Unten Am Fluss - Watership Down
und Hazel und Bigwig kehrten in das Gehölz zurück.
»Nun, wir haben unser Bestes getan«, sagte Hazel. »Der Rest hängt jetzt von ihnen und El-ahrairah ab. Aber es ist sicherlich richtig so.«
»Daran gibt es keinen Zweifel«, sagte Bigwig. »Hoffen wir nur, daß sie bald zurück sein werden. Ich freue mich schon auf ein hübsches Weibchen und einen Wurf Junge in meinem Bau. Eine Menge kleiner Bigwigs, Hazel! Bei dem Gedanken wirst du erzittern!«
24. Nuthanger Farm
Als Robin kam nach Nottingham,
Bestimmt ohne Hinterhalt,
betete er zu Gott und der milden Maria,
ihn sicher wieder herauszubringen.
Stand neben ihm ein großköpfig Mönch,
Ich bete zu Gott, wer er sei!
Doch dann erkannt' er gut Robin,
Sobald er ihn gesehen hat.
Child, Nr. 119 Robin Hood and the Monk
Hazel saß in der Hochsommernacht auf der Böschung. Es hatte nicht mehr als fünf Stunden Dunkelheit geherrscht, und das in einer blassen, zwielichtigen Art, die ihn schlaflos und ruhelos machte.
Alles verlief nach Wunsch. Kehaar hatte am Nachmittag Holly entdeckt und seinen Kurs etwas nach Westen korrigiert. Er hatte ihn im Schutz einer dichten Hecke, seines Weges zu dem großen Gehege sicher, zurückgelassen. Es schien jetzt gewiß, daß zwei Tage für die Reise genügen würden. Kehaar hatte einen heftigen Streit mit einem Turmfalken gehabt, hatte Beleidigungen mit einer Stimme geschrien, daß es einem angst und bange werden konnte, und obgleich es unentschieden ausgegangen war, sah es so aus, als ob der Turmfalke die Nachbarschaft des Abhanges in Zukunft mit gesundem Respekt betrachten würde. Die Dinge hatten nicht besser ausgesehen, seit sie von Sandleford aufgebrochen waren.
Hazel war in glücklicher und übermütiger Stimmung. Er fühlte sich wie an jenem Morgen, als sie den Enborne überquerten und er sich allein aufgemacht und das Bohnenfeld gefunden hatte. Er war zuversichtlich und zu einem Abenteuer aufgelegt. Aber was für eines? Eines, das erzählenswert wäre, wenn Holly und Silver zurückkehrten. Etwas, um – nun, nicht herabzusetzen, was sie vorhatten, nein, natürlich nicht, sondern um ihnen zu zeigen, daß ihr Oberkaninchen allem genauso wie sie gewachsen war. Er überlegte es sich, als er die Böschung hinunterhopste und einen Fleck mit Pimpinellen im Gras ausschnupperte. Was gäbe ihnen bloß einen kleinen, nicht unangenehmen Schock? Plötzlich dachte er: »Angenommen, ein oder zwei Weibchen wären bereits hier, wenn sie zurückkämen?« Und im selben Augenblick erinnerte er sich, was Kehaar von einer Kiste voller Kaninchen auf der Farm erzählt hatte. Was für Kaninchen konnten das sein? Kamen sie je aus der Kiste heraus? Hatten sie je ein wildes Kaninchen gesehen? Kehaar hatte gesagt, die Farm läge nicht weit vom Fuß des Hügellandes auf einem kleinen Hügel. Man konnte sie leicht am frühen Morgen erreichen, ehe ihre Bewohner auf waren. Hunde würden wahrscheinlich an der Kette liegen, aber die Katzen würden frei herumlaufen. Ein Kaninchen konnte schneller als eine Katze laufen, solange es sich im freien Gelände aufhielt und sie zuerst kommen sah. Am wichtigsten war, nicht unvermutet angepirscht zu werden. Es sollte ihm gelingen, die Hecke entlangzuschleichen, ohne elil anzuziehen, es sei denn, er hätte großes Pech.
Aber was wollte er eigentlich tun? Warum ging er zur Farm? Hazel fraß die letzte der Pimpinellen im Sternenlicht auf. »Ich werde mich bloß umschauen«, sagte er zu sich selbst, »und wenn ich diese Kaninchen finde, versuche ich, mit ihnen zu sprechen, nicht mehr. Ich werde kein Risiko eingehen – nun, jedenfalls kein wirkliches Risiko – nicht, bis ich sehe, daß es der Mühe wert ist.«
Sollte er allein gehen? Es wäre sicherer und angenehmer, einen Begleiter mitnehmen; aber nicht mehr als einen. Sie dürften keine Aufmerksamkeit erregen. Wer wäre der beste? Bigwig? Dandelion? Hazel lehnte sie ab. Er brauchte jemanden, der tat, was man ihm sagte, und nicht anfing, eigene Ideen zu haben. Sofort dachte er an Pipkin. Pipkin würde ihm folgen, ohne Fragen zu stellen, und alles tun, worum er ihn bat. In diesem Augenblick schlief er wahrscheinlich in dem Bau, den er mit Bluebell und Acorn teilte.
Hazel hatte Glück. Er fand Pipkin, bereits wach, dicht an der Mündung des Baues. Er brachte ihn hinaus, ohne die anderen beiden Kaninchen zu stören, und führte ihn durch den Lauf, der auf die Böschung hinausging. Pipkin sah sich unsicher um, verwirrt und halb eine Gefahr erwartend.
»Ist schon gut,
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