wo die Kaninchen alles um sich herum sehen und hören können und die Menschen kaum jemals hinkommen. Wäre das nicht eine Reise wert?«
»Ja, natürlich. Aber gibt es einen solchen Ort?«
»Nicht in der Nähe des Flusses – das brauche ich dir nicht zu sagen. Aber wenn du einen Fluß überquerst, fängst du wieder an, aufwärts zu gehen, nicht wahr? Wir sollten oben sein – auf der Höhe und im Freien.«
»Aber Fiver, ich glaube, sie werden sich weigern, noch viel weiter zu gehen. Einerseits sagst du all das, und andererseits sagst du, du seist zu müde, um zu schwimmen.«
»Ich kann mich erholen, Hazel, aber Pipkin ist sehr schlecht dran. Ich glaube, er ist verletzt. Wir werden vielleicht den halben Tag hierbleiben müssen.«
»Nun, dann wollen wir mit den anderen sprechen. Wahrscheinlich werden sie gegen einen Halt nichts einzuwenden haben. Aber hinüber werden sie nicht gern wollen, es sei denn, etwas jagt ihnen einen Schrecken ein und bringt sie dazu.«
Sobald sie zurück waren, kam Bigwig aus den Büschen am Rande des Pfades zu ihnen herüber.
»Ich habe mich schon gefragt, wo du geblieben bist«, sagte er zu Hazel. »Bist du bereit, weiterzuwandern?«
»Nein«, antwortete Hazel bestimmt. »Ich glaube, wir sollten bis ni-Frith hierbleiben. Das wird allen die Möglichkeit geben, sich auszuruhen, und dann können wir zu diesen Wiesen hinüberschwimmen.« Bigwig wollte schon antworten, aber Blackberry sprach zuerst.
»Bigwig«, sagte er, »warum schwimmst du nicht jetzt gleich hinüber, läufst auf die Wiese und siehst dich um? Der Wald scheint sich nicht sehr weit nach der einen oder anderen Richtung zu erstrecken. Du könntest das von dort aus sehen, und dann wissen wir vielleicht, welches der beste Weg wäre.«
»Na schön«, sagte Bigwig ziemlich mißmutig. »Ich nehme an, dein Vorschlag hat Sinn und Verstand. Ich werde den embleer (3) -Fluß so oft durchschwimmen, wie du willst, immer zu einer Gefälligkeit bereit.«
Ohne zu zögern, war er mit zwei Sprüngen am Wasser, watete hinein und schwamm durch den tiefen, stillen Tümpel. Sie sahen, wie er sich neben einem blühenden Haufen Feigwurz herauszog, einen der zähen Stengel in seine Zähne nahm und einen Schauer von Tropfen aus seinem Fell in die Erlenbüsche schüttelte. Einen Augenblick später sahen sie ihn zwischen den Nußbäumen auf die Wiese springen.
»Ich bin froh, daß er bei uns ist«, sagte Hazel zu Silver. Wieder dachte er beiläufig an den Threarah. »Er ist der Bursche, der alles herausfindet, was wir wissen müssen. Nanu, er kommt ja schon zurück!«
Bigwig raste über die Wiese zurück und sah aufgeregter aus denn je seit seinem Zusammenstoß mit Hauptmann Holly. Er stürzte sich beinahe kopfüber ins Wasser und paddelte schnell herüber, ließ ein pfeilförmiges Kräuseln auf der ruhigen braunen Oberfläche zurück. Er sprach schon, als er auf das sandige Uferland hochschnellte.
»Nun, Hazel, wenn ich du wäre, würde ich nicht bis ni
Frith warten. Ich würde jetzt gehen. Ich glaube sogar, du wirst es müssen.«
»Warum?« fragte Hazel.
»Ein großer Hund läuft frei im Wald herum.«
Hazel fuhr zusammen. »Was?« sagte er. »Woher weißt du das?«
»Wenn du auf die Wiese kommst, kannst du den Wald schräg zum Fluß abfallen sehen. Teile von ihm liegen offen.
Ich sah den Hund eine Lichtung überqueren. Er zog eine Kette hinter sich her, also muß er sich losgerissen haben. Vielleicht ist er dem lendri auf der Spur, aber der lendri
wird inzwischen unter der Erde sein. Was, glaubst du, wird passieren, wenn er durch den Wald läuft und unseren Geruch aufnimmt, und
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