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Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)

Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)

Titel: Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Raymond
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selbst an einem Giganten wie der USS INDEPENDENCE nicht spurlos vorbei ging. Die Schwankungen waren für jeden an Bord deutlich zu spüren.
    Soeben hatte Admiral Thompson die Meldung erhalten, dass die Truppe unter dem Befehl von Captain Sutarro zurück war.
    Die Helikopter-Staffel, die bei Camp Boulanger gelandet war, um das Schicksal der Stationsbesatzung zu ermitteln, war wohlbehalten zurückgekehrt.
    Während des gesamten Einsatzes war Funkstille gehalten worden.
    Dieser Befehl war von Sutarro und seinen Leuten strikt einzuhalten gewesen.
    Admiral Thompson war sich nur zu bewusst, wie heikel diese Mission auch in diplomatischer Hinsicht werden konnte.
    Die Antarktis war eine entmilitarisierte Zone. Normalerweise hatten dort weder Navy-Einheiten der Vereinigten Staaten von Amerika noch irgendeines anderen Landes dort etwas zu suchen.
    In diesem Fall unterstützte die USS INDEPENDENCE jedoch eine offizielle, wenn auch geheime UNO-Mission, durchgeführt von der speziellen multinationalen Eingreiftruppe, die der Weltorganisation seit kurzem zur Verfügung stand.
    Zwar war diese Unterstützung grundsätzlich sowohl mit dem Generalsekretariat der Vereinten Nationen als auch mit den ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates - insbesondere Russland und China -
    abgestimmt, um es nicht zu unnötigen Verwicklungen kommen zu lassen.
    Aber Thompson wusste sehr wohl, wie schnell es trotz alledem zu Irritationen kommen konnte.
    Insbesondere dann, wenn jene Staaten Wind von der Anwesenheit des Flugzeugträgers im Südatlantik bekamen, die aller Wahrscheinlichkeit nach in der Abgeschiedenheit der Antarktis ihre Atomwaffen testeten.
    Captain Sutarro verließ einen der Helis.
    Er salutierte vor dem Colonel.
    „Freut mich, dass Sie wohlbehalten zurück sind, Captain!“, sagte Thompson, der trotz des eisigen Windes, der über das Flugdeck der U.S.S. INDEPENDENCE peitschte, keine Miene verzog. „Haben Sie etwas über das Schicksal von Albert Boulanger und seinen Leuten herausfinden können?“
    Captain Sutarro nickte.
    „Es hat im Camp offensichtlich eine Schießerei gegeben. Wir haben Einschüsse festgestellt und Projektile sichergestellt, die unsere Geigerzähler zum ticken gebracht haben“, berichtete Sutarro.
    „Habe ich das richtig verstanden? Diese Projektile waren radioaktiv verseucht?“
    „Verseucht ist etwas übertrieben. Aber sie wurden wahrscheinlich in der Nähe von spaltbarem Material gelagert. Genaueres werden unsere Laborexperten herausbekommen.“

    Thompson nickte düster.
    „Langsam setzten sich die Einzelteile des Puzzles zusammen“, murmelte er. „Und ich kann nicht behaupten, dass mir das Bild gefällt, das dabei entsteht!“
    „Von Boulanger und seinen Leuten haben wir keine weitere Spur gefunden. Mit Hilfe von DNA-Tests werden wir feststellen können, von wem die Blutspuren im Camp stammen. Ich vermute, dass die Angreifer einfach kurzen Prozess gemacht und die Leichen ein paar Duzend Meilen weiter vergraben haben. Wir haben die Umgebung mit Infrarotkameras abgesucht, aber nichts gefunden.“ Sutarro zuckte die Achseln. „Wäre auch verwunderlich gewesen, denn die Toten müssten inzwischen bereits zu sehr ausgekühlt sein, als dass sie noch im Infrarot-Scan sichtbar wären. Außerdem zwang uns eine Schlechtwetterfront zur Rückkehr.“
    „Schon gut, Captain!“, murmelte Thompson.
    Seine Gedanken waren bei Boulanger und seinem Team.
    Wahrscheinlich würde man für die Forscher nichts mehr tun können.
    Zwar konservierte das Klima der Antarktis die Leichen für Jahrtausende, aber es war nicht damit zu rechnen, dass man sie fand.
    Zumindest nicht in den nächsten fünfhundert oder tausend Jahren. Die Gletscher wanderten Richtung Küste und nahmen die zu Eismumien gefrorenen Leichen mit sich.
    Ein Grab, so kalt wie sonst kaum ein anderes…

    *
    Es war Ridge, der das Tempo vorlegte. Er marschierte voran und versetzte mit seiner Kondition und Entschlossenheit sogar Marisa Gomez in Erstaunen. Russo hatte mehrfach versucht, die junge Argentinierin mit seinen Sticheleien und dreisten Flirtversuchen anzusprechen und normalerweise bekam er dafür von Gomez stets eine verbale Quittung in gleicher Münze. Doch seit dem Gefecht mit dem Apache war Gomez erstaunlich schweigsam geblieben.
    Allerdings war auch Russos Angriffsgeist erlahmt.
    Wie die anderen auch, suchten seine Augen immer wieder angestrengt den Horizont ab.
    Keiner aus dem Team konnte so recht glauben, dass sich bislang kein weiterer Apache

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